Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
Vom Netzwerk:
am nächsten Morgen an Händen und Füßen gefesselt dalag, hatte er die Trauerhymnen für Boscoli und Capponi gehört, während man sie zum Scharfrichter führte.
    Ich wurde geweckt (die Morgendämmerung brach durch) Von Stimmen, die sangen: »Wir beten für euch.«
    In Frieden, oh, so lasst sie gehen …
    Das hatte es in die Scritti letterati geschafft, und Machiavelli-Gelehrte hätten ihn seitdem dafür am liebsten über glühende Kohlen geschleift.
    Ah, ja, dachte Nic. Das ehrwürdige strappado . Das Beste, was mein Florenz im Rahmen eines Gerichtsprozesses zu bieten hatte.
     
    … Die Abbilder seines Selbst kamen unaufhörlich auf ihn zu, so wie Höflinge, die sich dem Imperator näherten, um ihm ihrer Loyalität zu versichern. Während der Schmerz durch seinen Körper ging, wandte er sich zu Ichiro Kanev um. Jedes Nic-Abbild, das ihn berührte, löste eine Geste aus, die es mit weiteren Informationen aktualisierte.
    »Wenn sie sich alle gemeldet haben«, sagte Stone von irgendwoher, »werden wir uns damit befassen, sie alle zu verschmelzen.«
    »Ich werde … mich dafür rächen«, brachte Nic heraus, als zwei weitere Nic-Abbilder ihn an Schulter und Unterarm berührten und verschwanden.
    »Rächen? Das ist ein liebloser Gedanke«, entgegnete Stone und tauchte vor ihm auf. »Ganz zu schweigen davon, wie ungewöhnlich es ist, so etwas aus dem Mund einer schlichten KI zu hören.«
    »Ich werde nichts gestehen«, sagte Nic und wand sich, als ein
weiteres Nic-Abbild ihn berührte. »Ich nahm nicht einen einzigen Florin, und ich habe mich an keiner Verschwörung beteiligt.«
    »Papst Julius starb, und die Medici begnadigten Sie«, meinte Stone. »Aber das war vor neunhundert Jahren eine aktuelle Nachricht, heute nicht mehr. Sie sollten sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren.«
    Stone fasste an seine Stirn, und die Szene wurde schwarz.
     
    »Man hätte mich informiert«, sagte das Holo von Commander Antonio St. Giles.
    Simon Boyd und Mya’ar HeChra überquerten einem Flugplan oberster Priorität folgend das Tal der Tempel; der Navigationscomputer des Aircar zeigte den Eingang des Pali-Tunnels, der ein Dutzend Kilometer vor ihnen lag.
    »Normalerweise würde ich Ihnen zustimmen, ha Commander«, sagte Mya’ar und brachte seine Flügel in die Haltung der Geduldigen Bestätigung. »Wir haben es hier aber nicht mit einem gewöhnlichen Cyber-Kriminellen zu tun.«
    »Mein Sicherheitssystem ist sehr wirkungsvoll«, antwortete St. Giles. Er sah hinter sich zu einem Punkt, der vom Holo nicht erfasst wurde. Jemand sagte etwas zu ihm, doch das wurde nicht übertragen.
    » ha Commander.« Mya’ar sah Simon an, der nur knapp mit den Schultern zuckte. »Ich habe diese Präsenz schon früher gefühlt. Ich gehe nicht davon aus, dass Ihr Sicherheitssystem für Hesya HeGa’u ein Hindernis darstellt, auch wenn es noch so wirkungsvoll ist.« Mya’ar hob seine Flügel in eine Pose der Ehre gegenüber esLi .
    »Ich bin mit Sicherheitsfragen hier in Genf beschäftigt«, sagte St. Giles. »Ich bin nicht abkömmlich. Was genau wollen Sie von mir?«
    »Ich dachte, Sie würden gern auf dem Laufenden gehalten werden.«
    »Ich weiß Ihre freundliche Geste zu schätzen«, antwortete St.
Giles. »Lassen Sie es mich bitte wissen, wenn sich etwas Neues ergibt.« Er verbeugte sich leicht, dann schaltete sich das Holo ab.
    »Er hält sich für einen besonders klugen h’r’kka , nicht wahr, se Simon?«, wandte sich Mya’ar an Boyd und vermied einen frustrierten Ausdruck in seiner Flügelhaltung.
    »Wenn Sie damit meinen, dass ihm das Ausmaß der Bedrohung nicht klar ist, dann stimme ich Ihnen von Herzen zu, se Mya’ar.« Simon sah auf das Pilotendisplay, das nun das Bild des Pail Tower auf dem Nuuanu Pali zeigte.
    »Er ist dort«, erklärte Mya’ar. Seine Flügel zitterten leicht, als ziehe eine leichte Brise durch die Kabine des Aircar. »Er ist in dem Turm – und ha Commander St. Giles hat keine Ahnung, womit er es zu tun hat.«
    »Warum sollte Der-der-Webt nach Oahu kommen … und in den Pali Tower? Was gibt es dort, das so interessant sein könnte?«
    »Ich habe nicht genügend Informationen, um darauf zu antworten, mein Freund«, entgegnete Mya’ar. »Aber im Namen von esLi wünschte ich, ich wüsste es.«
     
    Nic schlug die Augen auf. Es war ein irritierendes Gefühl. Normalerweise war er hellwach, wenn er aktiviert wurde, und machte an dem Punkt weiter, an dem er zuvor abgeschaltet worden war. Doch dieses Gefühl war von einer

Weitere Kostenlose Bücher