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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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Schiffen Schaden zufügen konnten.
    Die Fühlenden an Bord der Schiffe im Crozier-System, die losgeschickt wurden, um diesen Angriff abzuwehren, hatten dagegen eine völlig andere Mission. Neben ihrer Ausbildung zu Fühlenden waren sie von Owen Garrett rekrutiert und geformt worden, dem ehemaligen Befehlshaber der Hüter und Offizier in der Navy Seiner Imperialen Majestät. Sie wussten wie er, dass reine, unverfälschte Gefühle die mächtigste Waffe waren, die man gegen einen Vuhl-Fühlenden einsetzen konnte. Die Zor nannten es enGa’e’Li , die Kraft des Wahnsinns.
    Sie funktionierte, und die Vuhl auf den Schiffen der Invasionsflotte waren darauf so wenig vorbereitet wie die, die ARIEL und BASALT und alle übrigen Ziele der Navy hatten verteidigen sollen.
    Obwohl sie vorgewarnt waren, dass diese Möglichkeit bestand, da sie zumindest in begrenztem Umfang Informationen aus dem Kriegsgebiet erhalten haben mussten, würden sie niemals begreifen können, was da auf sie einstürmte.
    Und dann würde es sogar noch schlimmer kommen.
    »Crozier-Basis, Epaminondas hier, wir haben visuellen Kontakt.« Diane Amoros beobachtete auf ihrem Pilotendisplay, wie die Streitmacht der Aliens langsam vorrückte, als sie die ersten Schiffe ausmachen konnte. »Waffenreichweite in neunzig Sekunden.«
    »Verstanden, Epaminondas «, war Olivos Stimme zu hören. Fast zwei Stunden waren vergangen, seit die Käfer ihren Sprung abgeschlossen hatten, und seit dem Zeitpunkt, da sie den Normalraum erreicht hatten, beschleunigten sie beständig. Der Epaminondas und ihren Schwesterschiffen würde nicht viel Zeit in Waffenreichweite bleiben, zumal sie ohnehin zahlenmäßig unterlegen waren.
    Amoros drehte sich mit ihrem Sessel um und sah zu den beiden Fühlenden, die hinter ihr standen und mit konzentrierter Miene den Blick auf den Bugmonitor gerichtet hatten. Von dem Sternsymbol am Revers abgesehen – das sie ebenfalls trug -, gab es keinen Hinweis darauf, dass sie irgendetwas anderes als ganz normale Crewmitglieder waren. Bis vor wenigen Monaten, als sie eine Wiederanwerbung ablehnte, hatte sie den Feind von der Brücke eines Schiffs aus bekämpft, das der Epaminondas weit überlegen war. Immerhin handelte es sich bei der Epaminondas um nichts weiter als ein überholtes Raumschiff, das seit zwanzig Jahren technisch veraltet war. Sie hatte nicht nur Fühlende an Bord gehabt, sondern auch Hüter, die wenig mehr taten, als Einschüchterung zu verbreiten. Ihr neues Kommando taugte nicht dazu, es mit Schwarmschiffen aufzunehmen, aber sie war durchaus in der Lage, sich gegen Schiffe von der Größe zu behaupten, mit denen sie es jetzt zu tun hatte, vor allem mit Blick darauf, wer nun hinter ihr stand.
    Bloß nicht mit allen auf einmal, dachte sie.
    »Für Synchronisation bei Punkt null-null-eins vorbereiten«, meldete Olivo. Punkt eins entsprach 44 Minuten, Punkt null-eins war 4,4 Minuten, Punkt null-null-eins war 0,44 Minuten oder 26 Sekunden. Es war ein vereinbarter Code, den die Zor-Fühlende Ch’en’ya eingeführt hatte.
    Auf die Frage, warum diese Zahl ausgewählt worden war,
bekam sie die Antwort, sie entspreche vier mal elf. Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, um weitere Aufklärung zu bitten.
    Beide Fühlenden nickten, ohne einen Ton zu sagen. »26,4 Sekunden – jetzt«, fügte Olivo an.
    Eine Uhr tauchte neben dem Pilotendisplay auf und begann in Zehntelsekunden rückwärts zu zählen.
    »Alle Gefechtsstationen grün, Skip«, meldete ihr taktischer Offizier.
    Sie hatte es bei ARIEL und BASALT in Aktion gesehen, doch dies hier würde eine echte Bewährungsprobe sein. Natürlich hing alles in hohem Maß davon ab, dass auch der andere Teil des Plans synchron ablief …
    Die Uhr war bei unter zwanzig Sekunden angekommen. Die gut vierzig Käferschiffe krochen näher und machten sich wie vorhergesagt zur Kursänderung bereit. Kalkulationen ihrer Vektoren hatten ergeben, dass sie auf dem Weg zur Crozier-Basis waren.
    Da ist jemand wirklich gut informiert, überlegte sie. Doch das musste den Höherrangigen auch aufgefallen sein. Sie hatten herausgefunden, wo genau die Crozier-Flotte ihre Basis hatte – und wo sich sehr wahrscheinlich ihr Boss aufhielt. Vermutlich haben sie es aus dem Verstand des Gyaryu’har herausgefischt, dachte sie wütend.
    Die Käfer wussten, wohin sie unterwegs waren – und vermutlich hatten sie auch in Erfahrung gebracht, dass sich der größte Teil der Flotte des Flammenden Sterns derzeit außerhalb des Systems

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