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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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zu fernen Sternen formten. Reflexe und Schiffssysteme erwachten zum Leben, kaum dass die Emperor Ian den Übergang abgeschlossen hatte. Die Abwehrschilde wurden rund um das Schiff hochgefahren, Waffen- und Steuerkontrollen wurden aktiviert, und auf dem Pilotendisplay tauchten die Schiffe auf, die aus dem Sprung kamen. Anderson sah zu, wie die Codes der Raumschiffe Huan Che und Mortimer und des leichten Transporter Lycias erschienen – die Ersten, die nach seinem eigenen Flaggschiff den Sprung verließen.
    »Also gut, Alison«, sagte Anderson zu Alison Mbele, Waffenoffizier der Emperor Ian . »Dann suchen Sie uns mal ein paar Ziele.«
    Das Masseradar zeigte eine kleine blauweiße Sonne und ihre Welten, von denen keine in irgendeiner Weise an die Erde erinnerte. Insgesamt gab es sechs Planeten bei ARIEL – drei heiße Felsbrocken, die zu dicht um die Sonne kreisten, zwei Gasriesen und eine eisige Kugel, die am Rand des Systems ihre Bahn zog.
    Und keinerlei Anzeichen für irgendwelche Aktivitäten. Keine Schiffe, keine Energieanzeigen.
    »Wir wissen, dass hier etwas war.« Anderson drehte sich mit seinem Sessel zu Howe um, der die Anzeigen studierte, während die Emperor Ian und ihre drei Schwesterschiffe ins Schwerkraftfeld vordrangen. Für gewöhnlich ließ er Howe in Ruhe, da der meistens etwas anderes zu tun hatte, sobald sie auf den Feind trafen … aber hier schien es gar keinen Feind zu geben, auf den sie treffen konnten.
    »Alan, finden Sie irgendetwas?«
    Der Fühlende straffte die Schultern und sah Anderson an. »Nein, Sir. Da draußen ist niemand …« Er blickte zum Pilotendisplay, als
wolle er dessen Anzeige bestätigen. »Allerdings sieht es so aus, als ob sich im Bereich der vierten Umlaufbahn ein ziemlich dichtes Trümmerfeld befindet.«
    »Könnte eine Falle sein.«
    »Dann wäre es das erste Mal. Sie legen keinen großen Wert auf Fallen, Admiral. Es ist eher anzunehmen, dass sie die Einrichtung verlassen haben.«
    »Das entspricht aber auch nicht ihrer üblichen Verhaltensweise.«
    »Stimmt, Sir. Doch es formiert sich niemand, um uns dort« – er zeigte auf den Bugschirm des Schiffs – »oder hier« – er tippte sich an die Schläfe – »anzugreifen.«
    »Sind Sie sich dessen sicher?«
    »Nein, Sir, nur ziemlich überzeugt.«
    Etwas Besseres würde Anderson von ihm vermutlich nicht bekommen. »Also gut, Kom, öffnen Sie einen systemweiten Kanal. Gehen Sie in Gefechtsposition, Konfiguration Gamma. Dringen Sie ins innere System vor. Anderson Ende.«
     
    In der vierten Umlaufbahn befand sich einer der beiden Gasriesen, ein riesiger Planet, der seinerseits von sechzehn Himmelskörpern umkreist wurde. Die Lycias schickte auf Befehl des Admirals zwei Jägerstaffeln los. Wenig später wurden telemetrische und Überflugdaten direkt zur Flugbrücke der Ian übermittelt.
    Jim Agropoulous, dessen Marines weiter in Bereitschaft waren, hatte sich zu Anderson auf die Brücke der Ian begeben. Es gab ein wahrscheinliches Angriffsziel: eine Orbitalstation rund tausendfünfhundert Kilometer über der Atmosphäre des Gasriesen, eindeutig so konstruiert, dass feindliche Schiffe dort anlegen und auftanken konnten. Sie bestand aus dem gleichen grauen Material wie die Hüllen der Schwarmschiffe der Vuhl. Anderson hatte darüber einen umfassenden Bericht von Agropoulous und Howe erhalten.
    »Aber da gibt es nichts einzunehmen«, stellte Agropoulous fest. »Irgendetwas hat ein ziemlich großes Loch in die Seite gerissen.«

    Er deutete auf einen Punkt des Bilds, das über dem Pilotendisplay schwebte und das durch mehrere Überflüge der Jäger entstanden war. Die riesige, unregelmäßig geformte Station sah aus, als hätte etwas von der Größe eines Raumschiffs sie gerammt. Die Anzeigen ließen erkennen, dass es im Inneren weder Atmosphäre noch Energieemissionen gab. Die Telemetrie brachte sogar die Erkenntnis mit, dass die Station allmählich aus dem Orbit gezogen wurde. Sie würde früher oder später in die Atmosphäre des Gasriesen eintauchen und verbrennen oder durch die Schwerkraft in Stücke gerissen werden.
    »Wenn sie sie aufgegeben haben, warum wurde sie dann nicht zerstört?«, wunderte sich Anderson.
    »Warum soll man sich die Mühe machen, wenn man sie auch aus dem Orbit stoßen kann und sie ganz von selbst zerstört wird? Abgesehen davon, Admiral, zeigt die Analyse, dass sich die Explosion außerhalb der Station ereignete, nicht in ihrem Inneren. Die Station wurde von etwas getroffen, und zwar

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