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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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meisten von Owen Garretts engsten Freunden beim Flammenden Stern im günstigsten Fall verhaftet.«
    »Das stimmt. Der Prophet behauptet, Garrett habe die Bewegung verraten – er soll mitten im Sprung ein Raumschiff verlassen haben, über eine ›Regenbogenbrücke‹ oder etwas in dieser Art.«
    »›Behauptet‹. Das heißt, Sie glauben es nicht«, sagte Jackie.
    »Ich muss nicht notwendigerweise Dinge glauben .«
    »Würden Sie gern wissen, was tatsächlich geschehen ist?«
    »Sicher, aber es gibt nicht allzu viele Zeugen, die es überlebt haben und etwas darüber erzählen könnten – nur der Prophet, aber niemand, der ihm widersprechen könnte, nicht wahr?«
    »Sie würden sich wundern.«
    Djiwara schnaubte. »Dann bringen Sie mich dazu.«
    »Owen selbst hat mir gesagt, wie es sich zugetragen hat«, erklärte sie.
    Er nahm den Computer in die Hand und stand abrupt auf. »Kommen Sie, lassen Sie uns ein wenig spazieren gehen«, schlug er vor und ging an ihr vorbei aus dem Büro. Jackie war sofort dicht hinter ihm.
    Der Kaufmann verließ die Einrichtung des Flammenden Sterns und begab sich auf die Hauptpromenade der zivilen Decks. Es war voll und laut, und Djiwara ging zügig voran, ohne ein Wort zu sagen.
    »Kaffee?«, fragte er plötzlich laut genug, um den Lärm zu übertönen. »Trinken Sie so was?«
    Ihre Antwort wartete er gar nicht erst ab, sondern ging zielstrebig zum nächsten Händler auf dieser Seite der Promenade. Erst in letzter Sekunde änderte er seine Richtung, steuerte auf das nächste Lokal zu, entschied sich schließlich für das dritte Geschäft, das
etwas verborgener gelegen war. Er bestellte zwei Becher Kaffee, bezahlte und ging zu einem Stehtisch im hinteren Teil des kleinen Lokals, wo der Lärm von der Promenade gedämpfter war.
    Er legte den Computer auf den Tisch und trank einen Schluck Kaffee.
    Jackie nippte an ihrem Becher. Bitter und stark waren viel zu harmlose Worte, um das Getränk zu beschreiben. »Davon wachsen mir ja Haare an Stellen, an denen nie welche wachsen sollten.«
    »Schön, dass er Ihnen schmeckt.«
    »Welchen Zweck hatte …«
    »Wir werden beobachtet«, sagte Djiwara. »Und auch belauscht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht der Flammende Stern ist. Irgendwas anderes läuft da ab, aber ich kann es nicht genauer bestimmen.« Er lächelte flüchtig. »Es gibt doch nichts Schöneres als die tägliche Dosis Paranoia.«
    »Verstehe.«
    »Erzählen Sie mir das noch mal, Admiral«, sagte er leise zu ihr. »Erzählen Sie mir, was und wo Sie es gehört haben.«
    »Owen wurde verraten«, entgegnete Jackie. »Der Prophet tötete ihn, aber wegen dieser … ›Regenbogenbrücke‹ landete er an einem Ort, an dem er … an dem er weiterexistieren kann.«
    »Ein Ort?«
    »Sie würden mir nicht glauben, wenn ich es Ihnen erzählte.«
    »Das behaupten Sie ständig.«
    »Also gut. Die Ebene des Schlafs«, sagte sie. »Ein Konstrukt. Ein Ort, der Teil der Zor-Kosmologie ist. Es lässt sich nicht so leicht erklären.«
    »Das glaube ich Ihnen. Reden Sie weiter.«
    »Irgendwie hatte er es geschafft, dorthin zu gelangen. Sein Bewusstsein existierte weiter, und der Hohe Lord fühlte seine Ankunft. Wir besuchten ihn und sprachen mit ihm.«
    »Sie haben mit Garrett gesprochen?«
    »Ich sagte Ihnen doch, Sie würden mir nicht glauben.«
    »Wie kommen Sie darauf, ich würde Ihnen nicht glauben?«,
gab Djiwara zurück. »In den letzten paar Jahren habe ich einiges gesehen, was ich nie geglaubt hätte. Das ist nur eine Sache mehr. Ich versuchte Garrett klarzumachen, dass er keine Absicherung hatte. Ich sagte ihm, es würde so nicht funktionieren … aber er hat trotzdem überlebt, dieser Schweinehund.«
    »So würde ich das nicht sagen. Er ist tot, Mr. Djiwara. Er ist … ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll.«
    Doch, das wissen Sie, ermahnte Sergei sie aus dem gyaryu .
    Ruhe , gab sie zurück.
    »Weiß der Prophet davon?«
    »Ich glaube nicht. Ich vermute, es weiß niemand davon, abgesehen von einigen wenigen Mitgliedern des Hohen Nests – und jetzt Ihnen. se Ch’en’ya dürfte es bis jetzt auch noch nicht herausgefunden haben. Aber der Grund, warum das Hohe Nest den Propheten in seinem Kampf nicht weiter unterstützt, liegt in dem, was Owen uns über den Verrat an ihm gesagt hat.«
    »Das Hohe Nest zieht sich wegen Garrett aus dem Krieg zurück?«
    »Letztlich ja.«
    Djiwara trank einen großen Schluck Kaffee und verzog den Mund, weil das Gebräu so stark war. »Hat Garrett

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