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Der dunkle Schirm

Der dunkle Schirm

Titel: Der dunkle Schirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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mit Helium gefüllten Vitrine – in der Constitution Hall ausstellen würde. Wenn ich zurück-blicke, dachte Freck, sogar nur bis zu dem Tag, als Jim Barris und ich neulich bei Fiddler’s saßen … sogar da

    * Anm. d. Übers.: Die Universität von Kalifornien in Los Angeles
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    war noch alles besser. Jerry war der Anfang, dachte er; und jetzt geht genau das, was uns Jerry weggenommen hat, auch hier los. Wie können Tage und Ereignisse und Augenblicke, die so gut waren, bloß so schnell häßlich werden, und das ohne jeden Grund, ohne jeden wirklichen Grund? Einfach nur – ein Wandel. Und da ist
    nichts, was ihn verursacht.
    »Ich verzieh’ mich«, sagte er zu Luckman und Arctor, die zu ihm hinüberschauten, als er den Motor im Leerlauf aufheulen ließ.
    »He, Mensch, bleib doch noch was«, sagte Luckman
    mit einem wannen Lächeln. »Wir brauchen dich. Du bist unser Bruder.«
    »Ach Scheiß, ich hab’ keine Lust mehr.«
    Barris erschien vorsichtig in der Haustür. Er hielt einen Hammer in der Hand. »Falsch verbunden«, rief er, als er zögernd näher kam, wobei er immer wieder inne-hielt und umherspähte wie die Monsterkrabbe in einem billigen Horrorfilm.
    »Wofür brauchst du den Hammer?« fragte Luckman.
    Arctor sagte: »Um den Motor zu reparieren.«
    »Ich dachte, ich bring’ ihn einfach mal mit«, erklärte Barris, während er zaghaft wieder zu dem Olds hinüberging, »weil ich gerade im Haus war und ihn da rumliegen sah.«
    »Niemand ist so gefährlich wie der«, sagte Arctor,
    »der sich vor seinem eigenen Schatten fürchtet.« Das war das letzte, was Freck noch mitbekam, bevor er wegfuhr; er zerbrach sich den Kopf darüber, was Arctor damit wohl meinte. Vielleicht war das auf ihn, Charles Freck, 226
    gemünzt gewesen? Er fühlte sich beschämt. Aber Schei-
    ße noch mal, dachte er, warum weiter hier rumhängen, wenn’s einen so abtörnt? Das bringt doch sowieso nichts.
    Nur immer schön auf Abstand bleiben, wenn irgendwo
    Trouble im Anmarsch ist, befahl er sich selbst; das war sein Leitspruch im Leben. Und darum fuhr er jetzt weg, ohne noch einmal zurückzuschauen. Sollen sie sich doch gegenseitig in die Pfanne hauen, dachte er. Was hab’ ich denn überhaupt mit denen am Hut? Aber er fühlte sich mies, echt mies, weil er einfach so wegfuhr und sie allein ließ und weil er miterlebt hatte, wie auch hier der Wandel einsetzte, der alles verdunkelte. Und wieder fragte er sich, warum es bloß dazu gekommen war und wie das
    alles noch enden würde. Aber dann kam ihm der Gedan-ke, daß die Dinge später vielleicht wieder anders laufen würden, daß es auch wieder bergauf gehen konnte, und das hob seine Stimmung, ja, es veranlaßte ihn sogar dazu, in seinem Kopf eine kurze Phantasienummer abzuspulen, während er so dahinkreuzte, sorgsam darauf bedacht, keinem der unsichtbaren Polizeiwagen in die Quere zu kommen.

    DA SASSEN SIE ALLE WIEDER BEISAMMEN WIE
    FRÜHER

    Sogar die Leute, die entweder tot oder ausgebrannt waren, wie etwa Jerry Fabin. Sie alle saßen da, in so einer Art klarem, weißem Licht, das kein Tageslicht war, sondern etwas viel Besseres, eine Art Meer aus Licht, das sie gleichmäßig von allen Seiten umgab.
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    Und Donna und die anderen Puppen sahen so scharf
    aus – sie hatten rückenfreie T-shirts und Hot Pants an oder auch halb durchscheinende Blusen aus indischer Baumwolle, natürlich ohne BH. Er konnte Musik hören, ohne allerdings in der Lage zu sein, zu sagen, was für eine Nummer es war und von welcher LP sie stammte.
    Vielleicht Hendrix! dachte er. Yeah, eine alte Hendrix-Nummer, oder nun, ganz plötzlich, etwas von Janis Jo-plin. Die Nummer stammte von ihnen allen zugleich: von Jim Croce und von J. J. aber in erster Linie von Hendrix.
    »Bevor ich sterbe«, murmelte Hendrix gerade, »laßt mich mein Leben so leben, wie ich es möchte«, und an dieser Stelle riß der Film in seinem Kopf, weil er vergessen hatte, daß Hendrix tot war und wie Hendrix und auch Janis gestorben waren, von Croce gar nicht zu reden. Hendrix und J. J. krepiert an einer Überdosis Smack, alle beide, zwei so dufte und coole Typen wie sie, zwei Menschen, die mit ungeheurer Intensität lebten, und er erinnerte sich, einmal gehört zu haben, daß Janis’ Manager ihr nur dann und wann mal ein paar hundert Eier ausgezahlt hatte; den Rest – praktisch alles, was sie verdiente – wollte er ihr wegen ihrer Heroinsucht nicht geben. Und dann hörte Freck in seinem Kopf Janis’ Song »All Is Loneli-ness«, und

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