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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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auch so
gut vorstellen, was da zu hören war: »Sorg dafür, dass diese Fracht verladen wird, sonst wird sie dir vom Lohn abgezogen.« … »Officer Soundso zu Frachtraum Sowieso.« … »Wo ist diese Kiste? Die sollte schon vor zwei Stunden an Bord sein!« Und alles natürlich gespickt mit blumigen Flüchen. Ein Handelsschiff machte seinen Gewinn oder Verlust in den letzten Stunden vor einem Sprung.
    Nach etlichen Richtungswechseln und Rampen sowie drei Decks, die per Lift überwunden wurden, brachte Nel E Showan sie in einen großen Raum mit Sitzgelegenheit, verbeugte sich und ließ sie allein. Ein anderer, älter aussehender Otran studierte eine Anzeige, die über einer Konsole in der Luft schwebte. Die Anzeige änderte sich unablässig.
    Er drehte sich zu Jackie um. »Es ist mir eine Ehre, Madam. Willkommen an Bord der Rxe E Mhnesr . Ich bin Captain Showan, Kot E Showan.«
    »Es ist mir ein Vergnügen«, erwiderte sie. »Frieden und Wohlstand, Captain.«
    »Feine Dinge, um sie einem anderen zu wünschen. Wollen wir hoffen, dass uns beiden dies zuteil wird. Womit kann ich dem Hohen Nest dienen?«
    »Eigentlich nicht dem Hohen Nest, Captain. Ich möchte an Bord Ihres hervorragenden Schiffs bis zum nächsten Hafen mitreisen.«
    »Hrr«, antwortete er, was der Voder nicht zu übersetzen wusste. Sie war sich nicht sicher, was es bedeutete, doch vermutlich hieß es weder Ja noch Nein. »Das ist ein recht ungewöhnliches Anliegen, dass ein Mensch an Bord eines unserer Schiffe mitzureisen wünscht. Warum die Rxe E Mhnesr ? Sicherlich könnten Sie auf jedem beliebigen Schiff eine Passage verlangen.«
    »Sie reisen ins Crozier-System.«
    »Ich will nicht unhöflich sein, Madam«, antwortete der Captain, »aber viele Schiffe reisen ins Crozier-System. Jeden Tag fliegen etliche Schiffe aus dem Kensington-System dorthin.«
    »Ihres bricht früher auf als die anderen.«
    »Sind Sie in Eile? Die Rxe E Mhnesr ist ein gutes und ehrbares
Schiff, se Gyaryu’har , aber nicht das schnellste. Wir sind mindestens vier Standardtage vom Dock bei Crozier Terminus entfernt, Echtraum-Navigation eingeschlossen. Ich bin mir sicher, ein Schiff der Imperialen Navy wird eher dort eintreffen. Ah«, machte er plötzlich und deutete auf zwei große, gepolsterte Sessel an einer Seite des Raums, »aber die Höflichkeit wurde vergessen. Nehmen Sie doch bitte Platz. Wünschen Sie eine Erfrischung?«
    Der abrupte Wechsel kam für Jackie etwas überraschend. Sie ging mit Kot E Showan zu den Sesseln und setzte sich. »Nein, vielen Dank, Captain. Ich möchte Sie schließlich nicht abhalten von Ihren …« Mit einer Hand deutete sie auf die sich ständig verändernden Anzeigen.
    »Hrr«, entgegnete Kot E Showan. »Es ist die Aufgabe meines Cousins Nel, darauf zu achten, dass alles erledigt wird, und dass es korrekt geschieht. Das Hirn regiert, die Hände weisen an, der Rücken schmerzt, aber wenn sich das Hirn anderen Dingen zuwendet, müssen Hände und Rücken dennoch ihre Arbeit machen. Es wäre wirklich traurig, wenn der Herr der Rxe E Mhnesr sich nicht für ein paar Standardminuten etwas anderem widmen könnte.«
    Er streckte die Hände aus, bis sich die langen Greiffinger berührten. »Nun denn. Die Rxe E Mhnesr würde sich geehrt fühlen, mit Ihnen an Bord ins Crozier-System zu reisen. Aber man fühlt sich nach wie vor getrieben, nach dem Grund zu fragen. Es ist Neugier, nicht wahr?«
    »Ich gestehe, das ist es zum Teil«, erwiderte sie. »Aber … ich glaube, es ist auch Tarnung.«
    »Verzeihen Sie mir, wenn ich die Bedeutung nicht erfasse.«
    »Ich folge jemandem.«
    »Ich verstehe.« Die langen Finger spreizten sich, dann berührten sie sich wieder. »Nein, ich verstehe nicht. Wie kann es Ihnen helfen, Ihrer Beute zu folgen, indem Sie auf unserem Schiff reisen, das langsamer ist als viele andere, und ohne dass die Macht des Hohen Nests Ihnen den Rücken stärkt?«
    »Die Person, um die es geht, ist eigentlich keine Beute. Ich will
erkunden, nicht jagen … Ich folge ihrem Pfad . Ich will wissen, wohin sie geht, aber ich möchte nicht, dass sie davon erfährt. Wenn sie es herausfindet, könnte sie völlig untertauchen.«
    »Eine ›Beschattung‹ ist wohl der passende Begriff.«
    »Ja, genau.«
    »Tarnung. Jetzt verstehe ich. Bringen Sie mein Schiff mit diesem Beschatten in Gefahr?«
    »Ich will es nicht hoffen.«
    »Sie sind sich nicht sicher«, sagte der Otran-Captain.
    »Ich kann nicht für die absolute Sicherheit Ihres Schiffs garantieren,

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