Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
Vom Netzwerk:
Beispiel?«
    »Der Gyaryu’har hat auf die Herausforderung des Propheten reagiert und ist nun auf dem Weg durchs Sol-Imperium. Sie will ihn zur Rede stellen.«
    »Klingt so, als würde sie sich mit Selbstmordabsichten tragen.«
    »Maestro, sind Sie jemals Ms. Laperriere begegnet? Nach allem, was ich gelesen und beobachtet hatte, ist sie sehr entschlossen, sehr gefährlich und keineswegs selbstmörderisch veranlagt. Wenn
sich jemand dem Propheten stellen und es überleben kann, dann ist es der Gyaryu’har des Hohen Nests.«
    »Und der Ausgang?«
    »Dafür gibt es zu viele Variablen«, antwortete Nic. »Sie bereitet sich auf den Sprung nach New Chicago vor. Danach werden wir vielleicht mehr wissen.«

An Bord der Emperor Ian Während des Sprungs ins Valencia-System
    Der Feldzug war bei UPENDRA ins Stocken geraten. Der Prophet wusste das, und ihm war auch bewusst, dass er tun konnte, was er wollte – es lag in den Händen des Militärs, die Flotte für die nächsten Ziele VALENCIA und WARREN vorzubereiten.
    Er neigte nicht sonderlich zu Selbstbeobachtung. Es gab kaum Notwendigkeit dafür. Das Kriegsmanifest kam dem noch am nächsten, und das waren noch nicht einmal seine geheimsten Gedanken, sondern nur das, was die Menschen verinnerlichen sollten. Doch der Tod seines ältesten Verbündeten in der Bewegung war für ihn ein Anlass, seinen Geist abschweifen zu lassen.
    Während er in seinem Quartier an Bord der Emperor Ian saß, dachte er an seine erste Begegnung mit Owen Garrett zurück …

Mai 2415 Imperator-Willem-Raumhafen, Harrison-System
    Der Besuch des Imperators im Harrison-System war für die zweite Woche im Mai geplant. Commander St. Giles schickte ein Dutzend Hüter zum Imperator-Willem-Raumhafen, um die Sicherheitsvorkehrungen zu begutachten. Es gab Berichte über Feindaktivitäten in diesem Gebiet, und der Commander wollte Gewissheit haben, dass alles reibungslos ablief. Harrison lag dicht genug an der
Inneren Sphäre, dass das System für einen Staatsbesuch durch den Imperator als ungefährlich gelten konnte. Doch dies war eine schwierige Zeit gewesen, in der es überall und jederzeit zu völlig grundlosen Angriffen durch die Vuhl kommen konnte.
    Die zwölf Hüter wechselten sich bei ihren Patrouillengängen auf der Station ab, hielten Augen und Ohren offen. Die meisten Leute gingen ihnen aus dem Weg. Die Schichten waren vier Stunden lang, gefolgt von acht Stunden Pause, und das im ständigen Turnus rund um die Uhr. Im Orbit um die erdähnliche Welt des Systems gab es keinen Wechsel zwischen Tag und Nacht, und die Hüter kannten diese Unterscheidung ebenfalls nicht, wenn es um ihre Pflicht ging.
    Zwei Tage vor der Ankunft des Imperators verletzte sich Quinton Hannay, eines der Seniormitglieder des Teams, und warf die gesamte Planung über den Haufen. Als eines der jüngsten Teammitglieder fiel es dem Ex-Marine Smith zu, in die Bresche zu springen. Ohne den Unfall wäre er Owen Garrett vielleicht nie begegnet.
    Der frühere Commander der Hüter hatte von einer Bar aus – einem Lokal, in dem wegen des Kommens und Gehens der Reisenden die Klientel ständig wechselte – das Treiben auf der Großen Promenade beobachtet. Die Bar hatte einen guten Ruf, und das Team der Hüter hatte mit dem Eigentümer und allen vier Managern frühzeitig Kontakt aufgenommen, um sicherzustellen, dass jeder wusste, wer wo stand.
    Garrett hatte seine Position sehr überlegt ausgewählt, Kleidung und gesamtes Erscheinungsbild waren recht konservativ: ein makellos geschneiderter Anzug aus Protoseide, den Schädel rasiert, kein auffallender Schmuck oder andere markante Merkmale. Einfach nur ein Geschäftsmann unter vielen, vielleicht ein Händler, der noch einen Drink genoss, ehe er an Bord des nächsten Shuttles oder Handelsschiffs ging, um das Harrison-System zu verlassen. Selbst im Krieg ging es weiter darum, Geld zu verdienen.
    Smith wäre nicht auf ihn aufmerksam geworden, und als er das
erste Mal an dem Lokal vorbeikam, war er ihm auch nur am Rande aufgefallen – obwohl Garretts Blick ihm gefolgt war. Damals versuchten noch viele Leute, die Hüter herauszufordern. Als er nach fast zwei Stunden wieder vorbeikam, saß Garrett immer noch dort. Da Smith eine Doppelschicht hatte übernehmen müssen, wurde er endgültig misstrauisch, als Garrett auch dann noch in der Bar saß.
    Ohne den Gesichtsausdruck oder sein Tempo zu ändern, verließ Smith die Promenade und betrat die Bar, wo er auf den Mann zuging, der seit fast fünf

Weitere Kostenlose Bücher