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Der Dunkle Turm 2 - Drei

Titel: Der Dunkle Turm 2 - Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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erinnerte sich, sie hatte den Körper des Wirklich Bösen Mannes im Sand liegen sehen, und Eddie kauerte mit einem Messer in der Hand über ihm.
    Hätte dieser Eddie dem Wirklich Bösen Mann doch das Messer in den Hals gestoßen! Besser, als ein Schwein zu schlachten! Um eine Meile besser!
    Hatte er nicht, aber sie hatte den Körper des Wirklich Bösen Mannes gesehen. Er hatte geatmet, aber Körper war genau das richtige Wort dafür; er war nichts weiter als eine wertlose Hülle gewesen, wie ein weggeworfener Sack, den irgendein Idiot mit Unkraut und Maisschoten vollgestopft hatte.
    Dettas Verstand war vielleicht so häßlich wie ein Rattenarsch, aber er war noch schneller und schärfer als der von Eddie. Der Wirklich Böse Mann da war voller Pisse un Essich. Jezt nichmehr. Weiß, dass ich hier omn bin und will nix weiter als fort, eh’ ich runterkomm un’ sein’ Arsch abmurkse. Aber sein kleiner Kumpel – der is’ immer noch ziemlich kräftig und der hatt’ sein Anteil, mich zu quälen, noch nich’ gehabt. Will hier raufkommen un’ mich jagen, scheißegal wiesem Wirklich Bösen Mann geht. Klaro. Er denkt sich: Schwarze Dame ohne Beine is’ wirklich kein Gegner nich’ für ‘n großen Hängeschwanz wie mich. Will nich’ weglaufn. Will diese schwarze Nutte jagn. Willse einzweimal pimpern, dann könnwer gehn wiede willst. Das wird er denken, und das is gut. Dassisgut, Blaßfleisch. Denkst, kannst Detta Walker nehmn, dann komm doch rauf hier un’ versuchs. Wirst feststellen, wennde mit mir rum machst, machste mitter besten von allen rum, Süßbubilein! Wirst rausfinnen…
    Aber der Lauf ihrer Gedanken wurde von einem Geräusch unterbrochen, das trotz Gischt und Wind deutlich bis zu ihr heraufdrang: dem lauten Knall eines Pistolenschusses.
     
     

    15
     
    »Ich glaube, du verstehst mehr, als du zugibst« sagte Eddie. »Verdammt viel mehr. Du möchtest gerne, daß ich in deine Reichweite komme, das ist meine Meinung.« Er nickte mit dem Kopf in Richtung Tür, ohne den Blick von Rolands Gesicht abzuwenden. Ohne zu wissen, daß nicht weit entfernt jemand genau dasselbe dachte, fügte er hinzu: »Ich weiß, du bist krank, schön und gut, aber es könnte sein, daß du dich viel schwächer stellst, als du tatsächlich bist. Könnte sein, daß du dich ein wenig im hohen Gras versteckt hast.«
    »Könnte sein«, sagte Roland, ohne zu lächeln, und fügte hinzu: »Tu ich aber nicht.«
    Aber er tat es… ein wenig.
    »Aber noch ein paar Schritte können nicht schaden, oder? Ich werde nicht mehr lange brüllen können.« Die letzte Silbe verwandelte sich in ein froschartiges Krächzen, wie um das zu beweisen. »Und ich muß dich dazu bringen, daß du über das nachdenkst, was du tust – was du vorhast. Wenn ich dich nicht überzeugen kann, mit mir zu kommen, kann ich vielleicht wenigstens wieder… deine Wachsamkeit herstellen.«
    »Für deinen kostbaren Turm«, höhnte Eddie, aber er kam näher, er rutschte den Hang, den er erklommen hatte, halb wieder herunter, und seine abgenutzten Turnschuhe wirbelten lustlose Wolken kastanienfarbenen Staubs auf.
    »Für meinen kostbaren Turm und deine kostbare Gesundheit«, sagte der Revolvermann. »Ganz zu schweigen von deinem kostbaren Leben.«
    Er holte den verbliebenen Revolver aus dem linken Halfter und sah ihn mit einem traurigen und zugleich seltsamen Ausdruck an.
    »Wenn du glaubst, du kannst mir damit Angst machen…«
    »Glaube ich nicht. Du weißt, daß ich dich nicht erschießen kann, Eddie. Aber ich glaube, du brauchst Anschauungsunterricht, wie sich die Dinge verändert haben. Wie sehr sich die Dinge verändert haben.«
    Roland hob den Revolver, dessen Mündung nicht auf Eddie deutete, sondern auf den leeren, wogenden Ozean, und er spannte den Hahn. Eddie wappnete sich gegen das laute Krachen der Waffe.
    Nichts dergleichen. Nur ein dumpfes Klicken.
    Roland spannte den Hahn erneut. Der Zylinder drehte sich. Er drückte wieder ab, und wieder kam nur ein dumpfes Klicken.
    »Vergiß es«, sagte Eddie. »Wo ich herkomme, hätte dich das Verteidigungsministerium schon nach dem ersten Fehlschuß eingestellt. Du kannst ebensogut aufhö…«
    Aber das laute KA-BUMM des Revolvers schnitt seine Worte so sauber ab, wie Roland als Schüler bei Schießübungen kleine Zweige von Bäumen geschossen hatte. Eddie zuckte zusammen. Der Schuß brachte das unablässige Riiiiiii der Insekten in den Bergen vorübergehend zum Verstummen. Erst nachdem Roland den Revolver in den Schoß

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