Der dunkle Kreuzzug
einer Stadt mit von Bäumen gesäumten Promenaden und eleganten Wolkenkratzern, die ein deutlich sichtbares Zeichen für den Reichtum dieser Welt darstellten.
Jackie lieh sich am Raumhafen ein Airbike und ließ sich vom schwachen Verkehr in der Stadt mitziehen, während sie im Vorbeiflug mit den Menschen höfliche Blicke austauschte und von den Angehörigen des Volks kurze, respektvolle Blicke zugeworfen bekam. Dann endlich hatte sie ihr Ziel erreicht: das Shiell Institute, das im Nordosten von Downtown geschützt an einem terrassenförmigen Hügel lag.
Byar HeShri drehte sich zu ihr um, als sie auf dem Dachgarten den Lift verließ. » se Jackie.« Sie wusste, er hatte von ihrer Ankunft gehört, da ihr die minimalen Bewegungen in seinen Flügeln nicht entgangen waren, als er sie in die Pose der Höflichen Annäherung brachte.
» se Byar.« Sie fassten sich an den Unterarmen, dann drehte sich Byar wieder um und widmete sich der Stadt. Mit einem altmodischen Messingteleskop, das auf dem Dachgeländer montiert war, überblickte er Jardine. Es war die gleiche Art von Teleskop, wie sie es während ihrer Zeit an der Akademie auf einem echten Segelschiff benutzt hatte.
»Haben Sie schon mal über das Auge nachgedacht, se Jackie?«
»Das Auge?«
»Ja. Ist es nicht ein wundersames Organ? Eine der großartigsten Schöpfungen von Lord esLi .« Seine Flügel nahmen eine Haltung ein, die esLi ehren sollte. »Es ist so komplex – und doch funktioniert es, ohne dass wir irgendetwas tun müssen. Es kann einen bestimmten Punkt erfassen, es kann ein Objekt verfolgen, es kann Informationen filtern und eng mit dem Gehirn zusammenarbeiten.«
Jackie sagte nichts dazu. Byar wollte auf irgendetwas hinaus, doch sie wusste nicht, was.
»Das Erstaunlichste am Auge ist, se Jackie, dass wir perfekt das sehen können, was sich direkt vor uns, im Mittelpunkt unseres Blickfelds und unserer Aufmerksamkeit befindet, und gleichzeitig ist es die eine Stelle, an der unser Auge gar nicht funktioniert . Der eine Punkt, an dem das Auge keinerlei Informationen empfängt, ist genau in der Mitte.«
»Der blinde Fleck.«
»Genau.« Byar drehte sich wieder zu ihr um. Seine Flügel vermittelten Belustigung. »Wir haben in jedem Auge einen blinden Fleck, und doch berechnet das Gehirn, was sich dort befinden muss. Es verbindet die Impulse rings um diesen Punkt, damit wir ein lückenloses Bild sehen. Und doch können wir nicht sehen, was sich wirklich an diesem Punkt befindet.«
»Das hat irgendetwas mit unserem gegenwärtigen Flug zu tun.«
»Natürlich. Sonst hätte ich diese Analogie nicht ausgewählt.« Seine Flügel verrieten, dass er noch amüsierter war.
»Ich möchte gern Ihre Erklärung hören.«
» se Jackie.« Byar streckte seine linke Hand aus, die zur Faust geballt war, und fuhr eine Kralle aus, während er redete. »Bedenken Sie, was wir wissen. Es gibt vier Krallen in dieser Angelegenheit: Erstens ist da die Kralle von esLi , angeführt von unserer Freundin se Ch’en’ya, die an die Kraft des Wahnsinns glaubt … ich muss keinen Atem vergeuden, um Ihnen zu erklären, welches Problem mit dieser Sichtweise einhergeht. Zweitens«, fuhr er fort und hob die zweite Kralle, »wäre da die geheimnisvolle Organisation namens Flammender Stern, zu der unser alter Freund se Owen gehört, von dem wir glaubten, er habe den Äußeren Frieden überwunden. Über deren Fähigkeiten wissen wir nichts, auch wenn wir eine recht klare Vorstellung von ihren Absichten haben. Drittens sind da die esHara’y selbst.« Die dritte Kralle gesellte sich zu den ersten beiden. »Es gibt bestimmte Verhaltensmuster, was ihre Kriegführung angeht, auch wenn ihre Angriffe manchmal nach dem ZufallsFürstip zu erfolgen scheinen. Die Welten, die innerhalb von Ur’ta leHssa angegriffen wurden, hat man aus einem bestimmten Grund eingenommen. Die Kämpfe, die sie ausgetragen haben, ereigneten sich aus einem bestimmten Grund .« Er ließ die vierte Kralle folgen. »Und viertens haben wir noch die Hüter, die von se Owen geschaffene Organisation. Die verfolgt inzwischen einen ganz eigenen Plan. Es ist allgemein bekannt, dass die meisten den Umgang mit den Hütern als unangenehm empfinden – und die Hüter selbst scheinen diese Isolation noch zu fördern.«
Seine ganze Klauenhand war nun geöffnet.
»Nun, se Jackie. Wir haben alle diese Informationen, die unser wunderbares Organ empfängt, und doch ist da etwas unmittelbar vor uns, das wir nur erahnen können. Was ist es,
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