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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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hast dazu keinen direkten Befehl von mir erhalten.«
    »Richtig, Maestro.«
    St. Giles sah ihn an. Nic schien das alles nicht zu berühren, stattdessen bewunderte er einen Strauß Lilien auf einem Beistelltisch am Fenster.
    Die Gedanken des Commanders überschlugen sich und gingen die verschiedenen Programm-Module in Nics Konstruktion durch. Irgendwo befand sich eine Lücke, irgendwo war ihm ein Fehler unterlaufen.
    Oder etwas – oder jemand – hatte sich an Nic zu schaffen gemacht.
    Vor ein paar Wochen war doch da eine Kom-Nachricht vom Gesandten des Hohen Nests und vom esGyu’u Mya’ar HeChra eingegangen, weil sich angeblich ein Diener von esGa’u im Pali Tower aufhielt. Hatte sich vielleicht irgendein … mythisches Wesen an Nic zu schaffen gemacht? Wie? Und zu welchem Zweck?
    St. Giles verwarf diesen Gedanken als völlig absurd.
    Aber wenn doch irgendjemand an Nic herumgepfuscht hatte, wäre es wohl das Beste, wenn er ihn abschaltete.
    »Das ist eine kritische Zeit, Maestro«, sagte Nic, der offenbar seinem Gedankengang gefolgt war. »Das ist nicht die richtige Zeit, um mich abzuschalten. Ich versichere Ihnen, meine Programmierung weist keine Fehler auf.«
    St. Giles lief ein Schauer über den Rücken, und er war fast so weit, das Passwort auszusprechen, das Nic von der Hüter-Sicherheit trennte. Doch die KI hatte recht – Tonio brauchte einen funktionsfähigen Nic.
    »Was hast du noch ohne meine Autorisierung getan?«
    »Ich komme nicht wegen jeder Kleinigkeit zu Ihnen, mit der ich mich befasse«, erwiderte er. »Ich erledige an jedem Standardtag unzählige Dinge, ohne mir von Ihnen ausdrückliche Anweisungen einzuholen. Wenn Sie das ändern möchten, kann ich Ihnen jeden Morgen einen kompletten Tätigkeitsbericht auf den Schreibtisch
legen. Allerdings vermute ich, dass Sie dann zu nichts anderem mehr kommen würden.«
    »Also soll ich dieses Übergehen meiner Autorität einfach so hinnehmen?«
    »Maestro.« Nic durchquerte das Büro und setzte sich ihm gegenüber an den Schreibtisch. »Für mich sieht es so aus, dass Sie genau das bekommen haben, was Sie haben wollten: Kontrolle über die Hüter, Kontrolle über Smiths Organisation, und Sie haben Commander Garrett in der Hand. Indem Smith von Ihnen seine Befehle erhält, können Sie den gesamten Krieg leiten. Seine Imperiale Majestät wird sehr zufrieden sein, wenn er sieht, welcher Fortschritt zum ersten Mal seit einem Vierteljahrhundert gemacht wird. Und Smith ist nichts weiter als ein Werkzeug. Außerdem haben Sie mich viel zu gut programmiert, als dass Sie ernsthaft glauben könnten, ich hätte ihm alle Sicherheitscodes der Hüter gegeben.«
    »Du …« St. Giles überlegte einen Moment lang. »Du hast ihm einen Teil vorenthalten?«
    »Selbstverständlich, Maestro. Letztlich kommen alle Anweisungen doch von hier .«

Keystone-System
    Die Lifttüren glitten auf, und John Smith – einst ein Mitglied des Ordens der Hüter – betrat die Brücke. Er galt zwar nach wie vor als Gefangener und wurde von zwei Marines begleitet, doch für Alan Howe sah es mehr so aus, als würde er die beiden Männer führen, anstatt von ihnen bewacht zu werden. Er trug die gleiche Art von halbmilitärischer Uniform wie die Crewmitglieder der Epaminondas , dazu das Halstuch, das mit der Nadel zusammengehalten wurde, auf der das Emblem des Flammenden Sterns prangte.
    Admiral Anderson hatte angeordnet, dass Smith erst nach dem Übergang in den Normalraum auf die Brücke gebracht werden
sollte. Folglich war er bis gerade eben in seinem Quartier an Bord der Emperor Ian geblieben.
    Das KEYSTONE-System lag vor ihnen, sowohl auf dem Bugschirm als auch auf dem Pilotendisplay vor dem Admiral. Smith beobachtete aufmerksam die ganze Szene. Howe und Cameron Bradford saßen an ihren üblichen Plätzen zwischen Waffen- und Maschinenstation. Beide konzentrierten sich auf das militärische Potenzial der Vuhl-Schiffe und Basen im System.
    Smith schien von der Szene überhaupt nicht berührt zu werden. Er stellte sich links hinter Anderson, der sich mit seinem Stuhl umdrehte, um ihm einen Blick zuzuwerfen.
    »Wir sind bereit, wenn Sie es sind«, sagte Smith. »Es befinden sich sechs Schwarmschiffe im System. Zwei davon anscheinend genau vor dem Riss, die anderen sind im System verteilt und schützen die kleineren Schiffe.
    »Wie sieht Ihr Plan aus?«, fragte der Admiral.
    »Mein Plan?« Smith lächelte flüchtig. »Mein Plan ist, alle Käfer in diesem System zu töten, um dann ins nächste

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