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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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offen. Kapiert?« Eddie sah, wie das Begreifen Rolands Gesicht erhellte, und fragte ein wenig schüchtern: »Ist es ein schlechtes? Ich hab’ diesmal versucht, ernst zu sein, Roland – wirklich.«
    »Überhaupt nicht schlecht. Ganz im Gegenteil, sogar ziemlich gut. Ich bin sicher, Cort wäre dahintergekommen… Alain wahrscheinlich auch, aber es ist ziemlich knifflig. Ich habe wieder getan, was ich im Klassenzimmer auch immer getan habe: Ich habe es komplizierter gemacht, als es wirklich war, und bin weit an der Antwort vorbeigeschossen.«
    »Ist echt was dran, oder?« erkundigte sich Eddie. Roland nickte, aber Eddie merkte es nicht; er sah ins Feuer, wo Dutzende Rosen in der Glut erblühten und wieder verschwanden.
    Roland sagte: »Noch eins, dann legen wir uns hin. Aber von heute an stellen wir eine Wache auf. Du zuerst, Eddie, dann Susannah. Ich übernehme die letzte.«
    »Was ist mit mir?« fragte Jake.
    »Später kommst du vielleicht auch an die Reihe. Aber vorläufig ist es wichtiger, daß du genügend Schlaf bekommst.«
    »Glaubst du wirklich, daß Wachtposten erforderlich sind?« fragte Susannah.
    »Ich weiß es nicht. Und das ist der allerbeste Grund, einen aufzustellen. Jake, such noch ein Rätsel aus dem Buch aus.«
    Eddie gab Jake Ringelrätselreihen; Jake blätterte die Seiten um und hielt schließlich weit hinten inne.
    »Mann! Das ist ein Hammer!«
    »Laß hören«, sagte Eddie. »Wenn ich es nicht knacke, dann Suze. Man nennt uns auf Jahrmärkten landauf und landab Eddie Dean und seine Rätsel-Queen!«
    »Was sind wir aber heute abend geistreich«, bemerkte Susannah. »Mal sehen, was aus deinem geistreichen Charme geworden ist, wenn du bis Mitternacht oder so am Straßenrand gestanden hast, Süßer.«
    Jake las: »›Es gibt etwas, das ist nichts und hat doch einen Namen. Es ist manchmal groß und manchmal klein, mischt sich in all unsre Gespräche ein, macht mit bei unserem Sport und ist bei jedem Spiel vor Ort.‹«
    Sie unterhielten sich fast fünfzehn Minuten über das Rätsel, aber keinem fiel eine Antwort ein.
    »Vielleicht kommen wir drauf, wenn wir schlafen«, sagte Jake. »So bin ich auf Fluß gekommen.«
    »Billiges Buch, ohne die Lösungen«, sagte Eddie. Er stand auf und schlang ein Fell wie einen Mantel um die Schultern.
    »Stimmt, es war billig. Mr. Tower hat es mir umsonst gegeben.«
    »Wonach muß ich Ausschau halten, Roland?« fragte Eddie.
    Roland zuckte die Achseln, während er sich hinlegte. »Ich weiß nicht, aber ich glaube, wenn du es siehst oder hörst, wirst du es wissen.«
    »Weck mich, wenn du müde wirst«, sagte Susannah. »Worauf du dich verlassen kannst.«
     
     
    4
     
    Neben der Straße verlief ein grasbewachsener Graben, und Eddie setzte sich mit der Felldecke um die Schultern auf der anderen Seite hin. Heute nacht verbarg eine dünne Wolkendecke den Himmel und dämpfte das Sternenlicht. Ein starker Westwind wehte. Wenn Eddie das Gesicht in diese Richtung drehte, konnte er deutlich die Büffel riechen, denen diese Steppen jetzt gehörten – eine Mischung aus warmem Fell und frischem Mist. Die Klarheit, die seine Sinne in den letzten Monaten erreicht hatten, war erstaunlich… und manchmal, in solchen Augenblicken, ein wenig beängstigend.
    Ganz leise konnte er ein Büffelkalb blöken hören.
    Er drehte sich zur Stadt um und glaubte nach einer Weile, er könnte schwache Lichter dort erkennen – die elektrischen Kerzen aus der Erzählung der Zwillinge –, aber ihm war durchaus bewußt, daß möglicherweise nur sein eigenes Wunschdenken die Lichter erschuf.
    Du bist weit von der Forty-second Street entfernt, Süßer – Hoffnung ist etwas Wunderbares, was man dir auch immer erzählt, aber mach dir nicht soviel Hoffnungen, daß du das aus den Augen verlierst: Du bist weit von der Forty-second Street entfernt. Das da vorne ist nicht New York, so sehr du es dir auch wünschst. Das ist Lud, und es wird so sein, wie es eben sein wird. Wenn du das nicht vergißt, kommst du vielleicht damit klar.
    Er schlug die Zeit der Wache damit tot, daß er die Lösung des letzten Rätsels suchte. Nach der Schelte von Roland wegen seiner dummen Scherzfrage mit dem toten Baby war er verdrossen, und es hätte ihm gefallen, wenn er gleich am nächsten Morgen eine gute Antwort parat gehabt hätte. Natürlich konnten sie keine Antwort in dem Buch nachschlagen, aber er hatte eine Eingebung, als wäre bei einem guten Rätsel die richtige Antwort normalerweise selbstverständlich.
    Manchmal

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