Der dunkle Ritter (German Edition)
musst bereit sein, mir das zu geben.«
»Du hast mich doch schon, Emmalyn. Gott weiß, warum du mich willst, aber ich schwöre dir, dass ich dir gehöre. Ich habe dir gehört von dem Moment an, als ich dich das erste Mal gesehen habe. Ich habe niemals zuvor eine Liebe wie diese gekannt, Mylady.«
»Du könntest mein Herz in tausend Stücke zerbrechen, wenn du das wolltest«, flüsterte sie. »Du hast es schon einmal getan, als du mich gestern Abend weggestoßen hast.«
»Ach, Emmalyn«, murmelte er voller Ehrerbietung und Verehrung. »Lass es mich wiedergutmachen.« Er kniete vor ihr nieder, nahm ihre Hand in seine und drückte einen inbrünstigen Kuss darauf. »Ich liebe Euch, Mylady. Nichts würde mich glücklicher machen, als Euch bis zum Ende meiner Tage meine Liebe darbringen zu können. Und deshalb frage ich Euch, jetzt, auf meinen Knien und vor all diesen Zeugen, wollt Ihr mir die Möglichkeit dazu geben?«
Cabal konnte die Blicke fühlen, die auf sie beide gerichtet waren, konnte die Stille spüren, die sich auf den Burghof herabsenkte, als jeder – er eingeschlossen – in Erwartung von Emmalyns Antwort den Atem anhielt. Ihre Augen wurden weich, als sie ihn anschaute. Sie biss sich auf die Lippen, als sei sie zu bewegt, um sprechen zu können.
»Ich gehöre Euch, Mylady … mit Leib, Herz und Seele. Wollt Ihr mich haben?«
Unter Tränen lächelnd, brachte sie endlich ein leichtes Nicken zustande. Das war alles, was Cabal brauchte. Unter dem triumphierenden Jubel der Menge sprang er auf und riss Emmalyn in seine Arme. Er küsste sie, als sei sie ihm in ihrem Liebreiz eine Ewigkeit verweigert worden. Sie klammerte sich an ihn, gestand ihm leise ihre Liebe, und ihre Zärtlichkeit vertrieb jede Angst und jeden Zweifel, der ihn in den Stunden verfolgt hatte, in denen sie getrennt gewesen waren.
Seine wunderschöne, tapfere Lady liebte ihn, und die Zukunft lag strahlend hell vor ihnen.
Epilog
April 1194
Dieser Tag begann, wie Hunderte andere vor ihm begonnen hatten, und dennoch empfand Baron Cabal von Fallonmour ein merkwürdiges Prickeln beim Wachwerden – es war das wundersame Gefühl hoffnungsfroher Erwartung, das ihn noch vor dem ersten Sonnenstrahl in der Kammer geweckt hatte, die er mit seiner Frau teilte. Irgendetwas lag in der Luft; er konnte es spüren.
Ob heute der große Tag war?
Bestrebt, es herauszufinden, rückte er näher an die Schönheit heran, die neben ihm lag, und strich mit der Fingerspitze über ihre nackte Schulter. Ihr schläfriges Seufzen war Balsam für seine Seele. Der Kuss, den er auf die zarte Haut ihres Nackens drückte, war sanft und mehr als Dankbarkeit für die Freude gedacht, die sie ihm in den vergangenen Monaten geschenkt hatte, als dazu, sie zu erregen. Aber sie regte sich und lächelte, als sie sich auf den Rücken drehte.
»Ich wollte dich nicht wecken«, murmelte er und strich ihr eine Locke des seidigen Haars aus der Stirn.
»Es macht nichts, obwohl ich gerade einen wunderschönen Traum hatte.«
»So?« Er konnte nicht widerstehen, seine Lippen auf ihre sahnig weiße weiche Brust zu drücken.
»Mmmm«, sagte sie mit einem leichten Nicken. Sie streckte die Hand aus und streichelte sein stacheliges Kinn, der Silberring mit dem dunklen Brillanten funkelte im Licht der Morgensonne. Wie versprochen, hatte Emmalyn alles, was er ihr über seine Vergangenheit gestanden hatte, rückhaltlos akzeptiert, hatte sein wundes Herz getröstet, das einst so geschunden und besudelt gewesen war. »Ich habe geträumt, dass du und ich auf einem Feld voller Veilchen waren«, sagte sie, und ihre Stimme war ein leises Raunen, das ihn wärmte. »Wir haben uns unter einem unglaublich blauen Himmel geliebt.«
Cabal stöhnte, als er dieses Bild vor sich sah. »Es war eine Qual, dich in diesen letzten Wochen nicht so lieben zu dürfen wie zuvor«, gestand er. »Aber ich denke, dies hier ist es jeden Moment davon wert.« Er streichelte die hohe Wölbung ihres Leibes, und sein Herz frohlockte bei dem kühnen Tritt, den er unter seiner Hand spürte.
Fallonmour erwartete einen Neuankömmling.
»Es wird nicht mehr lange dauern, Mylord. Dieses Baby ist jetzt so weit, seinem Vater zu begegnen.«
»Ihrem Vater«, entgegnete Cabal und bezog sich mit seiner Entgegnung auf die fröhliche Meinungsverschiedenheit, die sie in den letzten neun Monaten immer wieder gehabt hatten. Er küsste seine Frau und rutschte auf dem Bett ein Stück weiter nach unten, sodass er sein Ohr dorthin legen konnte,
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