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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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nach Adrianople entsenden, von wo aus Sie dafür sorgen, dass unloyale Elemente innerhalb des Universums befriedet werden.«
    »Das ist nicht die Aufgabe meiner Flotte.«
    »Jetzt ist sie es«, konterte er.
    »Abgesehen davon«, fuhr sie fort und stemmte die Hände in die Hüften, »nehme ich von Ihnen keine Befehle entgegen. Ich sympathisiere nicht mit dem Feind, und ich erkenne an, was Sie zu diesem Krieg beigesteuert haben. Aber meine Befehle kommen entweder von ihm« – sie deutete auf Anderson – »oder vom Imperator. Von niemandem sonst. Solange Sie kein Admiral sind und nicht zum Imperator gekrönt wurden, sind Sie kein Teil meiner Befehlskette.«
    Wut beherrschte den Blick des Propheten, aber ehe er etwas sagen konnte, hob Anderson eine Hand. »Einen Moment unter vier Augen«, sagte er zu Smith, der kurz nachdachte und dann mit steifen Schritten den Raum verließ. Barbara nickte Santos zu, der ebenfalls rausging.
    Als die Tür geschlossen war, ging Barbara auf den Admiral los. »Erich … Sir Erich … was in Gottes Namen machen Sie da? Dieser … dieser Zivilist leitet die Einsatzbesprechung des Kommandostabs? Er will mir befehlen, dass ich eine Revolte ›befriede‹?«
    »Das hier hat die Zustimmung und den Rückhalt des Imperators, Barbara. Außerdem …« Er senkte seine Stimme, als würde ein Lauscher dann nichts von dem hören, was er ihr zu sagen hatte. »Außerdem demonstrieren Sie Ihre eigene Loyalität, wenn Sie seinen Befehl befolgen.«
    »Loyalität wem gegenüber?«
    »Der Bewegung.«
    »Ich arbeite nicht für die Bewegung , Erich, sondern für den Imperator. So wie Sie auch.«

    »Das ist ein und dasselbe.«
    »Nein, verdammt noch mal, das ist es nicht.« Jetzt war es an Barbara, wütend zu werden. »Ich habe keine Ahnung, was auf unserer Seite des Risses los ist, Erich, aber es fängt an, sich sonderbar anzuhören. Wir verhaften Leute, die nicht unserer Meinung sind? Was kommt als Nächstes? Werden wir sie in Arbeitslager stecken?«
    »Sie verstehen nicht.«
    »Da haben Sie recht, ich verstehe nicht. Ich bin eine treue Soldatin und Dienerin des Sol-Imperators, und ich will nichts anderes sein – keine Fühlende, kein Teil einer ›Bewegung‹ und ganz bestimmt nicht das Schoßhündchen Ihres ›Propheten‹. Mir ist egal, was er kann und wofür er steht. Von ihm nehme ich keine Befehle entgegen. Sie etwa?«
    Anderson wich ihrem Blick aus und antwortete sekundenlang nicht. Im Raum herrschte Schweigen, nur die Hintergrundgeräusche der Station waren zu hören: Ventilation, Kom, Maschinen.
    »Wir haben die Heimatwelt der Vuhl gefunden, Barbara. So wirkungsvoll ihre Fähigkeiten auch sind, und so verheerende Zerstörungen sie auch angerichtet haben, stellte sich heraus, dass sie sich nur über wenige Planeten ausgebreitet hatten.«
    »Dann stellen sie keine Bedrohung mehr dar?«
    »Solange sie existieren, stellen sie eine Bedrohung dar«, entgegnete er. »Die wollten uns wie Tiere halten; sie betrachten uns immer noch als Zuchtvieh. Wissen Sie, wie die Menschen und Zor bezeichnen?«
    »Fleischkreaturen.«
    »Richtig. Und solange sie sich vermehren können, sind sie gefährlich. Vor hundert Jahren beging das Imperium den Fehler zu glauben, ein geschlagener Feind stelle keine Bedrohung mehr dar, und dieser Fehler holte uns immer wieder und wieder ein.«
    »Bis Admiral Marais kam.«
    »Admiral Marais war schwach. Und er hatte Glück«, sagte Anderson.

    »Glauben Sie das allen Ernstes ? Ich weiß, es steht im Kriegsmanifest, dass die Zor jeden Tag esLi dafür danken sollten, dass Admiral so ein Weichling war und es nicht übers Herz brachte, sie auszulöschen. Aber ich möchte Sie etwas fragen, Admiral: Was geschieht an dem Tag, an dem Sie den letzten Vuhl getötet haben? An dem Tag, an dem Ihr Führer – Ihr Prophet – sein Ziel erreicht hat und der Feind ausgelöscht ist? Was geschieht mit den ›unloyalen Elementen‹? Was geschieht mit der Imperialen Navy – lässt die alles auf sich beruhen und spielt wieder den Friedenshüter? Was glauben Sie, wird mit dem Propheten geschehen?«
    »Barbara. Admiral MacEwan.« Für einen Sekundenbruchteil war sein Blick in weite Ferne gerichtet, dann konzentrierte Anderson sich ganz auf sie. »Nach der Einsatzbesprechung bekommen Sie von mir den Befehl, sich mit Ihrer Flotte nach Adrianople zu begeben. Alles wird genau der Befehlskette folgen und meine Unterschrift sowie das offizielle Siegel der Admiralität tragen. Ihre Befehle werden unter anderem

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