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Der dunkle Schirm

Der dunkle Schirm

Titel: Der dunkle Schirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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eine wesentliche Funktion in der Maschinerie dieses…«
    »Können Sie uns noch weitere Angehörige dieser Organisation nennen?«, fragte Hank. »Personen, mit denen Arctor sich getroffen hat? Sie sind sich sicher der Tatsache bewusst, dass es ein Verbrechen ist, staatlichen Behörden wissentlich falsche Informationen zu geben, und dass man Sie deswegen belangen kann und vermutlich auch belangen wird.«
    »Ja, bin ich.«
    »Mit wem hat Arctor also gesprochen?«
    »Mit einer gewissen Miss Donna Hawthorne. Unter verschiedenen Vorwänden fährt er zu ihrer Wohnung und kollaboriert dort regelmäßig mit ihr.«
    Fred lachte. »Kollaboriert. Was meinen Sie damit?«
    »Ich bin ihm gefolgt. In meinem eigenen Wagen. Ohne sein Wissen.«
    »Geht er oft dahin?«, fragte Hank.
    »Ja, Sir. Sehr oft. So oft er…«
    »Donna Hawthorne ist sein Mädchen«, unterbrach ihn Fred.
    »Außerdem hat Mr. Arctor…«, plapperte Barris weiter.
    Hank wandte sich zu Fred um und sagte: »Glauben Sie, dass an dieser Sache was dran ist?«
    »Wir sollten uns auf jeden Fall die Beweise ansehen.«
    »Bringen Sie Ihre Beweise her«, forderte Hank Barris auf. »Alle. Insbesondere interessieren uns Namen – Namen, Autonummern, Telefonnummern. Konnten Sie jemals beobachten, dass Arctor mit größeren Mengen von Drogen zu tun hatte? Mengen, die den Bedarf eines gewöhnlichen Konsumenten weit überstiegen?«
    »Aber sicher.«
    »Welche Arten von Drogen?«
    »Ganz unterschiedliche. Ich habe Proben davon. Ich habe sorgfältig Proben gesammelt… damit Sie sie analysieren können. Die kann ich auch mitbringen.«
    Hank und Fred wechselten einen kurzen Blick.
    Barris, der dumpf vor sich hin starrte, lächelte.
    »Gibt es noch etwas, was Sie uns mitteilen wollen?«, fragte Hank und wandte sich dann Fred zu: »Vielleicht sollten wir ihm einen Beamten mitgeben, wenn er die Beweise holt.« Was hieß: Um sicherzugehen, dass er nicht plötzlich Muffensausen bekam und sich verdünnisierte. Dass er erst gar nicht auf den Gedanken kam, es sich doch noch anders zu überlegen und wieder auszusteigen.
    »Ja, da wäre noch eine Sache«, sagte Barris. »Mr. Arctor ist schwer drogenabhängig, süchtig nach Substanz T, und daher nicht ganz richtig im Kopf. Seine geistige Verwirrung hat in letzter Zeit immer mehr zugenommen – und er ist gefährlich.«
    »Gefährlich«, wiederholte Fred.
    »Ja. Er zeigt bereits Symptome, wie sie bei einem durch Substanz T verursachten Hirnschaden auftreten. Sein optischer Chiasmus muss ernsthaft beeinträchtigt sein, was eine Schwächung der ipsilateralen Komponente nach sich zieht… Und außerdem…« Barris räusperte sich. »Verfallserscheinungen auch im Corpus Callosum.«
    »Ich habe Ihnen doch schon einmal erklärt«, sagte Hank, »dass solche durch nichts gestützte Spekulationen völlig wertlos sind, und ich möchte Ihnen dringend raten, in Zukunft darauf zu verzichten. Auf jeden Fall werden wir Ihnen einen Beamten mitgeben, wenn Sie jetzt Ihre Beweise holen. In Ordnung?«
    Grinsend nickte Barris. »Aber ich nehme doch an…«
    »Ja, der Beamte wird selbstverständlich in Zivil sein.«
    »Ich könnte…« – Barris gestikulierte – »… ermordet werden. Ich sagte ja schon, dass Mr. Arctor…«
    »Mr. Barris, wir wissen es zu würdigen, dass Sie ein derartiges Risiko eingehen. Wenn Ihre Informationen maßgeblich dazu beitragen, vor Gericht eine Verurteilung zu erzielen, dann werden Sie natürlich…«
    »Aus diesem Grund bin ich nicht hier. Der Mann ist krank. Gehirnschaden. Durch Substanz T. Der Grund, aus dem ich hier bin…«
    Hank sah ihn scharf an. »Uns interessiert nicht, warum Sie hier sind. Uns interessiert nur, ob Ihre Beweise, ob das von Ihnen gesammelte Material uns weiterhelfen. Der Rest ist Ihr Problem.«
    »Vielen Dank, Sir«, murmelte Barris und grinste und grinste.

 
Dreizehn
     
    Zurück in Zimmer 203 hörte Fred ohne großes Interesse zu, wie die beiden medizinischen Beamten ihm seine Testergebnisse erläuterten.
    »Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass bei Ihnen keine gewöhnlichen Funktionsstörungen vorliegen, sondern etwas, das wir als ein ›Konkurrenz-Phänomen‹ bezeichnen möchten. Setzen Sie sich.«
    Fred setzte sich.
    »Konkurrenz«, fuhr der Beamte fort, »zwischen der linken und der rechten Hemisphäre Ihres Gehirns. Das Problem liegt nicht so sehr darin begründet, dass ein einzelnes Signal unzulänglich oder, wenn man es einmal so ausdrücken will, befallen wäre, uns scheint es vielmehr, als

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