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Der Dunkle Turm 2 - Drei

Titel: Der Dunkle Turm 2 - Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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den anderen übertrieben zu, während Henrys Kinn auf seine Brust sank und dann langsam wieder in die Höhe stieg – es war, als würde man einem vollgesogenen Stamm zusehen, der noch nicht zum Aufgeben bereit war und endgültig sank.
    »Ja«, sagte Henry. »Laß knacken.«
    »Laß knacken!« rief Jimmy Haspio glücklich.
    »Laß es knacken!« stimmte Tricks zu, und sie brüllten alle vor Lachen. Im Nebenzimmer zitterte Balazars Kartenhaus, das mittlerweile drei Stockwerke hoch war, wieder, stürzte aber nicht ein.
    »Okay, hör genau zu«, sagte George und blinzelte erneut. Obwohl Henry auf der Kategorie Sport saß, verkündete George, daß es sich um Kunst und Unterhaltung handelte. »Welcher populäre Country & Western-Sänger hatte Hits wie ›A Boy Named Sue‹, ›Folsom Prison Blues‹ und viele andere Scheiß-Songs?«
    Kevin Blake, der tatsächlich sieben und neun addieren konnte wenn man ihm Pokerchips dazu gab –, heulte vor Lachen, schlug sich auf die Knie und hätte beinahe das Spielbrett umgeworfen.
    George, der immer noch so tat, als würde er die Karte in seiner Hand lesen, fuhr fort: »Dieser populäre Sänger ist auch als der Mann in Schwarz bekannt. Sein Vorname bedeutet dasselbe wie das, wo man hingeht, um zu pissen, und sein Nachname ist das, was man im Geldbeutel hat, wenn man kein verdammter Nadelfreak ist.« 1
    Langes erwartungsvolles Schweigen.
    »Walter Brennan«, sagte Henry schließlich.
    Lachsalven. Jimmy Haspio umklammerte Kevin Blake. Kevin schlug Jimmy mehrmals gegen die Schulter. In Balazars Büro erzitterte das Kartenhaus, das mittlerweile zum Kartenturm zu werden schien, erneut.
    »Seid still!« rief ‘Cimi. »Da Boss baut!«
    Sie wurden sofort still.
    »Richtig«, sagte George. »Da hast du recht, Henry. War schwierig, aber du hast es geschafft.«
    »Wie immer«, sagte Henry. »Letztendlich schaffe ich es verdammt noch mal immer. Was ist mit einem Schuß?«
    »Gute Idee!« sagte George und holte eine Zigarrenkiste Marke Roi-Tan hinter sich hervor. Daraus holte er eine Spritze. Er stach sie in die vernarbte Vene über Henrys Ellbogen, und Henrys letzte Rakete hob ab.
     
     

    2
     
    Das Äußere des Pizzalieferwagens war schäbig, aber unter dem Straßenschmutz und der Sprühfarbe war ein High-Tech-Wunder, auf das die Jungs vom DEA neidisch gewesen waren. Wie Balazar mehr als einmal gesagt hatte, man konnte die Scheißkerle nicht schlagen, wenn man nicht mit den Scheißkerlen konkurrieren konnte – wenn man nicht eine der ihren ebenbürtige Ausrüstung hatte. Es war eine teure Ausrüstung, aber Balazars Seite hatte einen Vorteil: Sie stahl das, was die DEA zu äußerst inflationären Preisen kaufen mußte. Es gab Angestellte von Elektronikfirmen genug, die bereit waren, Material strengster Geheimhaltung zu Ausverkaufspreisen abzugeben. Diese cazzaroni (Jack Andolini nannte sie Silicon Valley-Kokser) schmissen einem das Zeug förmlich nach.
    Unter dem Armaturenbrett befand sich ein Störsender; ein UHF-Polizeiradarstörgerät; ein Detektor für hochfrequente, weitreichende Funksignale; ein Mittel- und Langwellenstörsender; ein Transponderverstärker, der jedem, der den Lieferwagen durch übliche Dreieckspeilungen aufspüren wollte, den Eindruck vermittelte, er wäre gleichzeitig in Connecticut, Harlem und Montauk Sound; ein Funktelefon… und ein kleiner roter Knopf, den Andolini in dem Augenblick drückte, als Eddie Dean aus dem Wagen ausgestiegen war.
    In Balazars Büro gab die Sprechanlage einen kurzen Summton von sich.
    »Das sind sie«, sagte er. »Claudio, laß sie rein. ‘Cimi, du sagst allen anderen, daß sie sich verdrücken sollen. Soweit es Eddie Dean betrifft, seid nur du und Claudio bei mir. ‘Cimi, geh mit den anderen Herren in den Lagerraum.«
    Sie gingen, ‘Cimi nach links, Claudio Andolini nach rechts. Balazar fing gelassen eine weitere Ebene seines Turms an.
     
     

    3
     
    Laß mich das machen, sagte Eddie noch einmal, als Claudio die Tür aufmachte.
    Ja, sagte der Revolvermann, blieb aber aufmerksam und war bereit, in dem Augenblick, da es notwendig werden sollte, nach vorne zu kommen.
    Schlüssel klirrten. Der Revolvermann nahm zahlreiche Gerüche wahr – alter Schweiß von Col Vincent rechts von ihm, ein scharfer, fast beißender Rasierwassergestank von Jack Andolini links von ihm und, während sie in die Düsternis schritten, das saure Aroma von Bier.
    Er kannte lediglich den Biergeruch. Dies war kein heruntergekommener Saloon mit Sägemehl auf dem

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