Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
Vom Netzwerk:
Flight Over Shar’tu stand Ch’en’ya HeYen auf einer Sitzstange in ihrer Meditationskammer. Sie hatte vor wenigen Minuten die Nachricht vom Propheten erhalten, die nur eines besagte: »Zweite Phase vorbereiten.« Weder
die Mitglieder des Flammenden Sterns an Bord noch Captain Gustav Kwan hatten mit dieser Nachricht etwas anfangen können, doch sie wusste um deren Bedeutung mit Blick auf die Art und Weise, in der die mentale Attacke abgewehrt worden war.
    Sie schloss die Augen und sandte ihre Gedanken aus.
     
    Als sie sie wieder aufschlug, stand sie auf der Brustwehr des Sanktuariums, nicht jenem echten in der Welt-die-Ist, sondern dessen Echo auf der Ebene des Schlafs. Vier große Steinstatuen blickten auf sie herab, die Flügel in der Haltung der Höflichen Annäherung.
    » hi Ch’en’ya«, sagte La’ath, der Führer der Am’a’an-Wächter. »Seien Sie willkommen.«
    »Ich benötige Ihre Dienste, si La’ath«, erwiderte sie. »Zwei werden mit mir kommen, während zwei bleiben.«
    »Das ist mit Gefahr verbunden«, warnte La’ath. »Wenn die esGa’uYal versuchen, die Grenzen zu durchbrechen …«
    »Die esGa’uYal befinden sich bereits auf der Ebene«, unterbrach sie ihn. »Auch wenn Sie hier stehen und Wache halten, dient das keinem echten Zweck, außer dem, dass ich weiß, wo ich Sie finden kann, wenn ich Sie brauche.«
    »Warum sollen dann zwei zurückbleiben?«, wollte La’ath wissen. »Wenn es keinem Zweck dient, warum kommen wir vier dann nicht alle mit?«
    Ch’en’ya dachte kurz darüber nach. »Wir werden alle gehen«, sagte sie schließlich und stieg in die Lüfte auf, wobei sie ihren Rücken den Nachtbergen zuwandte. Vier Steinstatuen folgten ihr, deren Flügel schwer schlugen, um sie durch den nebelverhangenen Himmel der Ebene des Schlafs zu tragen.
     
    »Wonach suchen wir?«, fragte La’ath, als sie losgeflogen waren.
    »Nach einer Verbindung«, sagte Ch’en’ya. »Es gibt einen mächtigen esGa’uYe , dessen e’gyu’u sich bis auf die Ebene erstreckt. Wir müssen das Band finden, das ihn mit seinen Untertanen verbindet.
« Mit einer Klauenhand berührte sie das Heft ihres chya . »Wenn wir es gefunden haben, müssen wir es durchtrennen.«
    »Ich verstehe«, erwiderte der Am’a’an-Wächter. »Wie werden wir dieses Band erkennen?«
    »Ich habe das hsi eines seiner Untertanen gefühlt. Ihn müssen wir finden.« Sie nahm die Hand von der Klinge und berührte stattdessen die Fingerspitzen des steinernen Zor, der neben ihr flog. Rund um die Stellen, an denen sich ihre Krallen trafen, war ein kurzes Leuchten zu sehen.
    La’ath veränderte seine Flügelhaltung ein wenig, was sich auf seine Flugbahn auswirkte. »Dies ist ein Neuer.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Die meisten esGa’uYal sind Geschöpfe aus Legenden, hi Ch’en’ya. Dieser gehört nicht dazu, und doch ist sein e’gyu’u deutlich mit dem Makel der Schmach behaftet.« Er hob die Flügel ein wenig an, sodass er einen Moment lang oberhalb von ihr flog. »Woher kennen Sie diesen esGa’uYe ?«
    »Meine … unsere Flügel berührten ihn in der Welt-die-Ist.«
    »Sie sind weit weggeflogen von den Orten, an denen das Volk zu Hause ist, wenn Sie auf neue esGa’uYal gestoßen sind«, sagte La’ath. »Je jünger sie sind, umso näher kommen sie der Quelle. Es sei denn …«
    »Es sei denn … was?«
    »Es sei denn, sie werden von einem Mächtigen hier ganz in der Nähe gezeugt. Es sei denn, hi Ch’en’ya, dass Sie sich in der Gegenwart eines alten Mächtigen befanden, wohin Ihr Flug Sie in der Welt-die-Ist auch geführt hat.«
    »Woran kann ich das erkennen?«, fragte sie.
    »Das Regenbogenband«, sagte La’ath. »Der Pfad der drei und drei Farben, die Schändlichkeit der sechs.«
     
    »Was geschieht nun?«, fragte Anderson.
    »Wir versuchen es erneut, aber diesmal ändern wir die Spielregeln. Wir schneiden die Verstärkertechnik von ihrer Quelle ab und
sorgen für Chaos. Dann synchronisieren sich unsere Leute, und wir tun, was wir immer tun.« Smith lächelte ihn an. »Bis dahin, Admiral, sollten Sie besser tun, was Sie immer tun.«
     
    Admiral Anderson hatte ein Viertel seiner Streitmacht am Sprungpunkt, wo sie auch in den Normalraum gewechselt war und bei einem möglichen Rückzug für Deckung sorgen sollte. Den Rest der Flotte teilte er nicht weiter auf, auch wenn es taktisch sinnvoll gewesen wäre, überall dort Schiffe zu platzieren, wo Verstärkung auftauchen konnte. Nur war genau das nicht eindeutig zu bestimmen, da

Weitere Kostenlose Bücher