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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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wusste – auf die Worte des Sol-Imperators wartete.

Oberon-Sternbasis, Oberon-System
    In der Oberon-Sternbasis wimmelte es von Leuten, die das Emblem des Flammenden Sterns trugen. Jackie hatte sich zuvor bereits in feindseligen Umgebungen aufgehalten, und sie war den Ausdruck
auf den Gesichtern derjenigen gewohnt, die den Krieg gegen die Vuhl führten: die finsteren, entschlossenen Mienen der Soldaten, die alle wussten, dass das nächste Gefecht ihr letztes sein konnte. Doch das hier war anders. Hier herrschte ein Zusammengehörigkeitsgefühl, und jeder, der sich nicht entschieden hatte, sich ihnen anzuschließen, wurde mit Argwohn beobachtet.
    Sie hatte nicht das Gefühl, in Gefahr zu schweben. Das Vertrauen zu sich selbst und in ihr Geschick im Umgang mit dem gyaryu – sowohl mit der Klinge als auch mit der Waffe als Informationsquelle – war groß genug, um einen plötzlichen Angriff nicht fürchten zu müssen. Doch ihre eindeutige Bindung an das Hohe Nest schien sie zur Zielscheibe des Zorns zu machen, der ihr von den Mitgliedern des Flammenden Sterns entgegenschlug.
    Ein Jahrhundert hatten die Kulturen von Zor und Menschen gebraucht, um sich so weit anzunähern, dass man sich als eine geschlossene Front im Kampf gegen einen gemeinsamen, größeren Feind betrachtete. Aber der Prophet schien darauf versessen, dieses Ergebnis ungeschehen zu machen, nur weil das Hohe Nest nicht dessen Vernichtungsfeldzug mitmachen wollte.
     
    Diesmal war Djiwara noch einfacher aufzufinden. Das Kommandozentrum des Flammenden Sterns auf Oberon war die auffallendste Einrichtung im zivilen Sektor, und der Kaufmann sorgte dafür, dass er dort möglichst von jedem gesehen wurde.
    »ha Gyaryu’har«, sagte er, als er nach vorn zum Empfang kam. Die junge Frau, die dort saß und natürlich ein Mitglied des Flammenden Sterns war – eine Fühlende, wie Jackie feststellte, als das gyaryu ein flüchtiges Sondieren von ihrer Seite abwehrte -, warf ihr einen hasserfüllten Blick zu. »Es überrascht mich, Sie zu sehen.«
    »Sie werden doch gewusst haben, dass ich komme.«
    »Ich wusste, Sie sind auf dem Weg, um sich mit ihm zu treffen«, erwiderte Djiwara, während er sie in eines der Büros dirigierte. »Was ich sagen wollte, war: Es überrascht mich, Sie hier zu sehen. Das Hohe Nest ist hier im Moment nicht besonders beliebt«, fügte
er an und deutete auf die anderen Mitglieder des Flammenden Sterns, die ihnen nachblickten.
    »Ich kann mir gar nicht vorstellen, warum das der Fall sein sollte.«
    »Sie sind so bescheiden.« Das Büro war bis zum letzten Flecken vollgepackt mit kleinen Frachtcontainern, ausgedruckten Berichten, Computern und etlichen Dingen, die wie Andenken aussahen. Auf dem Schreibtisch befand sich etwas, das wie ein kleiner Schwerthalter aussah und in dem ein Federhalter steckte.
    Djiwara bemerkte Jackies Blick, woraufhin er das Schreibgerät in die Hand nahm. »Ein Erinnerungsstück an eine kürzlich unternommene Reise zur Heimatwelt«, erklärte er. »Ich musste meine Unterschrift leisten – mit einem echten Füllfederhalter!«
    »Drollig.«
    »Das habe ich auch gesagt, als ich ihn überreicht bekam.« Er nahm hinter seinem Schreibtisch Platz, Jackie setzte sich ihm gegenüber hin. »Wissen Sie, ich habe es mir vor langer Zeit zum Prinzip gemacht, dass es schlecht fürs Geschäft ist, wenn man sich nicht alles anhört, was geredet wird – selbst wenn man nicht unbedingt der gleichen Meinung ist.« Djiwara nahm einen Computer vom Tisch, legte ihn zurück und griff nach einem anderen, über dem er dann eine Geste vollführte. »So, jetzt erst mal etwas Privatsphäre«, sagte er, aus dem Hintergrund war im gleichen Moment ein leises Summen zu hören. »Wie kann ich Ihnen helfen, Madam?«, fragte er Jackie.
    »Ich brauche Informationen. Ich muss verstehen, was eigentlich los ist.«
    »Ich befinde mich nicht gerade im Mittelpunkt des Geschehens.«
    »Das nehme ich Ihnen nicht so ganz ab.«
    »Das können Sie halten, wie Sie wollen«, meinte er und lehnte sich so schwungvoll in seinem Sessel nach hinten, dass der knarrte. »Ich bin hier auf Oberon, weit weg von der Brücke der Emperor Ian , wo zum Teufel die jetzt auch stecken mag.«

    Jackie erwiderte nichts, sondern sah sich in seinem Büro um.
    »Welche Art von ›Information‹ benötigen Sie denn?«, fragte er schließlich. »Und wie viel wollen Sie dafür bezahlen?«
    »Information gegen Information«, sagte Jackie. »Wie ich … wie wir gehört haben, wurden die

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