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Der dunkle Schirm

Der dunkle Schirm

Titel: Der dunkle Schirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Orange County aus.
    »Sie sind der Beamte Fred?« fragte einer der beiden.
    Er trug einen Kaiser-Wilhelm-Schnurrbart.
    »Ja, Sir«, sagte Fred. Er fühlte sich verschreckt.
    »All right, Fred, lassen Sie mich zunächst noch einmal eine grundsätzliche Tatsache klarstellen. Wie Sie zweifellos wissen, werden sämtliche Sitzungen, in denen Sie Ihre Aufträge erhalten oder Bericht erstatten, aufgezeichnet und später noch einmal auf einer Mitschauanlage ab-gespielt, und zwar für den Fall, daß bei den Sitzungen selbst etwas übersehen worden ist. Das ist natürlich eine reine Routineangelegenheit und gilt für alle Beamten, die hier zur mündlichen Berichterstattung erscheinen, nicht nur für Sie.«
    Der andere medizinische Assistent sagte: »Diese Re-
    gelung betrifft auch alle Ihre sonstigen Kontakte mit Ihrer Abteilung, also etwa Telefongespräche, und alle übrigen dienstlichen Aktivitäten, wie beispielsweise die öffentliche Ansprache, die Sie kürzlich in Anaheim vor den Jungs vom Rotary-Club gehalten haben.«
    »Lions-Club«, sagte Fred.
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    »Nehmen Sie Substanz T?« sagte der medizinische
    Assistent zur Linken.
    »Diese Frage«, sagte der andere, »ist trivial, weil wir es als gegeben annehmen, daß Sie im Vollzug Ihrer Arbeit dazu gezwungen sind. Antworten Sie also nicht.
    Nicht, daß es Sie belasten könnte, aber es ist einfach trivial.« Er wies auf einen Tisch, auf dem ein Stapel Blöcke und anderer Krimskrams lagen, darunter grellbunte Gegenstände aus Plastik und andere Objekte, die der Beamte Fred nicht identifizieren konnte. »Kommen Sie hier herüber und setzen Sie sich, Beamter Fred. Wir werden Sie, kurz gesagt, einigen einfachen Tests unterziehen.
    Das wird nicht viel von Ihrer Zeit in Anspruch nehmen, und es sind auch keine physischen Unannehmlichkeiten damit verbunden.«
    »Was diese Rede angeht, die ich gehalten habe –«,
    sagte Fred.
    »Wir führen diese Untersuchungen durch«, sagte der
    medizinische Assistent zur Linken, während er sich setzte und einen Stift und ein paar Formulare hervorkramte,
    »weil ein vor kurzem vorgelegter Regierungsbericht gezeigt hat, daß in unserem Zuständigkeitsbereich in den letzten Monaten mehrere Geheime Rauschgift-Agenten
    in Kliniken für neurale Aphasie eingewiesen werden
    mußten.«
    »Sie sind sich der Tatsache bewußt, daß Substanz T in hohem Maße suchtbildend ist?« sagte der andere Assistent zu Fred.
    »Sicher«, sagte Fred. »Natürlich bin ich mir dessen bewußt.«
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    »Wir werden Ihnen jetzt diese Tests vorlegen«, sagte der sitzende medizinische Assistent, »und zwar in dieser Reihenfolge … Wir beginnen mit einem Test, den wir
    den OH-Test oder auch –«
    »Sie glauben, daß ich süchtig bin?« sagte Fred.
    »Ob Sie süchtig sind oder nicht, ist eine zweitrangige Frage, da wir ohnehin damit rechnen, daß die bei den Streitkräften für chemische Kriegsführung zuständige Abteilung irgendwann in den nächsten fünf Jahren ein Gegenmittel finden wird.«
    »Bei diesen Tests geht es nicht um die suchtbildenden Eigenschaften von Substanz T, sondern um – na, am besten lege ich Ihnen zuerst diesen Objekt-Hintergrund-Test vor, mit dessen Hilfe sich die Fähigkeit messen läßt, problemlos ein Objekt von seinem Hintergrund zu unterscheiden. Sehen Sie dieses geometrische Diagramm?« Er legte eine vollgekritzelte Karte vor Fred auf den Tisch.
    »Inmitten dieser scheinbar bedeutungslosen Linien ver-birgt sich ein wohlvertrautes Objekt, das jeder normale Mensch eigentlich erkennen müßte. Sie sollen mir nun sagen, worum es sich bei diesem …«
    Item. Im Juli 1969 veröffentlichte Joseph E. Bogen
    seinen revolutionären Aufsatz »Die andere Seite des Gehirns: Das appositionelle Denken«. In diesem Aufsatz zitierte er einen in der Fachwelt völlig unbekannten Dr.
    A. L. Wigan, der bereits 1844 geschrieben hatte:

    Der Geist ist seinem Wesen nach zweigeteilt, wie jenes Organ, dem er entspringt. Diese Idee hat sich mir aufgedrängt, und ich habe mich mehr als ein Viertel-193
    jahrhundert eingehend damit beschäftigt, ohne daß es mir gelungen wäre, einen einzigen validen oder auch nur plausiblen Einwand zu finden. Daher glaube ich, beweisen zu zu können – (1) Daß jede Gehirnhemisphäre als Organ des Denkens ein eigenständiges, in sich vollendetes Ganzes ist. (2) Daß in jeder der beiden Hälften des Cerebrums simultan voneinander un-
    abhängige, gesonderte Prozesse des Denkens oder
    Schlußfolgerns abzulaufen vermögen.

    In seinem Aufsatz

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