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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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hatte.
    »Wir machen für Sie das Gleiche, was wir auch bei den anderen Zielen gemacht haben«, entgegnete Smith. »Wir demonstrieren Ihnen unseren Wert.« Er lächelte, als wisse er etwas, von dem die anderen keine Ahnung hatten.
    »Und dann?«
    »Das werden wir sehen, wenn es so weit ist.«
    Anderson dachte kurz nach, dann sagte er: »Ich lasse Sie zur nächsten Wache wissen, wie ich mich entschieden habe. Der Gefangene bleibt bis auf Weiteres in Haft. Alle anderen wegtreten.«
    Agropoulous stand auf und salutierte, dann folgte er Smith und den beiden Marines aus der Messe. Howe ging ebenfalls zur Tür, jedoch langsamer. Schließlich entschied er sich, Anderson anzusprechen.
    »Admiral …«
    »Ich muss Sie doch nicht an die Definition von ›wegtreten‹ erinnern, oder, Howe?«
    »Nein, Sir, aber ich käme meinen Pflichten nicht nach, wenn ich nicht zumindest versuchen würde, Sie vor einer Zusammenarbeit mit diesem Mann zu warnen.«
    »Ach ja?« Anderson sah ihn mürrisch an. »Wie kommt das? Er hat im Wesentlichen recht – wir müssen diesen Sieg erringen, und ich habe ihn verdient. Sie sind da doch wohl nicht anderer Ansicht, oder etwa?«
    »Sir …«
    » Sind Sie anderer Meinung, Colonel Howe? Falls ja, können Sie sich anderswo in der Navy Seiner Majestät nach einem Posten umsehen.«

    »Ich diene dem Admiral«, sagte Howe. »Ich bin seit vielen Jahren Mitglied Ihres Stabs, Sir, und ich dachte, Sie hätten keinen Grund, meine Unterstützung der Kriegsziele oder meine Loyalität Ihnen gegenüber anzuzweifeln. Es hat nichts mit dieser Schlacht zu tun oder damit, dass Sie diesen Sieg nicht verdient hätten. Es hat mit ihm zu tun.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Ich weiß nicht, was er vorhat.«
    »Er ist ein Werkzeug«, sagte Anderson. »Weiter nichts. Er und seine Organisation – dieser Flammende Stern – besitzen Fähigkeiten, die wir brauchen und die wir nutzen können. Wenn wir damit fertig sind, dann kann er in das Loch zurückkriechen, aus dem er hervorgekommen ist. Wir haben dann mit ihm nichts mehr zu schaffen.«
    Und wann wird das sein?, fragte sich Howe. Wann werden wir damit fertig sein?
    Ungewollt ging ihm die Antwort darauf durch den Kopf: Wenn alle Käfer tot sind.
    »Sir.« Howe salutierte, machte auf dem Absatz kehrt und ging raus. Anderson blieb mit seinen Gedanken allein zurück.

Pali Tower Imperiales Oahu, Sol-System
    »Nic«, sagte Antonio St. Giles in den Raum, als er zu seinem Schreibtisch ging.
    Die Sicherheits-KI der Hüter nahm schimmernd Gestalt an, sie stand nahe dem Fenster, das nach Osten Richtung Waimea zeigte. Nic fuhr die Priorität seiner Sichtung der Literatur aus dem sechzehnten Jahrhundert herunter und richtete seine vorrangige Aufmerksamkeit auf Commander St. Giles.
    »Maestro.«
    »Wir hatten eine Sicherheitsverletzung, und zwar eine erhebliche.
Vielleicht hast du diese Information noch nicht erhalten, aber mich erreichte vor einer halben Stunde ein Kom-Strahl. Jemand ist in den Besitz der Zugangscodes von Hütern in der Flotte gelangt.«
    »Genauer gesagt: Commander Garrett und Hüter Smith haben die Codes«, erwiderte Nic ruhig.
    »Woher weißt du das?«
    »Ich überwache die Sicherheit der Hüter, Maestro.«
    »So, so«, sagte St. Giles und ließ sich in seinen Sessel sinken. »Und was wirst du unternehmen?«
    »Nichts.«
    »Nichts? Was soll denn das für eine Antwort sein?«
    »Eine vernünftige, Maestro. Immerhin gab ich Hüter Smith die Codes.«
    St. Giles saß stumm da. Von allen möglichen Erklärungen – ein Verräter in der Flotte, ein Fehler in Nics Programmierung, eine unbeaufsichtigte Datenübermittlung – hätte er mit dieser Antwort nie im Leben gerechnet.
    »Vielleicht sollte ich das erklären«, meinte Nic.
    »Keine schlechte Idee.«
    »Ich habe Hüter Smith ein Angebot unterbreitet. Besser gesagt: Eine meiner Kopien wurde im Hauptcomputer der Oberon-Sternbasis installiert, und die nahm Kontakt mit Smith auf. Ich bot ihm den Zugriff auf das Hüter-Personal der Flotte an, wenn er im Gegenzug seine Anweisungen von Ihnen entgegennimmt.«
    »Du hast Smith ins Boot geholt, indem du ihm die Zugangscodes überlässt?«
    »Das ist sehr vereinfacht formuliert, Maestro, aber im Kern trifft es zu. Ich sagte ihm auch, dass wir Garrett wollen.«
    »Dass wir ihn wollen ?«
    »Entweder als Gefangenen der Hüter oder tot. Ich sagte ihm, das sei egal.«
    »Du gefährdest die Sicherheit der Hüter, damit Smith uns Owen liefert und meine Befehle befolgt?«

    »Ja.«
    »Du

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