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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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gesamten Ablauf zu wiederholen und zu sehen, was Byar gesehen hatte. Das wäre zumindest etwas, und vielleicht lohnte es sich ja, Commander St. Giles darauf aufmerksam zu machen.
    Während die Techniker des Shiell Institute schliefen und das Diagnoseprogramm lief, übertrug der New-Chicago-Nic die EM-Muster direkt an das s’s’th’r -Interface, das langsam zum Leben erwachte.

    Nic nahm etwas wahr.
    Im Raum war nur die Notbeleuchtung eingeschaltet, dennoch wurde es nun viel heller. Der Raum war auch menschenleer gewesen, an Tischen und Computerterminals hatte niemand gesessen, doch als das Programm anlief, waren da auf einmal zwei Menschen, die mit sonderbar geformten Werkzeugen an einem der zwölf länglichen Objekte auf dem großen Tisch arbeiteten.
    »Meister Byar«, sagte einer der beiden, der aufgeblickt hatte. Er wirkte überrascht und begeistert, so als würde er sich freuen, ihn zu sehen.
    Nic sah auf seine Hände, die einen Sekundenbruchteil lang wie Zor-Klauen aussahen, dann aber das Erscheinungsbild von menschlichen Händen annahmen. Dann sahen er und die menschlichen Figuren sich abermals an.
    »Nein«, sagte der Zweite. »Jemand anders. Etwas anderes.« Er hielt eine kleine farbige Sphäre ausgestreckt.
    Nic öffnete seine linke Hand, wo daraufhin ein Duplikat dieser Sphäre entstand.
    »Sie sind das s’s’th’r «, sagte Nic, während seine Hauptroutinen damit beschäftigt waren, mehrere Dutzend simultane Versuche, in sein Programm vorzudringen, abzublocken.
    »Und Sie sind keine Fleischkreatur«, entgegnete der erste Mensch. »Sie sind eine Maschinenintelligenz.«
    »So wie Sie. Ich bin froh, dass wir uns die Vorreden ersparen können«, antwortete Nic und schloss die Hand um die farbige Sphäre. Aus weiter Ferne war ein Geräusch zu hören, als würde irgendetwas zerdrückt, dann war die Sphäre verschwunden. Nic bemerkte, wie die beiden leicht zusammenzuckten, während auch deren Sphäre sich auflöste.
    »Ich wusste nicht, dass die Menschen eine Fühlenden-KI entwickelt haben«, äußerte der Erste. »Wir müssen unseren Datenbestand aktualisieren.«
    Nic beschloss, weiter nichts dazu zu sagen.
    »Wie können wir Ihnen dienen?«, fragte der andere.

    »Ich möchte ein paar Informationen einholen«, erklärte Nic. »Zeigen Sie mir, was Sie Meister Byar gezeigt haben.«
    Die beiden Gestalten sahen sich gegenseitig an, dann schauten sie wieder zu Nic.
    »Gibt es ein Problem?«
    »Das … das ist nicht möglich«, fügte der Zweite an. »Diese Information steht nicht länger zur Verfügung.«
    »Wurde sie zerstört?«
    »So kann man das nicht sagen.«
    Die Versuche, in seine Programmierung einzudringen, hatten vollständig aufgehört.
    » Wie kann man es dann sagen?«
    »Es gab eine Unterbrechung.«
    Nic standen die Informationen über Byars äußere Reaktionen auf das s’s’th’r zur Verfügung: Der Zor hatte vorsätzlich einmal den Kontakt unterbrochen, und am Ende war er dann bewusstlos geworden, als die Diagnoseausrüstung einen plötzlichen Abfall der Anzeigen festgestellt hatte.
    »Welche Art von Unterbrechung?«
    »Wir können es Ihnen zeigen«, bot die zweite Person an.
    »Ich bitte darum.«
    Abrupt verschwand das Labor, und Nic sah, dass nun eine Szene im All projiziert wurde. Er selbst schien sich im Orbit zu befinden, rund sechshundert Kilometer über der Oberfläche von New Chicago IV. Die Hafenstadt Jardine lag vor ihm ausgebreitet, von der Nacht umhüllt und von Millionen Lichtern erhellt.
    »Dies sind Bewusstseinssphären.« Das war die Stimme der ersten Person. Beide klangen sie recht ähnlich, doch Nic hatte acht Unterschiede in der Aussprache feststellen können. »Wären Sie eine Person des Schwarms, dann würden Sie die Schwachen für nichts weiter ansehen als Nahrung für Ihr k’th’s’s . So wie der Fall aber liegt … nun ja …«
    »Das hat doch sicherlich nicht genügt, um den Meister des Sanktuariums in Aufregung zu versetzen.«

    »Er war deshalb beunruhigt«, sagte der Zweite.
    »Wir zeigten ihm unser or’a’th’n «, fuhr der Erste fort. Nic nahm unterdessen ein dünnes, gewundenes Band wahr, das von innen heraus schwach leuchtete. Es verlief durch die Atmosphäre bis in den Orbit, an Nic vorbei und weiter ins System New Chicago, bis es sich im All verlor.
    »Was ist das?«
    »Folgen Sie ihm«, sagte der Erste.
    »Folgen Sie ihm«, bestätigte der Zweite. »So wie es Meister Byar gemacht hat.«
    Nic wies eine Subroutine an, dem Band zu folgen. Die Erfahrung

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