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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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Gasriesen gezwungen gewesen, da dort ein wissenschaftliches Team eine Anomalie in der Atmosphäre untersuchte. Offenbar waren diese Wissenschaftler nicht davon angetan, so übereilt ihre Forschungen zu unterbrechen und sich quer durchs Sonnensystem fliegen zu lassen. Es hatte einen heftigen Wortwechsel gegeben, aber inzwischen waren die Zivilisten an Bord genommen worden, wo sie sich weiter aufregten und damit drohten, sich an Barbaras Vorgesetzten zu wenden.
    Erich Anderson wird sich auch um nichts anderes kümmern wollen, dachte sie.
    Beide Shengs meldeten sich. Sie holten aus dem Antrieb alles heraus und verbrauchten Treibstoff in einem Maß, das jenseits
aller Vernunft lag. Neun andere Schiffe unterschiedlicher Größe befanden sich noch vor der Tristan .
    »Erzählen Sie mir, was ich da sehe, Art«, sagte sie und deutete auf den Bugschirm.
    »Sie meinen den Riss?«
    »Ja. Was läuft da vor uns ab?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich bezahle Sie nicht dafür, dass Sie es nicht wissen , junger Mann«, sagte sie in ihrem besten MacEwan-Tonfall, ohne es wirklich so zu meinen.
    »Gut, dass ich meinen Sold vom Imperialen Zahlmeister bekomme«, gab er zurück. »Was wir da sehen« – er deutete auf die Linie auf dem Pilotendisplay, die noch fünfzehn Minuten vom Riss entfernt war -, »ist ein unerklärliches Phänomen. Aber es ist nicht einzigartig. Vor sehr langer Zeit wurde ein ähnliches Phänomen aufgezeichnet.«
    »Tatsächlich? Wann war das?«
    »Vor über hundert Jahren – im Sol-System. Es existiert eine Aufzeichnung des imperialen Raumschiffs Charlemagne . Das Phänomen durchquerte das System und traf Luna.«
    »Den Erdmond? Das muss ja ein Anblick gewesen sein.«
    »Offenbar schlug es im Grimaldi-Krater ein.«
    Barbara rieb sich das Kinn. »Moment mal. Grimaldi? Wurde da nicht ursprünglich die Clement gebaut? Aber das war vor … bestimmt dreihundert Jahren.«
    »Richtig, Ma’am. Dort wurde 2120 die Clement gebaut. Allerdings dürfte die Tatsache interessanter sein, dass dort das Verfahren gegen Admiral Marais stattfand.«
    »Sie meinen, als das Phänomen auftrat?«
    »Ja, genau. Etwas ganz Ähnliches wie das da schoss durch das Sol-System und hatte den Grimaldi-Krater zum Ziel, wo Marais wegen Verrats am Sol-Imperium vor Gericht stand. Interessant dürfte in dem Zusammenhang sein, dass einige Monate zuvor der Adjutant von Admiral Marais auf einem solchen Lichtband die
Lancaster verließ, als sich das Raumschiff im Sprung durch die Antares-Verwerfung befand.«
    »Das soll laut dem Propheten auch Owen Garrett gemacht haben, als der von der Epaminondas verschwand. Und Owen Garrett selbst behauptete, er habe auf diese Weise ein Vuhl-Schiff bei Cicero verlassen.«
    »Auf einem solchen Lichtband«, sagte Arturo Schelling. »Dann könnte dieser Vorfall mit dem Ding da in Zusammenhang stehen.«
    »So wie der Vorfall auf der Lancaster mit dem Phänomen im Sol-System zusammenhing. Was war damals passiert, als das Band Luna traf? Zerstört hat es den Mond nicht, so viel steht fest.«
    »Es gibt keinen Hinweis darauf, dass überhaupt irgendetwas passiert war. In den Aufzeichnungen des Gerichtsverfahrens wird das Phänomen nicht erwähnt; es gibt nur die Beobachtung durch die Charlemagne , und die fand im äußeren System statt.«
    »Es müssen doch noch andere Schiffe näher an Luna gewesen sein, die etwas registriert haben.«
    »Die meisten Schiffe in der Nähe gehörten zu Marais’ Flotte, und davon war im Kom-Netz nicht die Rede. Wenn sie etwas gesehen haben sollten, dann findet es sich in keinem offiziellen Bericht.«
    »Da fällt mir ein, Admiral, gab es nicht eine MacEwan unter Marais’ Kommando?«
    Barbara schaute geradeaus, als sei sie ganz auf den Riss konzentriert. »Ja, meine Urgroßtante Sharon.«
    Schelling wurde bewusst, dass er ein heikles Thema angesprochen hatte. »Tut mir leid, Admiral, ich wollte nicht …«
    »Sie wurde in allen Punkten freigesprochen«, sagte Barbara. »Aber sie wählte das Exil außerhalb des Imperiums, so wie auch andere Offiziere und Crewmitglieder der Flotte.«
    »Ich wollte nur wissen, ob es vielleicht eine Familiengeschichte gibt, die von dem Ding erzählt.« Schelling sah auf die Uhr: weniger als dreizehneinhalb Minuten.
    »Familiengeschichte?«

    »Na, es gibt doch diese MacEwan-Familiengeschichten«, meinte er. »Von all den großen MacEwans der Historie. Von all den Sachen, mit denen Ihre Vorfahren zu tun hatten: die High Brigade, die Black Guard …«
    »Sie meinen

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