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Der Dunkle Turm 2 - Drei

Titel: Der Dunkle Turm 2 - Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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nicht…«
    »Finde? Du wirst sie finden. Die ersten beiden waren da, diese wird auch da sein. Wenn du sie heute vor Sonnenuntergang findest, töte zwei. Du mußt ihr zu essen dalassen und sicherstellen, daß sie so geschützt wie möglich ist. Wenn du sie heute nacht nicht findest, töte drei. Hier.«
    Er reichte ihm eine seiner Pistolen.
    Eddie nahm sie voll Respekt und war wieder überrascht, wie schwer sie war.
    »Ich dachte, alle Patronen wären Luschen.«
    »Sind sie wahrscheinlich auch. Aber ich habe die geladen, die meiner Meinung nach am wenigsten naß geworden sind – drei von rechts der Gürtelschnalle, drei von links davon. Eine könnte feuern. Zwei, wenn du Glück hast. Aber schieß nicht auf die Kriecher.« Seine Augen musterten Eddie kurz. »Es könnten andere Gefahren da draußen lauern.«
    »Du hast es auch gehört, nicht?«
    »Wenn du das meinst, was in den Bergen geheult hat, ja. Wenn du den Schwarzen Mann meinst, wie deine Augen sagen, nein. Ich habe eine Wildkatze im Wald gehört, mehr nicht, möglicherweise mit einer Stimme, die viermal so groß wie ihr Körper war. Es könnte sein, daß man sie mit einem Stock vertreiben kann. Aber wir müssen an sie denken. Wenn die andere zurückkommt, mußt du…«
    »Ich werde sie nicht umbringen, wenn du das denkst!«
    »Du mußt sie vielleicht bewußtlos schlagen. Ist dir das klar?«
    Eddie nickte widerwillig. Die verdammten Patronen würden wahrscheinlich sowieso nicht feuern, daher hatte es keinen Zweck, sich deswegen in die Hosen zu machen.
    »Wenn du zu der Tür kommst, laß sie zurück. Schütze sie, so gut es geht, und komm mit dem Rollstuhl zu mir zurück.«
    »Und dem Revolver?«
    Die Augen des Revolvermanns funkelten so sehr, daß Eddie den Kopf zurückriß, als hätte Roland eine brennende Fackel im Gesicht. »Ihr Götter, ja! Willst du ihr eine geladene Waffe lassen, wo die andere jederzeit zurückkommen kann? Bist du verrückt?«
    »Die Patronen…«
    »Scheiß auf die Patronen!« schrie der Revolvermann, und eine ungünstige Drehung des Windes trug die Worte davon. Odetta drehte den Kopf, sah sie einen Augenblick an und wandte sich dann wieder dem Meer zu. »Laß ihn nicht bei ihr!«
    Eddie hielt die Stimme gedämpft, falls der Wind sich wieder drehen sollte. »Und wenn etwas von den Bergen herunterkommt, während ich auf dem Rückweg bin? Zum Beispiel eine Art Katze, die viermal größer ist als ihre Stimme, anstatt umgekehrt? Etwas, das man nicht mit einem Stock vertreiben kann?«
    »Gib ihr einen Stapel Steine«, sagte der Revolvermann.
    »Steine! Meine Fresse! Mann, du bist so ein verdammter Scheißer!«
    »Ich denke«, sagte der Revolvermann. »Etwas, das du nicht fertig zu bringen scheinst. Ich habe dir die Pistole gegeben, damit du sie vor den Gefahren beschützen kannst, von denen du jetzt schon halb so lange sprichst wie die Reise dauern muß. Würde es dir besser gefallen, wenn ich sie dir wieder wegnehme? Dann könntest du möglicherweise für sie sterben. Würde dir das gefallen? Sehr romantisch… aber dann würde nicht nur sie sterben, sondern wir alle drei.«
    »Sehr logisch. Und du bist trotzdem ein verdammter Scheißer.«
    »Geh oder bleib. Hör auf, mich zu beschimpfen.«
    »Du hast etwas vergessen«, sagte Eddie wütend.
    »Und das wäre?«
    »Du hast vergessen, mir zu sagen, daß ich erwachsen werden soll. Das hat Henry immer zu mir gesagt. ›Ach, werd erwachsen, Junge.‹«
    Der Revolvermann hatte gelächelt, ein müdes, seltsam schönes Lächeln. »Ich glaube, du bist erwachsen geworden. Gehst du oder bleibst du?«
    »Ich gehe«, sagte Eddie. »Was wirst du essen? Sie hat die Reste verdrückt.«
    »Der verdammte Scheißer wird sich etwas einfallen lassen. Der verdammte Scheißer hat sich schon seit Jahren immer wieder etwas einfallen lassen.«
    Eddie sah weg. »Ich glaube… ich glaube, es tut mir leid, daß ich dich so genannt habe, Roland. Es war…« Er lachte plötzlich und schrill. »Es war ein sehr anstrengender Tag.«
    Roland lächelte wieder. »Ja«, sagte er. »Das war es.«
     
     

    5
     
    An diesem Tag legten sie die weiteste Strecke der ganzen Reise zurück, aber als die Sonne anfing, ihre goldenen Strahlen über das Meer zu werfen, war immer noch keine Tür zu sehen. Obwohl sie ihm sagte, sie könne noch eine halbe Stunde weitermachen, hielt er an und half ihr aus dem Rollstuhl. Er trug sie zu einem flachen Stück Strand, das hinreichend eben aussah, holte die Kissen von Stuhlsitz und Lehne und schob sie

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