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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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durchbohrte ein Strahl aus regenbogenfarbenem Licht die Wand einer großen, geräumigen Kammer und traf auf einen transparenten Würfel, der sich genau in der Mitte befand. Fast sofort wich der leuchtende Nebel zur Seite, während sich schattenhafte Ranken in ihm zu bilden begannen. Die silbrige Sphäre, die auf der Oberfläche des Nebels hin und her wogte, sank allmählich tiefer und tiefer, bis sie den Boden berührte und in eine Ecke des Würfels rollte.
    Eine Naht bildete sich in einer Wand der fast leeren Kammer, und die Große Königin K’da kam hindurch. Draußen standen zwei P’cn -Todesbriganden, die beobachteten, wie sie vor den nun leeren Würfel trat.
    Einen Moment lang stand sie da und streckte ihr k’th’s’s aus, um irgendeinen Rest des Ór zu schmecken, der vielleicht noch verblieben war, doch es war alles ruhig und leer.
    Im grellen Schein des regenbogenfarbenen Lichtstrahls wandte sich die Große Königin K’da zu ihren Henkern um.

28. Kapitel
    Energie mag mit dem Spannen einer Armbrust verglichen werden, Entscheidung mit dem Betätigen des Abzugs.
     
Sun Tzu
Die Kunst des Krieges , V:15
     
     
     
    Oktober 2424
Portal-System
     
    Sechzig Parsec vom UPENDRA-System entfernt ließ sich Barbara MacEwan ein Dutzend Dienstpläne über dem Tisch ihres Bereitschaftsraums anzeigen, als die plötzlich alle verschwanden und durch die Darstellung des Pilotendisplays ersetzt wurden. Gerade wollte sie einen wütenden Aufschrei in Arturo Schellings Richtung loslassen, da tauchte dessen Holo ihr gegenüber auf.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Admiral, aber das müssen Sie sich ansehen.« Er zeigte auf das Display.
    Eine Linie zog sich durch das Portal-System, die irgendwo weit außerhalb ihren Anfang hatte und bereits die Flugbahnen der drei äußeren Planeten gekreuzt hatte.
    »Identifizieren Sie das.«
    »Kann ich nicht, Admiral. Aber es bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit in einer geraden Linie, und es ist vor achtzehn Minuten ins System gesprungen.«
    »Haben Sie etwas Visuelles?«
    »Nur etwas von einem kleinen Schiff, das aufgetankt hat. Sehen Sie selbst …« Er deutete auf etwas außerhalb seiner Holo-Erfassung,
dann war ein kleines Videobild unterhalb des Pilotendisplays zu sehen. Es zeigte eine schwach gefärbte Linie, die über den Monitor zuckte. Das Ganze dauerte vielleicht zwei Sekunden, in denen die Linie fast eine halbe Million Kilometer zurücklegte.
    »Auf ein hundertstel Geschwindigkeit reduzieren, Vergrößerungsfaktor tausend, und dann zeigen Sie es mir noch mal.«
    Die Linie wurde so stark vergrößert, dass Barbara sie klar erkennen konnte: ein breites Band aus sechs parallelen Streifen in den Farben Rot, Gelb, Grün, Blau, Orange und Violett. Am vorderen Ende wirkte das Band, das sich durch das Portal-System bewegte, ein wenig ausgefranst.
    »Flugbahn berechnen«, sagte sie. »Wohin ist es unterwegs?«
    »In vierundneunzig Minuten wird es den Riss durchqueren, Admiral.«
    »Und wenn es dazu kommt, was passiert dann?«
    »Soll ich Ihnen sagen, dass ich keine Ahnung habe, oder soll ich einfach mein Offizierspatent zurückgeben?«
    Barbara betrachtete wieder das Video. Das Band hatte fast den auf dem Monitor dargestellten Bereich überquert.
    Eine Gänsehaut lief ihr über den Rücken, so wie eine düstere Vorahnung. Ihre schottischen Vorfahren hätten ihr jetzt sicher gesagt, dass sie den Ruf einer Selkie gehört hatte – den Sirenengesang, der für einen Seemann Unglück bedeutete.
    Sie überlegte kurz. »Arturo, wie schnell können alle einsatzbereit sein?«
    »In vierzehn Minuten, Ma’am.«
    »Und die Flugzeit bis zum Riss?«
    »Für die Tristan gut zwei Stunden, alle anderen würden längstens drei Stunden brauchen.«
    »Das ist viel zu lang, aber es hilft nichts. Arturo, Kom an alle, und damit meine ich wirklich alle: Sie sollen sich auf den Weg zum Riss machen.«
    »Was ist mit den Leuten auf der Station?«
    »Sagen Sie ihnen, sie sollen alles stehen und liegen lassen und
sich an Bord eines Schiffs begeben. Sie haben zwanzig Minuten Zeit. Wenn ich mich irre, gebe ich jedem einen Drink aus. Aber wenn ich recht habe …« Sie hörte, wie Arturo ihren Befehl über Kom weitergab. »… wenn ich recht habe, dann wird etwas passieren, was uns wünschen lässt, wir wären auf der anderen Seite von diesem Ding.«
    »Sie werden das gesamte Kommando durch den Riss schicken?«
    »Ja, und wenn ich mich irre, werden wir alle wieder herkommen. Betrachten Sie’s als Übung oder als

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