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Der dunkle Schirm

Der dunkle Schirm

Titel: Der dunkle Schirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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noch Ihre Blutprobe auswerten müssen, wird es ohnehin länger dauern. Ja, gehen Sie ruhig rauf. Wir werden oben anrufen, wenn wir Sie wieder hier benötigen. Hank, nicht wahr?«
    »Ja. Ich bin oben bei Hank.«
    »Sie kommen mir heute viel deprimierter vor als damals, als wir uns das erste Mal gesehen haben.«
    »Wie bitte?«
    »Als Sie das erste Mal hier bei uns waren. Letzte Woche. Da waren Sie zwar auch angespannt, aber Sie haben noch Scherze gemacht und gelacht.«
    Fred starrte ihn an – und begriff plötzlich, dass das einer der beiden medizinischen Beamten war, mit denen er es schon früher zu tun gehabt hatte. Doch er sagte nichts. Er grunzte einfach nur und verließ dann ihr Büro, wankte zum Aufzug. Das zieht einen wirklich runter, dachte er. Diese ganze Sache. Ich möchte zu gerne wissen, welcher der beiden Beamten das war. Der mit dem Schnurrbart oder der andere. Der andere, vermute ich. Der hier hatte ja keinen Schnurrbart.
    »Sie werden dieses Objekt mit Ihrer linken Hand abtasten«, sagte er zu sich selbst, »und es gleichzeitig mit Ihrer rechten betrachten. Anschließend werden Sie uns in Ihren eigenen Worten sagen…« Es war unmöglich, sich noch mehr solchen Unsinn auszudenken. Nicht ohne ihre Hilfe.
     
    Als er Hanks Büro betrat, sah er, dass neben Hank noch ein anderer Mann anwesend war, der keinen Jedermann-Anzug trug und in der hintersten Ecke des Raumes saß, Hank gegenüber.
    »Das ist der Informant, der uns wegen Bob Arctor angerufen und dabei diese elektronische Abschirmung benutzt hat«, sagte Hank. »Ich habe Ihnen davon erzählt.«
    »Ja«, erwiderte Fred. Er stand reglos mitten im Raum.
    »Dieser Mann hat uns nun erneut angerufen, um uns weitere Informationen über Bob Arctor zukommen zu lassen. Wir haben ihm daraufhin erklärt, dass er seine wahre Identität enthüllen müsse, und forderten ihn auf, persönlich hier vorzusprechen – und das hat er getan. Kennen Sie ihn?«
    »Natürlich.« Fred starrte Jim Barris an, der grinsend dasaß und mit einer Schere herumspielte. Barris wirkte, als behage ihm das alles hier nicht so recht. Und er sah hässlich aus. Superhässlich, dachte Fred schaudernd. »Sie sind James Barris, nicht wahr? Sind Sie schon mal verhaftet worden?«
    »Seine ID-Karte weist ihn als James R. Barris aus«, sagte Hank, »und der behauptet er auch zu sein.« Er fügte hinzu: »Er hat kein Vorstrafen-Register.«
    »Was will er?« Fred wandte sich Barris zu: »Wie lauten Ihre Informationen?«
    »Ich habe Beweise dafür«, sagte Barris mit gedämpfter Stimme, »dass Mr. Arctor einer weitverzweigten, im Verborgenen operierenden Geheimorganisation angehört, die über beträchtliche Geldmittel sowie über ein umfangreiches Waffenarsenal verfügt, Codeworte benutzt und deren Ziel möglicherweise der Sturz der…«
    »Dieser Teil ist reine Spekulation«, unterbrach ihn Hank. »Von welchen Aktionen dieser Organisation wissen Sie konkret? Wie sehen Ihre Beweise aus? Liefern Sie uns ja keine Informationen, die nicht aus erster Hand stammen.«
    »Sind Sie je in eine Nervenklinik eingewiesen worden?«, fragte Fred Barris.
    »Nein.«
    »Wären Sie bereit«, fuhr Fred fort, »im Büro des Bezirksstaatsanwalts eine notariell beglaubigte, eidesstattliche Erklärung bezüglich Ihrer Beweise und Informationen zu unterzeichnen? Und würden Sie unter Eid vor Gericht erscheinen und…«
    »Er hat bereits durchblicken lassen, dass er das tun würde«, warf Hank ein.
    »Meine Beweise«, sagte Barris dann, »die ich zwar heute nicht mitgebracht habe, aber jederzeit vorlegen könnte, bestehen aus Tonbandaufnahmen, die ich von Telefongesprächen Robert Arctors angefertigt habe. Ich meine Gespräche, die er führte, ohne zu wissen, dass ich mithörte.«
    »Was ist das für eine Organisation?«, fragte Fred.
    »Ich halte sie für eine… eine politische Organisation.« Obwohl er schwitzte und ein wenig zitterte, machte Barris nun einen ganz zufriedenen Eindruck. »Eine Verschwörung gegen den Staat. Von außen initiiert. Gegen die Vereinigten Staaten von Amerika.«
    »Was für eine Verbindung besteht zwischen Arctor und der Substanz-T-Quelle?«
    Barris blinzelte, leckte sich über die Lippen und verzog das Gesicht. »Meiner Meinung nach… Wenn Sie alle meine Informationen auswerten, werden Sie… meine Beweise, meine ich… werden Sie zweifellos daraus den Schluss ziehen, dass Substanz T von einer fremden Macht hergestellt wird, die entschlossen ist, die USA zu vernichten… und dass Mr. Arctor

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