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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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sich in diesem fiebrigen Nebel der Konzentration, der den kreativen Impuls stets begleitet, wenn er am genüßlichsten und stärksten ist. Er hatte diese Impulse fast sein ganzes Leben lang unterdrückt, und nun hielt dieser ihn fast völlig im Griff. Eddie war ein williger Gefangener.
    Nicht das Prasseln eines fallenden Baums riß ihn aus seiner Konzentration, sondern das rasch aufeinanderfolgende Donnern einer 45er im Süden. Er sah lächelnd auf und strich sich mit einer Hand voll Sägemehl das Haar aus der Stirn. In diesem Augenblick, als er mit dem Rücken an einer hohen Pinie auf der Lichtung lehnte, die zu ihrem Zuhause geworden war, und widerstreitende Strahlen grüngoldenen Waldlichts auf sein Gesicht fielen, sah er wahrlich hübsch aus – ein junger Mann mit widerborstigem dunklem Haar, das ständig in seine hohe Stirn fiel, ein junger Mann mit einem markanten, beweglichen Mund und Mandelaugen.
    Einen Moment sah er zu Rolands anderer Waffe, die in der Nähe im Gurt an einem Ast hing, und fragte sich, wie lange es her sein mochte, daß Roland weggegangen war, ohne daß mindestens eine seiner legendären Waffen an seiner Seite gehangen hatte. Diese Frage führte zu zwei anderen.
    Wie alt war dieser Mann, der Eddie und Susannah aus ihrer Welt und ihrer Zeit geholt hatte? Und wichtiger: Was stimmte nicht mit ihm?
    Susannah hatte versprochen, das Thema anzuschneiden… das heißt, wenn sie gut genug schoß und Roland nicht wieder auf die Palme brachte. Eddie glaubte nicht, daß Roland es ihr sagen würde – anfänglich nicht –, aber es würde Zeit, den alten Langen, Großen und Häßlichen wissen zu lassen, daß sie wußten, etwas stimmte nicht.
    »Wenn es Gottes Wille ist, springt Wasser aus dem Fels herfür«, sagte Eddie. Als er sich wieder seiner Schnitzerei zuwandte, umspielte der Hauch eines Lächelns seine Lippen. Sie hatten beide angefangen, Rolands Sprichwörter zu benützen… und er ihre. Es war fast, als wären sie Hälften derselben…
    Dann stürzte nicht weit entfernt ein Baum im Wald um. Eddie sprang in Null Komma nichts auf die Füße und hielt die halbfertige Schleuder in der einen und Rolands Messer in der anderen Hand. Er sah in Richtung des Geräuschs über die Lichtung, sein Herz klopfte, und plötzlich waren alle seine Sinne erwacht. Etwas kam näher. Jetzt konnte er hören, wie es seinen achtlosen Weg durch das Unterholz trampelte, und er staunte verbittert, daß diese Erkenntnis so spät gekommen war. Weit hinten in seinem Verstand sagte ihm eine Stimme, daß ihm das ganz recht geschah. Es geschah ihm ganz recht, weil er etwas besser konnte als Henry, weil er Henry nervös machte.
    Ein weiterer Baum fiel mit einem knirschenden, hustenden Krachen. Eddie konnte sehen, wie eine Wolke Sägemehl in die stille Luft emporstob. Das Geschöpf, das für diese Wolke verantwortlich war, brüllte plötzlich – ein wütender Schrei, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Was immer es auch sein mochte, es war ein riesiger Wichser.
    Er ließ das Holzstück fallen, dann warf er Rolands Messer zu einem fünf Meter links gelegenen Baum. Es überschlug sich zweimal in der Luft und blieb dann zitternd mit der Klinge im Stamm stecken. Er holte Rolands 45er aus dem hängenden Gurt und spannte ihn.
    Stehenbleiben oder weglaufen?
    Aber er stellte fest, daß er sich den Luxus dieser Frage nicht mehr gönnen konnte. Das Ding war schnell, nicht nur riesig, und jetzt war es zu spät zum Weglaufen. Ein gigantischer Umriß zeichnete sich in dem Korridor der Bäume nördlich der Lichtung ab, ein Umriß, der die meisten Bäume überragte. Es stapfte direkt auf ihn zu, und als sein Blick auf Eddie Dean fiel, stieß es einen weiteren Schrei aus.
    »O Mann, ich bin angeschissen«, flüsterte Eddie, als sich ein weiterer Baum bog, wie ein Fidibus brach und in einer Wolke von Staub und trockenen Nadeln auf den Waldboden fiel. Jetzt stapfte das Ding direkt auf die Lichtung zu, wo er stand, ein Bär so groß wie King Kong. Seine Schritte ließen den Boden erbeben.
    Was wirst du tun, Eddie? fragte Roland plötzlich. Denk nach! Das ist der einzige Vorteil, den du gegenüber dieser Bestie hast. Was wirst du tun?
    Er glaubte nicht, daß er es töten konnte. Vielleicht mit einer Panzerfaust, aber höchstwahrscheinlich nicht mit dem 45er des Revolvermanns. Er konnte weglaufen, dachte aber, die anstürmende Bestie könnte ziemlich schnell sein, wenn sie wollte. Er würde wahrscheinlich zwischen den Zehen des riesigen

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