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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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Adrianople-Sternbasis wachsam und reaktionsschnell, und so war die Eskorte nicht mal mehr eine halbe Stunde von der Lasker entfernt, als diese die
Steuerkontrolle zurückerlangte und Kurs auf die Basis nahm. Als die Lasker und die Eskorte sich begegneten, befanden sich zwei komplette Jägergeschwader und zwei Gefechtsschiffe parallel zu ihnen auf dem Weg zum Andockplatz.
    Im Verlauf des Krieges hatte sich einiges verändert. Adrianople war die größte Sternbasis auf dieser Seite des Sol-Imperiums gewesen, als es 2396 zum ersten Kontakt mit den Vuhl kam. Cicero wurde fast von genauso vielen Schiffen angeflogen, war aber eine Station für Forschungsschiffe gewesen. Sie hatten sich von Cicero zur Adrianople-Basis zurückgezogen, Letztere aber wenig später auch an den Feind verloren. Als man die Orbitalstation im Jahr darauf zurückeroberte, erwies sie sich als schwer beschädigt, zudem waren zahlreiche Systemanlagen nur notdürftig repariert oder ganz ausgefallen.
    Jon Durant, der frühere Kommandant der Adrianople-Sternbasis, hatte es geschafft, die Besatzung durch die Vuhl zu überleben, und in erster Linie war es ihm zu verdanken, dass die Basis wieder zu hundert Prozent einsatzfähig war. Vier Jahre später kehrten die Vuhl zurück, und einer der Drohnen gelang es, sich während des Gefechts an Bord der Station zu begeben, Durant aufzuspüren und ihn zu töten. Dieser Akt hatte Arlen Mustafa geradewegs in die Arme des Flammenden Sterns getrieben, doch Barbara kannte einige Geschichten aus der Zeit der Besetzung, die auf einen viel tiefer sitzenden Hass hindeuteten.
     
    Der derzeitige Kommandant auf Adrianople, Rich Abramowicz, trug seine Galauniform und wurde von einer Ehrengarde begleitet, als Admiral MacEwan die Barkasse verließ und das Deck der Sternbasis betrat. Er schien sich ehrlich darüber zu freuen, sie zu sehen, und sie war zutiefst erleichtert, dass er an seinem Hemd nicht das Emblem des Flammenden Sterns trug. Bei ihrer allerersten Begegnung – sie war damals noch Captain gewesen – hatte sich Rich mit einer ganzen Reihe von auf ihn gerichteten Geschützen konfrontiert gesehen: Es war ihm gelungen, die Trebizond von Adrianople
fort und nach Denneva zu bringen, wo das Schiff von der Emperor Cleon und der Emperor Alexander abgefangen worden war. Die Cleon und MacEwans Schiff, die Duc d’Enghien , hatten die Trebizond durch eine Reihe von Sprüngen bis zu den Innersten Welten der Zor begleitet, wo Owen Garrett unter der versammelten Mannschaft die Vuhl-Drohne entdeckt hatte.
    Abramowicz war tapfer gewesen, und er hatte Glück gehabt. »Wenn jemand ein Alien ist, hatte sie erklärt, dann sieht es schlecht für ihn aus. Alle anderen werden binnen kürzester Zeit ihre Freigabe erhalten und sind in der Kombüse der Duc d’Enghien auf einen Drink eingeladen.« So hatte sie es gesagt, und so war es auch geschehen.
    »Ich habe da was für Sie«, meinte Abramowicz, als sie auf dem Weg zum Kommandozentrum von Adrianople waren – einer schönen, modernen Konstruktion, die nach dem Gefecht von 2401 und ein weiteres Mal nach der Verteidigung des Adrianople-Systems im Jahr 2417 komplett neu gebaut worden war. Er brachte sie zum Mittelpunkt des kreisförmigen Raums, wo eine Gruppe von Offizieren in Galauniform wartete, die alle sichtlich Mühe hatten, sich ein Lächeln zu verkneifen. Die meisten von ihnen waren ihr nicht vetraut, aber sie erkannte Kit Hafner wieder, an Bord der Trebizond noch Richs XO, inzwischen aber zum Commodore aufgestiegen.
    »Commodore Hafner«, sagte sie zu ihm und salutierte. »Das sieht ja wie ein Erschießungskommando aus.«
    »Nein, Ma’am, ich war nur mit der Matheson auf Durchreise und wollte die Gelegenheit nutzen, Sie zu sehen.«
    »Ich verstehe.« Neben dem riesigen Pilotendisplay stand ein relativ kleines unversiegeltes Transportbehältnis, in dem sich wiederum eine schwarze Kiste befand, die gut einen halben Meter hoch und jeweils dreißig Zentimeter breit und lang war. Das Ganze lagerte auf Verpackungsmaterial aus Kunststoff, war mit einem blauen Band geschmückt und einem Wachssiegel versehen, das Schwert und Sonne des Imperiums zeigte.

    »Es hat uns einige Mühe gekostet«, erklärte Abramowicz. »Kit weiß, dass ich auf der Beförderungsliste weiter oben stehe und ich ihn erschossen hätte, wenn das da nicht unversehrt eingetroffen wäre. Ein höherer Dienstgrad bringt halt auch seine Privilegien mit sich.« Vorsichtig nahm er die schwarze Kiste aus dem

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