Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Schirm

Der dunkle Schirm

Titel: Der dunkle Schirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
Rochester-Vergaser oder was in der Art nimmt – daran hattest du doch gedacht, oder? Und er würde nicht richtig schalten. Er würde nicht hochschalten.«
    »Man könnte die Einspritzdüsen durch kleinere ersetzen«, erwiderte Barris, »das würde es ausgleichen. Und er könnte die UpM auf einem Drehzahlmesser beobachten, damit der Motor nicht überdreht. Dort würde er ablesen können, wenn der Wagen nicht hochschaltet. Und wenn die Automatik nicht von selber hochschaltet, lässt sich das ja auch bewerkstelligen, indem man den Fuß vom Gaspedal nimmt. Ich weiß sogar, woher wir einen Drehzahlmesser kriegen können. Tatsächlich hab ich selbst einen.«
    »Yeah, vielleicht. Aber wenn er in einer gefährlichen Situation auf dem Freeway volle Pulle auf das Gaspedal tritt, um per Kick-down in den Überholgang zu wechseln, dann würde der Motor doch runterschalten und so stark überdrehen, dass es die Dichtungsköpfe auseinander reißt. Und es könnte auch noch was Schlimmeres passieren – was viel Schlimmeres. Der ganze Motor könnte in die Luft gehen.«
    »Er würde die Nadel des Drehzahlmessers springen sehen und sofort den Fuß wegnehmen.«
    »Beim Überholen? Wenn er gerade auf halber Höhe von so’m dicken Sattelschlepper ist? Scheiße, Mann, er würde weiter voll draufhalten müssen, hohe Umdrehung oder nicht – er würde den Motor hochjagen müssen, um genug Power zu haben. Wenn er nämlich langsamer würde, würde er nie an dem Kasten vorbeikommen.«
    »Schwung. Bei einem so schweren Wagen wie dem hier würde ihn der Schwung vorbeitragen – selbst wenn er den Fuß vom Gas nähme.«
    »Und was, wenn’s bergauf geht? Dein Schwung trägt dich nicht sehr weit bergauf.«
    Barris wandte sich an Arctor. »Dieser Wagen…« Er bückte sich, um nachzusehen, um was für eine Marke es sich handelte. »Dieser Olds. Wie viel…«
    »Er wiegt ungefähr tausend Pfund«, sagte Arctor. Freck sah, wie er Luckman zublinzelte.
    »Dann hast du Recht, Luckman. Bei einem so geringen Gewicht ist die träge Masse nicht groß genug. Oder vielleicht doch?« Barris suchte in seinen Taschen nach einem Stift und Papier. »Wenn sich tausend Pfund mit achtzig Meilen pro Stunde bewegen, ergibt das eine Kraft, die…«
    »Tausend Pfund«, warf Arctor ein, »mit Insassen, einem vollen Benzintank und einer großen Kiste Ziegelsteine im Kofferraum.«
    »Wie viele Insassen?«, fragte Luckman. Sein Gesicht war so unbewegt wie das einer Sphinx.
    »Zwölf.«
    »Also sechs auf dem Rücksitz und sechs auf…«
    »Nein, elf auf dem Rücksitz. Der Fahrer sitzt allein vorn. Verstehst du? Auf diese Weise lastet ein größeres Gewicht auf den Hinterrädern. Das ergibt eine bessere Bodenhaftung. Dann bricht der Wagen hinten nicht so leicht aus.«
    Barris blickte beunruhigt auf. »Der Wagen bricht hinten leicht aus?«
    »Außer, wenn du elf Leute hast, die auf dem Rücksitz mitfahren«, sagte Arctor.
    »Dann wäre es aber besser, den Kofferraum mit Sandsäcken zu beladen. Drei Sandsäcke zu je zweihundert Pfund. Da könntest du die Beifahrer gleichmäßiger verteilen, und sie hätten es ein bisschen bequemer.«
    »Wie wär’s, wenn wir eine Kiste mit sechshundert Pfund Gold in den Kofferraum packen würden?«, fragte Luckman. »Ich meine, statt drei Säcken mit je zweihundert…«
    »Kannst du nicht mal endlich die Klappe halten?«, fuhr ihn Barris an. »Ich versuche gerade, die Trägheit dieses Wagens bei achtzig Meilen pro Stunde zu berechnen.«
    »Der bringt sowieso keine achtzig mehr«, sagte Arctor. »Einer der Zylinder ist kaputt. Ich wollte es dir schon vorhin sagen. Ich hab da wohl gestern Abend auf dem Nachhauseweg vom Supermarkt was umgefahren.«
    »Warum, zum Teufel, montieren wir dann eigentlich den Vergaser ab? Wenn wir das wieder in Ordnung bringen wollen, müssen wir das ganze Kopfteil des Motors abmontieren. Eigentlich sogar noch mehr. Vielleicht ist sogar der Motorblock gecrasht? Darum also springt er nicht an.«
    »Springt dein Wagen nicht an?«, fragte Freck Arctor.
    »Er springt nicht an«, sagte Luckman, »weil wir den Vergaser abmontiert haben.«
    Barris blickte verwirrt drein. »Warum haben wir den Vergaser abmontiert? Ich hab’s vergessen.«
    »Um die ganzen Federn und was es da sonst so an unwichtigen Teilchen gibt zu erneuern«, erklärte Arctor. »Damit er nicht wieder über den Jordan geht – und wir nicht mit ihm. Der Mechaniker von der Tankstelle hat uns das geraten.«
    »Wenn ihr Bastarde nicht so dumm rumlabern würdet

Weitere Kostenlose Bücher