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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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wird unmittelbar vor dem Einsatz ein wichtiger Mitarbeiter aus dem Stab von Admiral Anderson einfach so versetzt? Wieso?«
    »Ich weiß nicht. Die Hüter tun und lassen, was sie wollen, Alan, und das wissen Sie so gut wie ich. Sie sind nur ihrem Kommandanten und Seiner Imperialen Hoheit Rechenschaft schuldig – nicht mir, nicht Ihnen und nicht Admiral Anderson, der nur Gott gegenüber verantwortlich ist. Es gibt keinen Spielraum für eine Diskussion, und ich habe keine Lust, meine Nase in Dinge zu stecken, die mich nichts angehen.«
    Alan dachte darüber nach, dann sah er Agropoulous aufmerksam an. »Sie wissen etwas darüber, nicht wahr?«
    »Ich habe Ihnen doch gerade eben erklärt, dass ich nichts weiß und dass es mich auch nichts angeht. Haben Sie mir nicht zugehört?«
    »Sehr genau.« Alan warf seinem alten Freund wieder einen eindringlichen Blick zu. »Aber Sie wissen etwas.«
    »Ich …« Agropoulous wich ein paar Sekunden lang diesem Blick aus. »Ich befinde mich nicht in der Position, darüber …«
    »Außer mir wird es niemand erfahren.«
    »Das will ich hoffen.« Mit gesenkter Stimme fuhr der General fort. »Nach allem, was ich gehört habe, wurde Jimenez vor allem aus dem Grund versetzt, weil er die Ausnahme von der Regel darstellte. Er war … etwas zu freundlich zu den Offizieren und Crewmitgliedern dieses Schiffs.«
    »Und zu mir.«
    » Vor allem zu Ihnen. Verstehen Sie das nicht falsch, alter Freund, aber ein Fühlender ist der letzte Mensch, dem ein Hüter vertrauen sollte. Die Hüter halten Leute in Ihrer Position für höchst verdächtig,
weil bei Fühlenden die Wahrscheinlichkeit, dominiert zu werden, am größten ist. Und trotzdem werden Sie als ›menschlich‹ gescannt.«
    »… die Wahrscheinlichkeit, dom…«, begann Howe, aber Agropoulous hob eine Hand, um ihn zu stoppen.
    »Ich selbst halte das auch für einen Haufen Müll. Ich habe oft genug miterlebt, wie Sie uns über die Jahre hinweg aus der Klemme geholfen haben, als dass ich so was glauben könnte. Aber die glauben das. Die folgen ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten, Alan, das sollten Sie nicht vergessen. Am besten ist es, Sie akzeptieren die Versetzung von Tom Jimenez einfach.«
    »Verdammt noch mal, für mich war er ein Freund.«
    »Und das«, sagte Agropoulous, »war ein Fehler. Er war ein Kollege und ein Kamerad, aber betrachten Sie ihn niemals als einen Freund. Als Ihr Freund warne ich Sie, Alan. Die Hüter verfolgen andere Pläne, und sie mögen es nicht, wenn man sie ausfragt.«
    »Ich hatte ihn nicht ausgefragt, ich wollte nur wissen …«
    »Hören Sie auf. Hören Sie einfach auf.«

Im Zor’a-System
    Byars Rettung von der Ebene des Schlafs durch den Hohen Lord sowie die Unterhaltung mit Laura Ibarra hatten Jackie rastlos werden lassen. Möglicherweise waren diese Dinge auch der Auslöser für den Traum, den sie einige Nächte später erlebte. Sie war jedoch nicht bereit, ihn allein als von ihren eigenen Gefühlen ausgelöst zu betrachten. Stones Leute hatten schon früher Träume manipuliert, und für Jackie gab es keinen Zweifel daran, dass sie es wieder machen würden. In diesem Traum ging sie an den Brustwehren des Sanktuariums entlang, doch es war nicht die vertraute Landschaft, die sie erstmals in ihren Dsen’yen’ch’a und danach viele Male mehr gesehen hatte. Jenseits der Mauern waren schroffe Felsen zu sehen, die von der tiefen Finsternis des anGa’e’ren umgeben waren.

    Als sie stehen blieb, um sich die Szene genauer anzusehen, nahm sie das Geräusch von Flügelschlägen wahr. Sie drehte sich um und sah einen Zor in ihrer Nähe landen. Es war jemand, den sie sehr gut kannte und von dem sie nicht erwartet hätte, ihm je wiederzubegegnen.
    » si … Th’an’ya?«
    Sie trat vor und fasste Th’an’yas Unterarme. Das letzte Mal hatte sie sie gesehen, wie sie auf dem gyaryu esLis Goldenem Licht entgegenging.
    »Ich bitte achttausendmal um Entschuldigung, dass ich auf diesem Weg zu Ihnen komme«, sagte sie und machte einen Schritt zurück. »Ich hoffe, ich beunruhige Sie dadurch nicht.«
    »Ich hatte nicht damit gerechnet, Sie jemals wiederzusehen«, antwortete Jackie. »Sind Sie nicht zu esLi gegangen?«
    »Die Diener von esLi können sich ebenso hierherbegeben wie die esGa’uYal «, entgegnete Th’an’ya und brachte ihre Flügel in die Pose der Ehre gegenüber esLi .
    »Was ist das für ein Ort?« Jackie vermutete, dass sie die Antwort darauf bereits kannte.
    »Dies ist die Ebene des Schlafs – und an

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