Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Ritter (German Edition)

Der dunkle Ritter (German Edition)

Titel: Der dunkle Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
Vom Netzwerk:
errötete sie verlegen und lächelte ihm dann scheu zu. »Mögen die Heiligen mir beistehen!«, flüsterte Pete inbrünstig. »Das ist Lucy!«
    Cabal täuschte höfliches Desinteresse vor. »Tatsächlich? Nun, mir scheint, dass sie dich endlich doch zur Kenntnis nimmt. Eine Schande, dass ihr erster Eindruck der eines gedemütigten Bauernjungen sein musste, der mit dem Gesicht im Staub lag. Noch bedauerlicher wäre es allerdings, wenn das auch ihr letzter Eindruck bliebe.«
    »Das wird er nicht«, behauptete Pete. »Ich werde es Euch beweisen, Mylord. Ich kann das schaffen.«
    »Beweise es nicht mir, Junge. Beweise es ihr.« Cabal zeigte auf die Menge der Zuschauer. »Und zeig es ihnen allen.«
    Pete nickte, und im Handumdrehen war der Burghof mit den Geräuschen eines Kampfes erfüllt: das rhythmische Klirren von Stahl auf Stahl, das Keuchen und Rufen der Zuschauer, und, schon bald darauf, das Stöhnen und Ächzen von Petes übergewichtigem, mit allzu viel Selbstvertrauen gesegnetem Widersacher. Taggart verausgabte sich früh. Er holte mit seinem Schwert weit aus und versuchte, mit Petes flinken Füßen mitzuhalten, als Letzterer immer wieder tänzelnd allen Angriffen auswich.
    So wie das Ferkel ihn auf Trab gehalten hatte, das er am Tag zuvor gejagt hatte, hielt Pete jetzt Taggart auf Trab. Er hüpfte von einer Seite zur anderen, und zwischendrin führte er seine Klinge mit einer Schnelligkeit, die ihm ganz natürlich von der Hand ging. Pete hielt den Blick unablässig auf Taggarts Augen gerichtet und erwartete jede seiner Aktionen, um sie mit überraschender Wirksamkeit abzuwehren.
    Cabal war fast sicher, dass Pete den Kampf gut im Griff hatte, als er sah, wie der Junge ausholte, stolperte und zu Boden ging. Taggart vergeudete keine Zeit, diese Gelegenheit für sich zu nutzen. Er riss die Arme hoch und durchschnitt die Luft mit einem wilden, nach unten geführten Streich. Pete rollte sich blitzschnell weg und hatte gerade noch genug Platz, um mit seiner Klinge den anschließenden Schlag abzuwehren. Aber der schwere normannische Stahl erwies sich als unbezwingbar.
    Taggarts Waffe schlug Funken, als sie gegen Petes Sarazenenklinge schlug und ihm das gebogene Schwert aus der Hand schleuderte. Ein Aufkeuchen ging durch die Zuschauer. Taggarts Lachen triefte von bösartiger Befriedigung. Über die Schulter warf er Cabal einen selbstgefälligen Blick zu. »Erinnert Ihr Euch an unsere Abmachung, Kreuzritter?«, höhnte er.
    Cabal verfluchte ihn im Stillen und war nur um Haaresbreite davon entfernt vorzustürmen, um Petes Platz gegen Taggart einzunehmen. Das würde die anfängliche Demütigung des jungen Mannes zwar vollkommen machen, aber es wäre der einzige Weg, ihn davor zu bewahren, öffentlich aufgespießt zu werden.
    »Wir haben gesagt, bis zum Ende!«, rief Taggart und schwang dabei das Schwert hoch über seinem Kopf.
    Einen Augenblick später rutschten die Füße unter ihm weg, und er stürzte zu Boden. Eine Staubwolke erhob sich und hüllte den Kampfplatz ein, tauchte den gesamten Burghof in erstauntes, beobachtendes Schweigen. Selbst Cabal hatte kaum wahrgenommen, was Taggart zu Fall gebracht hatte, bis ihm klar wurde, dass Pete Taggart aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Jetzt sprang der Junge auf die Beine und holte sich sein Schwert zurück. Im Handumdrehen stand er über Taggart und hielt ihm die Schwertspitze an die Kehle, um ihn zu töten.
    Cabals ungläubiger Fluch wurde im nächsten Moment von dem donnernden Jubel der Zuschauer verschluckt. Der ganze Hof hallte von Siegesrufen und dem wilden Sturm des Beifalls wider.
    »Bis zum Ende«, knurrte Taggart, der wie festgenagelt unter Petes Klinge lag. Der Bauer machte einen Schritt zurück, entspannte sich und steckte die Waffe zurück in die Scheide. »Verdammt«, schäumte Taggart mit erhobener Stimme. »Wir haben gesagt, bis zum Ende, Bauer! Jetzt bring es auch zu Ende!«
    Doch Pete streckte ihm stattdessen die Hand hin – ein Angebot zum Frieden. Taggart starrte den jungen Mann an, als hätte dieser ihm Lehm in die Augen geworfen. Mit einem wütenden Schnauben stand der große Ritter auf und schenkte der Geste keine Beachtung. Er griff nach seiner Waffe, rammte sie in ihre Scheide, dann spuckte er auf die Erde und stürmte aus dem Kreis.
    Die Menge teilte sich, um ihn durchzulassen; dann schloss sie sich wieder um den neuen Helden, und alle beklatschten Petes Können. Aber Pete schien blind zu sein für ihr Lob. Er lief zu Cabal, atemlos und mit vor

Weitere Kostenlose Bücher