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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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ausreichend lange Verzögerung, damit der größte Teil der Flüchtenden entkommen konnte.
    Diese Entscheidung verärgerte den Propheten mehr als alles andere. Zivilisten zu verschonen, gehörte nicht zu den vier Punkten – jeder Zivilist, den man heute davonkommen ließ, kehrte morgen als Krieger wieder -, doch zu der Zeit hatte der Admiral keine Lust, in jeglicher Hinsicht auf den Propheten zu hören. Bei Pelennor, Quadrangle, Raritan und drei Dutzend anderen Systemen, denen man gar nicht erst einen Namen gab, vernichtete die Flotte alles, was sich ihr in den Weg stellte. Unterstützung bekam sie dabei von weiteren Verbänden, die auf der zum Sol-Imperium gehörenden Seite des Risses nicht mehr gebraucht wurden, weil die Vuhl dort eliminiert worden waren.
     
Autor unbekannt
Der Dunkle Kreuzzug und seine Geschichte
Mittleres Fragment, erschienen ca. 2430
     
     
     
    Juli 2424
Siena-System
     
    Auf der Brücke der Emperor Ian saß Sir Erich Anderson im Pilotensessel und sah zu, wie seine Flotte ins Schwerkraftfeld vorrückte. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand jedoch der Prophet John Smith …

    »Warum nennen Sie ihn den Propheten?«, hatte Anderson Owen Garrett einige Wochen nach der Einnahme von KEYSTONE und des Portals gefragt. »Was prophezeit er denn?«
    »Die Vernichtung der Vuhl«, hatte Garrett mit fester Stimme und überzeugtem Ausdruck in seinen Augen geantwortet. »Die Auslöschung des Ungeziefers.«
    »Wir bekommen Gesellschaft«, sagte Anderson, ohne zur Seite zu sehen. »Zwei Schwarmschiffe und ein paar Dutzend andere Schiffe, die uns aus dem Schwerkraftfeld entgegenkommen.«
    »Exzellent.« Der Admiral musste sich nicht erst umdrehen, er wusste auch so, dass Smith lächelte. Wie immer würde er die Lippen dabei aufeinanderpressen, und in seinen Augen würde ein begieriges Feuer lodern. Anderson hatte es oft genug bei ihm beobachtet. »Admiral, wenn Sie bitte allen Schiffen mitteilen würden, bei Punkt null-eins zu synchronisieren.«
    Punkt null-eins: 4,4 Minuten – 4 Minuten und 26 Sekunden.
    »Flaggschiff an alle: Synchronisieren bei Punkt null-eins«, wiederholte der Admiral.
     
    SIENA selbst war das erste wichtige militärische Ziel jenseits der mittleren Sprungreichweite vom Portal-System aus – also so weit, wie ein Schiff der sechsten oder siebten Generationen springen konnte, um ohne Auftankvorgang zurückzukehren. Die Flotte, die ins SIENA-System eindrang, bestand aus einundachtzig großen Schiffen, darunter drei leichten Transportern – Lycias, Phidias und Scylla – sowie dem schweren Transporter Kenyatta III , ferner fünfundsechzig Kriegsschiffen der sechsten und siebten Generation. Dazu gehörte auch eine Streitmacht unter dem Kommando von Ur’e’e HeYen, einem Cousin des Hohen Lords. Das Ganze stellte nur einen Teil der gesamten Flottenstärke dar, denn ein Großteil war an anderen Punkten zu beiden Seiten des Risses im Einsatz. Dennoch war es eine der gewaltigsten Verbände, die je in einem einzigen Planetensystem zusammengekommen waren.
    Die Borduhr zeigte die verstreichenden Sekunden und Minuten
an. Der Ablauf hatte sich fast schon zu einer Routine entwickelt: Fühlende an Bord aller Schiffe in Andersons Flotte machten sich für die Synchronisation bereit – für den Moment, in dem sie ihren Angriff auf das Bewusstsein jener richteten, die die aus dem inneren System kommenden Schiffe befehligten.
    Es gab inzwischen mehr Fühlende an Bord, mehr ausgebildete Frauen und Männer. Fast alle von ihnen waren Menschen, doch es fanden sich auch ein paar Zor unter ihnen – durchweg Mitglieder der Kralle von esLi , die bei den Zor den gleichen Zulauf erfuhr wie der Flammende Stern in der Inneren Sphäre. Auf der Brücke der Emperor Ian waren sie mit sechs Leuten vertreten: der Prophet selbst, drei Mitglieder des Flammenden Sterns, der Hüter Cameron Bradford und Alan Howe.
    Sie alle waren ein Teil von enGa’e’Li .
    Als der Countdown beendet war, umfasste Anderson die Armlehnen seines Sessels und konzentrierte sich auf das Display, indem er Flugbahnen und mögliche Manöver durchrechnete, die ergriffen werden mussten – Hauptsache, er konnte diesem Speer aus mentaler Energie aus dem Weg gehen, der sich rings um ihn bildete.
    Auf der Brücke herrschte völlige Stille, wenn man von den schiffseigenen Geräuschen absah, die aber unmöglich ausgeblendet werden konnten.
    Gib auf, sagte das Geräusch, das kein Geräusch war. Ergib dich.
    Von allen Seiten, von jedem Schiff sprang

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