Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
Vom Netzwerk:
somit eine Bedrohung für das Sol-Imperium darstellen. Hüter Dawson, Sie können beruhigt sein. Ich stehe nicht mehr mit dieser fremden Intelligenz in Verbindung. Der Kontakt mit dem Ór wurde vollständig unterbrochen, und als Folge davon wurde ich aus ihrem Griff befreit.«
    »Können Sie das erklären?«
    »Sie meinen, wie das ablief? Ja, das kann ich. Der Hohe Lord persönlich unterbrach den Kontakt – mit ihrem hi’cyha .«

    »Und wie?«
    Fast zu schnell, als dass Dawson – oder Jackie – reagieren konnte, zog Byar sein chya und führte es über den Körper des Hüters und dann nach unten, bis die Klinge zitternd einen Zentimeter über dessen Hand zum Stillstand kam, die auf der Tischplatte abgestützt war.
    Dawson schaute von seiner Hand zum Meister des Sanktuariums und dann zu Jackie – so als erwarte er, dass sie irgendetwas unternahm.
    »Ich glaube, sie bewegte die Klinge noch etwas schneller nach unten«, antwortete Byar, nachdem er den Moment lange genug ausgekostet hatte.
    Der Hüter sagte darauf nichts. Byar zog das chya auf dem gleichen Weg zurück und steckte es wieder in die Scheide, während seine Flügel die Pose der Ehre gegenüber dem Krieger einnahmen.
    »Ich verstehe nicht«, erklärte Dawson, ohne aufzusehen.
    »Sie erscheinen mir sehr jung für einen solchen Autoritätsposten, Hüter«, meinte Byar zu ihm. »Aber mit zunehmender Erfahrung werden Sie lernen. Wenn Sie so viele Zyklen erlebt haben wie ich, werden Sie erkennen, wie wenig Sie in Wahrheit wissen. hi Sa’a tat etwas sehr Nobles, Mutiges und Törichtes zugleich. Sie flog über die Ebene des Schlafs und stieß auf das Band, das mich an dieses bösartige Ding gefesselt hatte, und sie durchtrennte es mit ihrem hi’chya … mit einem schnellen Schlag nach unten.«
    »Wo … wo war sie zu diesem Zeitpunkt?«
    »Auf der Ebene des Schlafs.«
    »Sie selbst befand sich auf Zor’a«, erklärte Jackie, als sie Dawsons verwirrten Gesichtsausdruck sah. »Ihr hsi war auf der Ebene des Schlafs, aber der Körper war in ihrem Garten und wurde von mir bewacht.«
    »Das ist mehr als hundert Parsec von hier entfernt.«
    »Das ist ein bedeutungsloser Einwand«, sagte Byar. »Es ist nicht wichtig, wo sich ihr Körper befand.«

    »Sie erwarten von mir, dass ich Ihnen das glaube?« Dawson setzte sich wieder, doch sein Blick schien auf die Stelle fixiert zu sein, an der sich eben noch Byars chya befunden hatte. »Die Vorstellung, dass der Hohe Lord irgendwie eine interstellare Entfernung überwindet? Woher wusste sie überhaupt, dass sie das tun musste?« Er sah von Byar zu Jackie und zurück zum Meister des Sanktuariums, dessen Flügel wieder eine neutrale Position eingenommen hatten.
    »Sie wusste es einfach«, sagte Jackie. »Sie fühlte es. Ich kann es auch nicht erklären, Hüter, ich kann nur se Byars Schilderung bestätigen. Eines sollten Sie allerdings aus dieser Unterhaltung mitnehmen …«
    »Und zwar?«
    »Mit dem Hohen Nest spaßt man nicht. Ich verstehe, dass sich der Imperator über den Rückzug des Volks aus dem Krieg entrüstet – vielleicht zu Recht. Aber er sollte sich auch über das entrüsten, was jenseits des Risses geschieht. Doch es gibt Dinge, die sind größer als Sie und ich, Dinge, die das Hohe Nest betrifft. Wir sind jedenfalls nicht Ihr Feind . Und das gilt auch für Rivendra Wells.«
    Dawson konnte darauf nur erwidern: »Er ließ zu, dass dieses Gerät zu den Innersten Welten der Zor geschickt wurde, und das weckt zwangsläufig meinen Argwohn.«
    »Sie können das Gerät zurückhaben, se Hüter«, sagte Byar. »Es scheint sich nicht mehr aktivieren zu lassen. Irgendjemand hat darauf zugegriffen, kurz bevor es zu uns gebracht wurde. Das, was Sie so argwöhnisch werden lässt, ist jetzt nichts weiter als ein Haufen artha -Dreck.«
    »Erklären Sie mir das.«
    Byar dachte einen Moment lang darüber nach, dann griff er in sein Gewand und zog einen Computer heraus. Er beschrieb eine Geste über dem Gerät und stellte es neben einen Reader auf dem Schreibtisch.
    »Hier sind unsere Forschungsergebnisse, was diese Technik betrifft. Zusammen mit den Notizen von Rivendra – Dr. Wells –
sollten Sie in der Lage sein zu erkennen, was das Gerät konnte und was es nun nicht mehr kann. Jemand hat es manipuliert, bevor wir es erhielten, Hüter Dawson. Und das ist etwas, was mich argwöhnisch macht.«

Iolani-Palast, Honolulu Imperiales Oahu, Sol-System
    Mya’ar HeChra und Simon Boyd wurden allein im Thronsaal des

Weitere Kostenlose Bücher