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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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dann schloss sie deren Finger behutsam um das Heft des gyaryu . Im nächsten Moment schlug Jackie die Augen auf, mit ihrer freien Hand berührte sie ihren Kopf.
    »Was ist geschehen?« Sie betrachtete die Hand, in der sie das gyaryu hielt, dann sah sie Ch’en’ya an. Einen Sekundenbruchteil lang war sie erschrocken und wägte ab, was sie tun sollte und welche Bedrohung Ch’en’ya für sie darstellte. Als sie aber den
Ausdruck in deren Augen und die Flügelhaltung sah, wusste sie, sie musste nicht länger besorgt sein.
    »Ich wünschte, ich hätte es verstanden.«
    »Wo ist der Prophet?«
    »Das weiß ich nicht. Er wollte über die farbige Brücke der esGa’uYal entkommen – die Schändlichkeit der sechs. Ich … ich habe ihn dabei gestört. Wie es aussieht, habe ich damit auch die Emperor Ian schwer beschädigt.«
    Jackie dachte kurz nach und setzte sich auf. »Wir sollten besser zusehen, dass wir auf die Brücke gelangen und den Admiral wissen lassen, was geschehen ist.«
    Durchsagen über Bord-Kom wiesen die Schadenskontrolltrupps ihren Einsatzbereichen zu. Unter ihnen auf dem Hangardeck herrschte Leere, da die Marines an anderen Stellen das Schiff sicherten.
    »Andererseits«, meinte Jackie, als sie langsam aufstand, »sollten wir vielleicht besser ganz verschwinden.« Sie steckte das gyaryu weg, war sich aber nach wie vor nicht im Klaren darüber, was geschehen war.
     
    Sie hatte einen Protest erwartet, doch Ch’en’ya ließ überraschend kein Widerwort verlauten. Mit der Hilfe der Zor schaffte sie es, die Rampe hinunterzulaufen, von wo aus sie ungehindert die Gig erreichten.
    Jackie nahm auf dem Pilotensitz Platz und hoffte, dass die Steuerung noch aktiviert war. Leider waren die Kontrollen im Standby-Modus, womit die Gig für sie nutzlos war. Gerade begann sie krampfhaft zu überlegen, welche Möglichkeiten ihnen noch blieben, da sagte Ch’en’ya in den Raum: »Gig-Kontrollen aktivieren. Stimmautorisierung Ch’en’ya HeYen … Gyaryu’har .«
    Die Kontrollen erwachten zum Leben, die Anzeigen bewegten sich in die Positionen, die einen Start ermöglichten, gleichzeitig begannen sich die Hangartore zu öffnen.
    » Gyaryu’har ?«, fragte Jackie und sah Ch’en’ya von der Seite an.

    »Ich habe vor, mich bis zum Hohen Lord hochzuarbeiten«, antwortete sie und machte eine belustigte Geste. »Immer eine Flügelspanne nach der anderen, se Jackie.«
    »Steuerkontrolle aktivieren«, wies Jackie den Computer an. »Bereit machen zum Verlassen des Hangardecks.«
    »Bestätigt«, ließ der Computer der Ian sie wissen, der sich über die Kom-Anlage der Gig meldete. Sofort ging eine Nachricht ein – vermutlich von jemandem, der wissen wollte, wer zum Teufel mit einer Gig das Schiff verließ. Jackie antwortete nicht auf den Ruf und steuerte das kleine Raumfahrzeug langsam aus dem Hangar.
    » se Jackie«, sagte Ch’en’ya und deutete auf das Bild einer Videokamera, die das Flaggschiff zeigte. Es war unübersehbar schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, und was immer geschehen sein mochte, es griff schnell um sich. Bögen aus regenbogenfarbenen Blitzen zuckten über den gesamten Rumpf.
    »Steuerkontrolle! Volle Notfallbeschleunigung!«, rief Jackie, woraufhin die Gig einen Satz nach vorn machte, den sie beide spüren konnten. Die interne Schwerkraft konnte erst mit einer Sekunde Verzögerung reagieren, sodass Ch’en’ya fast den Halt verloren hätte, da sie einen Moment lang tatsächlich in der Luft hing.
    »Was ist …«, setzte sie zum Sprechen an, doch dann sah sie auf dem Bildschirm, wie die Ian in einem riesigen Feuerball verging.
     
    An Bord der Rxe E Mhnesr verschränkte Kot E Showan seine Finger und legte die Hände vors Gesicht. Langsam machte jeder seiner na’otran das Gleiche, sodass auf der Brücke völlige Stille herrschte. Sekunden verstrichen, während der Captain des Otran-Schiffs überlegte, welchen Schritt er als Nächstes unternehmen sollte.
    » Rxe E Mhnesr «, meldete sich über Kom eine Stimme. »Hier Laperriere. Können Sie mich hören?«
    Captain Showan nahm die Hände vom Gesicht und betrachtete sein Pilotendisplay. Ein kleines Raumfahrzeug näherte sich der Position seines Schiffs.

    »Sie hat es geschafft«, sagte er leise. »Ganz gleich, was dort geschehen sein mag, sie hat es geschafft. Zum Andocken vorbereiten«, befahl er dem Steuermann. »Das dürfte interessant werden.«

Erster Schwarm
    Schätzungsweise vierzig Parsec entfernt, tief im Zentrum des Ersten Schwarms,

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