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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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UPS in brauner Uniform, der einen Sackkarren voll Päckchen schob. Jake wich ihm mit ausgestreckten Armen wie ein Hürdenläufer aus. Ein Zipfel seines Hemds rutschte aus dem Hosenbund und flatterte unter dem Blazer. Er setzte wieder auf und stieß beinahe mit einem Kinderwagen zusammen, den eine junge Puertoricanerin schob. Jake schlug einen Haken um den Wagen wie ein ›Halfback‹, der ein Loch in der Abwehr entdeckt hat und in die Geschichte eingehen will. »Wo brennt’s denn, Hübscher?« fragte die junge Frau, aber Jake achtete auch nicht auf sie. Er rannte am Paper Patch mit dem Schaufenster voller Stifte, Notizbücher und Taschenrechner vorbei.
    Die Tür! dachte er ekstatisch. Ich werde sie sehen! Und werde ich zögern? Auf keinen Fall! Ich werde durchpreschen, und wenn sie verschlossen ist, walze ich sie einfach nieder…
    Dann sah er, was sich an der Ecke Second und Forty-sixth befand und blieb doch stehen – er kam sozusagen auf den Absätzen seiner Schuhe schlitternd zum Stillstand. Er stand mitten auf dem Gehweg, hatte die Fäuste geballt, und der Atem entwich rasselnd aus seinen Lungen, während ihm das Haar in verschwitzten Strähnen in die Stirn fiel.
    »Nein«, winselte er fast. »Nein!« Aber seine beinahe panische Verneinung änderte nicht, was er sah, und das war überhaupt nichts. Es gab nichts zu sehen, außer einem kurzen Bretterzaun und einem abfallübersäten, unkrautüberwucherten Stück Brachland dahinter.
    Das Gebäude, das hier einmal gestanden hatte, war abgerissen worden.
     
     
    16
     
    Jake stand fast zwei Minuten vor dem Zaun, ohne sich zu bewegen, und betrachtete das unbebaute Grundstück mit glanzlosen Augen. Ein Mundwinkel zuckte willkürlich. Er konnte spüren, wie seine Hoffnung – seine absolute Gewißheit – aus ihm wich. Das Gefühl, von dem sie verdrängt wurde, war die schwärzeste, bitterste Verzweiflung, die er jemals erlebt hatte.
    Wieder ein falscher Alarm, dachte er, als der Schock so weit abgeklungen war, daß er überhaupt wieder denken konnte. Wieder ein falscher Alarm, eine Sackgasse, ein ausgetrockneter Brunnen. Jetzt werden die Stimmen wieder loslegen, und wenn, fange ich bestimmt an zu schreien. Aber das macht nichts. Ich habe es nämlich satt, gegen das Ding anzukämpfen. Ich habe es satt, verrückt zu werden. Wenn es so ist, verrückt zu werden, will ich es nur schnell hinter mich bringen, damit mich jemand ins Krankenhaus bringt und mir etwas gibt, das mich umhaut. Ich gebe auf. Das ist das Ende des Seils – ich bin fertig.
    Aber die Stimmen kamen nicht wieder – jedenfalls noch nicht. Und als er darüber nachdachte, was er sah, stellte er fest, daß der Platz doch nicht völlig verwaist war. In der Mitte des abfallübersäten, unkrautüberwucherten Brachlands stand ein Schild.
     
     
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    Demnächst? Vielleicht… aber Jake hatte seine Zweifel. Die Buchstaben auf dem Schild waren verblaßt, und es stand ein wenig schief. Mindestens ein Graffiti-Künstler mit Namen BANGO SKANK hatte sein Wahrzeichen in hellblauer Sprühfarbe auf der Zeichnung des Turtle-Bay-Luxuswohnblocks hinterlassen. Jake fragte sich, ob das Projekt verschoben worden oder die Firma schlicht und einfach pleite gegangen war. Er konnte sich erinnern, wie sein Vater vor nicht einmal zwei Wochen mit seinem Anlageberater telefoniert und den Mann angebrüllt hatte, er solle die Finger von weiteren Investitionen in Luxuswohnungen lassen. »Mir egal, wie gut die Abschreibungsmöglichkeiten sind!« hatte er gebrüllt (was, soweit Jake das beurteilen konnte, der normale geschäftliche Umgangston seines Vaters war – der Koks in der Schreibtischschublade hatte vielleicht etwas damit zu tun). »Wenn sie einem ein Scheißfernsehgerät bieten, nur damit man vorbeikommt und sich die Baupläne ansieht, dann ist was faul!«
    Der Bretterzaun um den Bauplatz war für Jake kinnhoch. Er war mit Handzetteln beklebt – Olivia Newton-John im Radio City, eine Gruppe namens G. Gordon Liddy and the Grots in einem Club im East Village, ein Film mit dem Titel Krieg der Zombies, der Anfang des Jahres in die Kinos gekommen und wieder verschwunden war. In Abständen hatte man auch BETRETEN-VERBOTEN-Schilder auf den Zaun genagelt, aber die meisten waren von fleißigen

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