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Der dunkle Schirm

Der dunkle Schirm

Titel: Der dunkle Schirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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vor Ihrem rechten Auge kurz das Bild eines vertrauten Objekts erscheinen. Ihr linkes Auge wird dabei abgedeckt sein. Sie greifen dann mit Ihrer linken Hand, ich wiederhole, Ihrer linken Hand, in eine Gruppe von Objekten hinein und ziehen dasjenige heraus, dessen Bild Sie gesehen haben.«
    »Okay.« Das Bild eines Würfels blitzte auf und mit der linken Hand tastete Fred in den vor ihm aufgebauten Objekten herum, bis er einen Würfel fand.
    »Im nächsten Test werden sich in Reichweite Ihrer linken Hand mehrere Buchstaben befinden, die zusammen ein Wort ergeben, die Sie aber nicht sehen können. Sie ertasten diese Buchstaben und schreiben dann mit Ihrer rechten Hand das von den Buchstaben gebildete Wort auf.«
    Er tat es. Die Buchstaben ergaben das Wort WARM.
    »Sprechen Sie nun bitte das Wort aus.«
    »Warm.«
    »Als Nächstes langen Sie in diese Schachtel hinein, während beide Augen abgedeckt sind, und berühren mit Ihrer linken Hand ein Objekt. Sagen Sie uns dann, worum es sich bei diesem Objekt handelt, ohne es visuell wahrgenommen zu haben. Danach werden Ihnen drei Objekte gezeigt, die einander ähnlich sehen, und Sie sagen uns, welches der drei Objekte am stärksten jenem ähnelt, das Sie mit der Hand berührt haben.«
    »Okay.« Fred absolvierte auch diesen und viele weitere Tests, fast eine Stunde lang. Tasten, benennen, mit einem Auge betrachten, auswählen. Tasten, benennen, mit dem anderen Auge betrachten, auswählen. Hinschreiben, zeichnen.
    »Im folgenden Test werden Sie, während Ihre Augen wieder abgedeckt sind, mit Ihren beiden Händen jeweils ein Objekt ertasten. Dann sagen Sie uns, ob das Objekt, das Ihrer linken Hand präsentiert wird, mit dem identisch ist, das Ihrer rechten präsentiert wird.«
    Er tat es.
    »Hier nun in schneller Folge Bilder von unterschiedlich positionierten Dreiecken. Sagen Sie uns, ob es immer dasselbe Dreieck ist oder…«
    Nach zwei Stunden ließen Sie ihn komplizierte Klötze in komplizierte Löcher einpassen und stoppten die Zeit, die er dafür benötigte. Er fühlte sich, als sei er wieder in der ersten Klasse, wo er auch immer alle Tests vermasselt hatte, und es kam ihm vor, als schneide er jetzt noch schlechter ab als damals. Miss Frinkel, dachte er, diese alte Schachtel. Während ich den ganzen Scheiß machen musste, stand sie immer nur da, beobachtete mich und schleuderte mir ›Sterbebefehle‹ entgegen, wie man das in der Transaktions-Analyse nennt. Stirb. Hör auf zu existieren. Hexen-Flüche. Eine ganze Ladung davon, bis ich am Ende wirklich Mist baute. Miss Frinkel ist wohl schon längst tot – vielleicht hat es ja jemand geschafft, sich mit einem Sterbebefehl zu revanchieren, und er hat gewirkt. Er hoffte es. Vielleicht hatte sie sogar einer seiner Sterbebefehle erwischt. Auch den Beamten, die ihm gegenübersaßen, schleuderte er jetzt solche Befehle entgegen.
    Es schien aber nicht viel zu nützen. Die Tests gingen weiter.
    »Was ist an diesem Bild falsch? Eines der Objekte passt nicht zu den anderen. Markieren Sie…«
    Er tat es. Dann folgte ein Test mit realen Objekten, von denen wiederum eines nicht zu den anderen gehörte, und man erwartete von ihm, das Anstoß erregende Objekt zu entfernen. Danach sollte er alle Anstoß erregenden Objekte aus einer Vielzahl von ›Sets‹, wie die Beamten das nannten, herausnehmen und sagen, ob sie ein gemeinsames Merkmal hatten, und wenn ja, welches. Also ob auch sie ein ›Set‹ ergaben.
    Er mühte sich immer noch damit ab – als die Beamten ihm mitteilten, dass die Zeit abgelaufen sei, die Testreihen für beendet erklärten und ihn baten, eine Tasse Kaffee trinken zu gehen und draußen zu warten.
    Nach einer Weile, die ihm verdammt lange vorkam, erschien einer der Beamten und sagte: »Da wäre noch eine Sache, Fred – wir hätten gerne eine Blutprobe von Ihnen.« Er gab ihm einen Zettel, einen Überweisungsschein. »Gehen Sie den Gang hinunter zur Tür mit der Aufschrift ›Pathologisches Labor‹, und geben Sie das hier dort ab. Dann, nach der Blutentnahme, kommen Sie bitte hierher zurück.«
    »In Ordnung.« Mit der Überweisung in der Hand schlurfte er los.
    Spuren im Blut, begriff er. Danach suchen sie.
    Als er vom Labor wieder ins Zimmer 203 zurückkam, schnappte er sich einen der medizinischen Beamten: »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich nach oben gehe und mit meinem Vorgesetzten spreche, während ich auf die Ergebnisse warte? Er hat bald Dienstschluss.«
    »Keine Einwände«, erwiderte der Mann. »Da wir

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