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Der dunkle Schirm

Der dunkle Schirm

Titel: Der dunkle Schirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Assistent, der neben dem Tisch stand und sein Gewicht dauernd von einem Fuß auf den anderen verlagerte. »Erst wenn wir mit dem ganzen Stapel von Testkarten durch sind und diverse andere Tests –«
    »Die Überlegenheit dieses Tests gegenüber dem Ror-
    schach-Test«, unterbrach der sitzende Assistent ihn, während er zugleich die nächste Zeichnung auf den Tisch legte, »besteht darin, daß er nicht interpretativ ist; es gibt so viele falsche Antworten, wie man sich nur ausdenken kann, aber nur eine richtige. Pro Karte ein ganz bestimmtes Objekt, vom Bundesamt für Psychotest-
    Graphiken eingezeichnet und mit Brief und Siegel bestä-
    tigt; das und nur das ist das richtige Objekt, denn schließ-
    lich kommen die Angaben direkt aus Washington. Ent-
    weder finden Sie es, oder Sie finden es nicht, und wenn 200
    Sie eine ganze Serie von Fehlern machen, dann haben wir einen Anhaltspunkt für eine funktionale Wahrneh-mungsbeeinträchtigung. Und in diesem Fall werden wir Sie für eine Weile trockenlegen müssen – so lange, bis spätere Tests beweisen, daß bei Ihnen wieder alles okay ist.«
    »In einer Staatlichen Nervenklinik?« sagte Fred.
    »Ja. So, was sehen Sie in dieser Zeichnung zwischen den schwarzen und weißen Linien?«
    Die Stadt des Todes, dachte Fred, während er die
    Zeichnung studierte. Genau das sehe ich: Tod in allen Formen und nicht nur in der einen, korrekten. Tod überall. Angeheuerte Killer auf kleinen Wägelchen, neunzig Zentimeter groß.
    »Sagen Sie mal«, sagte Fred, »hat Sie nicht doch die Ansprache vor dem Lions-Club auf mich aufmerksam
    gemacht?«
    Die beiden medizinischen Assistenten wechselten ei-
    nen Blick.
    »Nein«, sagte schließlich der, der neben dem Tisch
    stand. Es war ein kurzer Dialog zwischen Ihnen und
    Hank. Eigentlich nur eine beiläufige Bemerkung. Eine Blödelei. Ungefähr vor zwei Wochen … Wie Sie sicher wissen, gibt es eine technisch bedingte Verzögerung bei der Sichtung dieses ganzen Mülls, dieser ganzen Roh-informationen, die bei uns zusammenlaufen. Die zuständigen Sachbearbeiter sind noch gar nicht bis zu Ihrer Ansprache gekommen. Das wird wohl auch noch ein paar
    Tage dauern.«
    »Worum ging’s denn bei dem ›Rumgealber‹?«
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    »Um ein gestohlenes Fahrrad«, sagte der andere Assistent. »Ein Sieben-Gang-Fahrrad, wie Sie es nannten. Sie haben versucht, herauszufinden, wo wohl die fehlenden drei Gänge geblieben sein mochten, richtig?« Wieder schauten sie einander an, die beiden medizinischen Assistenten. »Sie äußerten die Vermutung, daß die Gänge auf dem Boden der Garage liegengeblieben sein könnten, aus der das Rad gestohlen worden war.«
    »Zum Teufel noch mal«, protestierte Fred. »Das war
    doch alles Charles Frecks Fehler, nicht meiner; er hat alle damit verrückt gemacht wie ‘n Weltmeister. Ich fand die ganze Angelegenheit nur irgendwie witzig.«

    BARRIS: (Steht mit einem großen, tollen, chromglänzenden Fahrrad mitten im Wohnzimmer und strahlt über das ganze Gesicht) Schaut mal, was ich für nur zwanzig Dollar gekriegt hab’!
    FRECK: Was is’n das?
    BARRIS: Ein Fahrrad, ein Zehn-Gang-Fahrrad, prak-
    tisch funkelnagelneu. Ich hab’s bei unseren Nachbarn im Hof stehen sehen und mich danach erkundigt, und weil die gleich vier von der Sorte hatten, haben sie’s mir für zwanzig Dollar bar auf die Hand verkauft. Farbige. Sie haben’s sogar für mich über den Zaun gehievt.
    LUCKMAN: Wußte gar nicht, daß man ein fast fa-
    brikneues Zehn-Gang-Fahrrad für zwanzig Dollars kriegen kann.
    DONNA: Ich finde, es ähnelt unheimlich dem, das der Puppe, die bei mir gegenüber wohnt, vor ungefähr einem Monat geklaut worden ist. Vielleicht haben diese
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    schwarzen Typen es geklaut.
    ARCTOR: Na klar doch. Wenn sie vier davon hatten
    und sie so billig verscherbeln.
    DONNA: Wenn es wirklich der Kleinen mir gegen-
    über gehört, solltest du’s ihr zurückgeben. Auf jeden Fall solltest du’s ihr mal zeigen, damit sie sehen kann, ob’s ihres ist.
    BARRIS: Das ist ein Herrenfahrrad. Also kann’s gar
    nicht ihres sein.
    FRECK: Warum behauptest du eigentlich, es sei ein
    Zehn-Gang-Fahrrad, wo’s doch nur sieben Gänge hat?«
    BARRIS (erstaunt) Was?
    FRECK: (Geht hinüber zum Rad und zeigt ihm, was er meint) Schau mal, fünf Zahnräder hier und zwei Zahnrä-
    der hier am anderen Ende der Kette. Fünf und zwei …

    Wenn der optische Chiasmus einer Katze oder eines
    Affen sagital geteilt wird, so gelangen die vom rechten Auge aufgenommenen visuellen

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