Der dunkle Kreuzzug
wandte sich von Nic ab und machte einen Schritt in Richtung Tür.
Nic tauchte vor der Tür auf und versperrte ihm den Weg. Ein weiterer Nic erschien nahe dem Pult in der nordwestlichen Ecke des Raums, dann noch einer nahe der eleganten Blumenvase an der Ostseite.
»Nein«, sagten sie alle, »das werden Sie nicht machen.«
»Du bist immer noch ein Holo«, sagte Tonio, ging auf das Bild zu und trat hindurch …
Die Tür vor ihm glitt nicht automatisch zur Seite. Er legte seine
Hand darauf und … und dann schrie er vor Schmerzen auf, als ein Stromschlag durch seinen Körper lief und ihn zu Boden sinken ließ.
Er sah einen einzelnen Nic, der sich vor ihn stellte.
»Ja, ich bin ein Holo«, sagte Nic. »Und du … du bist eine Fleischkreatur.«
Zu seiner Erleichterung verlor Tonio in dem Moment das Bewusstsein.
20. Kapitel
Das hehre Ziel, die Vuhl auszulöschen, kann nur als ein erster Schritt für eine Umgestaltung der menschlichen Gesellschaft gesehen werden. Als wir beschlossen, mit der ersten feindseligen Rasse, der wir begegneten, Kompromisse einzugehen, wurde damit deutlich, dass wir auf zukünftige Konflikte nur schlecht vorbereitet waren. Es muss davon ausgegangen werden, dass das Universum voller potenzieller Widersacher ist, und wenn die Menschheit und ihre Verbündeten überleben wollen, müssen wir bereit sein, sie zu besiegen. Das Feuer dieses Sieges wird uns in die Lage versetzen, auch künftig zu siegen.
Das Kriegsmanifest: Die Zukunft des Imperiums , 2424
September 2424
Nestor-System
Um 16:45 wurden Barbara MacEwan und Henry Santos von ihrem Quartier zum Kommandozentrum der Nestor-Sternbasis eskortiert. In jedem Korridor und jedem Lift begegneten sie Soldaten und Matrosen, die das Emblem des Flammenden Sterns trugen. Barbara gab sich alle Mühe, sich nicht verdächtig zu fühlen, nur weil sie kein Abzeichen trug. Dennoch war kein Mangel an Respekt ihr gegenüber festzustellen, da jeder salutierte, an dem sie vorbeiging.
Im Kommandozentrum empfing Sir Erich Anderson die beiden und brachte sie in den Bereitschaftsraum des Kommandanten. Der Prophet hielt sich allein dort auf und wartete auf sie.
»Admiral MacEwan«, sagte er und neigte leicht den Kopf, dann reichte er ihr die Hand. »Commander Santos.«
»Mr. Smith.«
»Mir ist bewusst, dass Sie besorgt sind, was die Entwicklung des Kriegs angeht, Admiral, und ich möchte Ihnen versichern, dass ich die größte Achtung vor Ihnen habe.« Der Prophet und Admiral Anderson tauschten einen Blick aus, dessen Bedeutung Barbara nicht klar war.
»Es freut mich, so geschätzt zu werden, Sir. Ich war mir sicher, dass meine Flotte früher oder später auch zum Einsatz kommen würde.«
»Bald, Admiral, sehr bald. Ich werde in wenigen Minuten den Kommandostab informieren, aber ich fand, ich sollte zuvor mit Ihnen persönlich reden. Wie Sie wissen«, fuhr er ohne Unterbrechung fort, »existiert ein Projekt, um diejenigen zu entlarven, die nicht im Interesse des Sol-Imperiums handeln – nicht nur innerhalb der Flotte, sondern im Gebiet des Imperiums insgesamt. Innerhalb weniger Wochen wird diese erste Phase angelaufen sein.«
»Eine Säuberung.«
»Worte«, gab der Prophet zurück, womit er den Vorwurf aber weder von sich wies noch ihn anerkannte. »Ich glaube, diese Anstrengungen werden innerhalb unserer Streitkräfte auf dieser Seite des Risses erfolgreicher sein. Die zivile Welt des Sol-Imperiums wird vielleicht nicht so einfach zu befrieden sein.«
»Befrieden? Was meinen Sie damit?«
»Es wird einige unloyale Elemente geben, die unserer Position nicht zustimmen werden.«
»Ist damit jeder, der nicht zustimmt, gleich unloyal? Hören Sie, Smith, mir gefällt nicht, was ich da höre. Es muss auch vernünftige Leute geben, die sich gegen Ihre ›Position‹ aussprechen, ohne dass sie dem Imperium unloyal gegenüberstehen. Sicherlich …«
»Die Zeiten sind vorüber, dass sich ›vernünftige Leute‹ gegen etwas aussprechen, Barbara«, fiel Anderson ihr ins Wort. »Dieser Krieg hat zu lange gedauert. Viel zu lange.«
»Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Die Imperiale Versammlung wird sich nicht zugunsten von … was? Massenverhaftungen? ›Befriedung‹? … aussprechen.«
»Die Versammlung wurde aufgelöst«, erklärte der Prophet. »Und zwar für die Dauer der gegenwärtigen Krise.«
»Was für eine Krise?«
»Admiral MacEwan«, sagte er. »Sie möchten ein sinnvolles Kommando haben. In Kürze werde ich Ihre Flotte
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