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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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erklären; es war etwas, das nur langjährige Kommandanten wahrnehmen konnten.

    Admiral Barbara MacEwan hätte sich alles Mögliche vorstellen können, was sie bei GORGON erwartete. Der Geheimdienst hatte zehn Ziele für die Navy identifiziert, die eliminiert werden sollten, um den Angriff auf KEYSTONE vorzubereiten. Jedes dieser Ziele verfügte über eine Basis und über Schiffe, die es zu zerstören galt. Die Präsenz der Schiffe war es, was diese Ziele überhaupt erst zu Zielen machte.
    GORGON war das siebte jener zehn Ziele. Während sie nach GORGON unterwegs war, hoffte Andersons Streitmacht bei JANISSARY darauf, diesen arroganten Zivilisten in die Mangel zu nehmen. Das Video, das Anderson bei ARIEL erhalten hatte, brachte den Ersten Lord zur Raserei. All seine Strategien waren verraten worden. Als sich herausstellte, dass Ch’en’ya He Yen damit zu tun hatte, war eine wütende Depesche von der Admiralität in St. Louis an das Hohe Nest bei es Yen geschickt worden, um sich über dieses Vorkommnis zu beschweren.
    Eine Beschwerde gehörte nicht zu Barbaras Optionen, ob sie nun Admiral war oder nicht. Sie konnte sich aber wenigstens gegenüber dem Braintrust der Tristan äußern; das Privileg der Offiziersmesse erstreckte sich auch auf einen Admiral, wobei sie Gewissheit haben konnte, dass niemand hinter ihrem Rücken etwas nach St. Louis weitergeben würde. Ansonsten würde sich derjenige auf einiges gefasst machen können.
     
    Was immer sie auch erwartet haben mochte, als die Tristan und ihre Schwesterschiffe den Sprung verließen – auf keinen Fall war ihr der Gedanke gekommen, bei GORGON keine feindlichen Schiffe anzutreffen.
    »Alle vier Geschwader starten«, befahl Admiral MacEwan. Die zwölf Schiffe ihres Kommandos gingen in Gefechtsformation. Ihr XO Arturo Schelling gab den Befehl an jeden Jägerhangar weiter, und nicht mal eine Minute später hatten vier Geschwader mit je sechs Jägern den Transporter verlassen, drei Minuten später folgten die nächsten vier. Während die acht Geschwader vor der
Tristan ausschwärmten, bestätigten die visuellen Übertragungen und die telemetrischen Daten das, was das Masseradar bereits angezeigt hatte: Im GORGON-System gab es kein feindliches Schiff.
    Als die Jäger schon einige Minuten unterwegs waren, befahl sie: »Schiff zu Schiff, systemweit.«
    Normalerweise führte sie solche Unterhaltungen von ihrem Bereitschaftsraum aus, aber etwas an der Situation hielt sie davon ab, ihren Platz auf der Brücke zu verlassen. Die Holos von elf Köpfen tauchten über dem Pilotendisplay in der Luft auf – Köpfe der Captains, die ebenfalls in ihrem Pilotensessel saßen. Als sie die Holos sah, ging sie im Geist die Namen ihrer Schiffe durch: César Hsien , das brandneue Raumschiff der siebten Generation, das den Namen ihres alten Befehlshabers trug; Sheng Hua, Sheng Tse und Brittany , echte Veteranen mit vielen Jahren Kampferfahrung; die schwer bewaffneten und neueren Schiffe der Argonne -Klasse: Aldebaran, Morrow, Lasker und Bohonye ; dazu die leichteren Schiffe Cabo Verde , Tikal und Mazatlán .
    Als alle Befehlshaber dieser Schiffe zugeschaltet waren, sagte Barbara: »Irgendeine Idee, Leute?«
    »Es ist eine Falle«, meinte Aaron Lewis von der Lasker . »Wir sollten nicht zu tief ins Feld fliegen.«
    »Wir müssen hineinfliegen, um die Forts zu zerstören«, warf David Kelso von der Bohonye ein. »Uns bleibt keine andere Wahl. Von diesem äußeren Gasriesen abgesehen« – Kelso sah zur Seite, vermutlich auf sein eigenes Display – »befinden sie sich alle tief im System.«
    »Überlassen wir das doch den Jägern«, hielt Lewis dagegen.
    »Sie reden hier über meine Jäger«, wandte Barbara ein, »und wenn die ins Schwerkraftfeld fliegen, dann fliegt die Tristan mit, und wenn ich das mache, dann kommen einige von Ihnen mit.«
    Sie warf einen Blick auf das Display: Zwei Geschwader näherten sich jetzt dem äußeren Gasriesen, wo eine statische Verteidigungsanlage eingerichtet worden war.
    »Bitte um Erlaubnis, offen sprechen zu dürfen, Admiral«, sagte
Lewis. Barbara nickte, und Lewis lehnte sich nach vorn. »Hören Sie, Ma’am, wenn es hier keine Schiffe gibt, dann muss es dafür doch einen Grund geben. Man wird sie woanders eingesetzt haben.«
    »Oder sie wurden zerstört …« Das kam von Darrin Feng von der César Hsien .
    »Unsinn«, widersprach Carlo Roenecke von der Aldebaran . »Das ist sehr unwahrscheinlich, Ma’am. Es gibt ein sehr klares Muster der

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