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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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die diese Massen führen werden.«
    »Ich bin noch immer nicht so ganz überzeugt.«
    Nic hatte darauf nichts zu erwidern. Er legte die Hände auf die Armlehnen und wartete, dass Tonio fortfuhr.
    »Du sagst, die wachsende Beliebtheit des Flammenden Sterns hier auf Corazón sei nichts Außergewöhnliches.«
    »Den Anschein hat es, Maestro.«
    »Dann werde ich mich mal mit dem Duke unterhalten und mir ein paar Informationen holen.«
    »Ich wünsche Ihnen Glück, Maestro«, sagte Nic, nickte kurz und verschwand.
    Tonio saß eine Weile da und dachte über die Möglichkeiten
und die soeben erhaltenen Daten nach, dann griff er in seine Blazertasche nach dem Computer. Irgendetwas irritierte ihn, aber er konnte nicht sagen, was es war. Er zog den Computer heraus, machte eine kurze Geste, und sofort erwachte das Gerät zum Leben. Eine weitere Geste, dann wurden Duke Alistairs Äußerungen über den Flammenden Stern angezeigt.
    Nach den ersten Absätzen wurde ihm bewusst, was ihn so störte: Er hatte Nic nicht gesagt, dass der sich abschalten sollte. Zumindest konnte er sich nicht daran erinnern. Normalerweise zeichnete er seine Gespräche mit seiner Sicherheits-KI nicht auf, weil er eben nicht wollte, dass Aufzeichnungen existierten. Abgesehen davon konnte Nic sie ohnehin jederzeit aufrufen – also gab es keinen neutralen Weg, um seinen Verdacht zu überprüfen.
    Nein, dachte er ein wenig zerstreut, ich muss ihm den Befehl gegeben haben.
     
    Das wichtigste Ereignis des Besuchs war ein Dinner – ein weiterer Anlass, der die Fähigkeiten der Hüter bis ans Limit beanspruchte. Doch die Pläne für das Ereignis waren lange im Voraus ausgearbeitet worden, und Tonios Leute überwachten jeden Zugang zum Speisesaal, sicherten den Imperator und seine Gemahlin und kannten die Identität eines jeden Gastes.
    Während die Gäste bei Wein und Horsd’œuvre zusammenstanden, fand sich der Commander der Hüter in einer Gruppe wieder, zu der auch der Duke und Fürstessin Samantha gehörten. Alistair wandte den Blick von einem Höfling ab, mit dem er sich unterhielt, und sah sich Tonio gegenüber.
    »Commander St. Giles«, sagte er. Der diamantene Anstecker des Flammenden Sterns, den er jetzt am Revers eines prahlerischen Fracks trug, erfasste das Licht eines Kronleuchters und brach es in die Farben des Regenbogens.
    »Euer Gnaden.«
    »Ich nehme an, Ihr Aufenthalt in New Escorial fällt zu Ihrer Zufriedenheit aus.«

    »Es ist alles sehr angenehm, Euer Gnaden. Meine Leute sind sehr zuvorkommend empfangen worden.«
    »Das macht einen Teil des Charmes von Corazón aus. Ich wage zu behaupten, wir können es mit der Gastfreundschaft aufnehmen, für die die hawaiianischen Inseln so berühmt sind.« Seine Stimme hatte etwas Bissiges, als würde er nicht das meinen, was er sagte.
    Die Stimmen und Geräusche ringsum traten in den Hintergrund, Tonio selbst ließ sich nichts anmerken. Er war sich nicht sicher, was er von dieser Bemerkung – und vom Duke – halten sollte.
    Fürstessin Samantha an seiner Seite versteifte sich, und der Höfling, mit dem Duke Alistair geredet hatte, zog sich zurück.
    »Taxieren Sie mich?«, fragte Alistair leise. »Ich hoffe, Sie finden, wonach Sie suchen.«
    »Ich suche nach gar nichts«, gab Tonio zurück.
    »Dann vergeuden Sie nur meine Zeit«, sagte der Duke. »Das ist etwas, worin Sie und Ihre Hüter sehr gut zu sein scheinen – anderer Leute Zeit zu vergeuden. Und die hohe Kunst der Einschüchterung zu pflegen.«
    »Sie empfinden mich als einschüchternd, Euer Gnaden?«, fragte Tonio.
    Der Duke machte nun keinen Hehl mehr aus seiner Feindseligkeit, die so plötzlich entstanden war wie ein Sommersturm, der über das Pali hinwegfegte.
    Tonio konnte nichts anderes tun, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Mit gelassenem Gesichtsausdruck sah er dem Duke in die Augen.
    »Nein«, zischte Alistair. »Nein, das tue ich nicht. Aber ich empfinde Sie als überflüssig. Jetzt, da der Feind hinter den Riss zurückgetrieben wurde und bald ganz ausgelöscht sein wird, sehe ich keinen Grund, warum Ihre Organisation überhaupt noch existieren sollte.«
    Mit diesen Worten wandte er Antonio St. Giles den Rücken und ging mit der bei ihm untergehakten Fürstessin Samantha fort. Der
Commander der Hüter stand nur da und schaute den beiden sprachlos nach, während um ihn herum die Party in vollem Gange war.
     
    Die Mitglieder des Inneren Ordens auf Corazón wurden vom Meister des Portals auf die übliche Weise zum Treffen

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