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Der Dunkle Turm 4 - Glas

Titel: Der Dunkle Turm 4 - Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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bevor sie hinzufügte: Es gehörte nicht zum Plan.
    »Sai Thorin und Sai Rimer trotzdem tot, ganz gleich wer getan.« Weitere Rufe von unten wurden laut, gefolgt von einer kurzen Explosion, die sich aber nicht nach einem Feuerwerkskörper anhörte. Maria sah kurz zum Fenster und warf Susan dann deren Kleidungsstücke zu. »Die Augen des Bürgermeisters, glatt aus dem Kopf geschnitten.«
    »Das können sie nicht gewesen sein! Maria, ich kenne sie…«
    »Ich, ich weiß nichts von die, und kümmert mich nicht – aber Ihr kümmert mich. Zieht Euch an und geht, sage ich. So schnell Ihr könnt.«
    »Was ist mit ihnen geschehen?« Ein schrecklicher Verdacht kam Susan. Sie sprang auf die Beine, und ihre Kleidungsstücke fielen hinunter. Sie packte Maria an den Schultern. »Sie sind doch nicht getötet worden?« Susan schüttelte sie. »Sag mir, dass sie nicht getötet worden sind!«
    »Ich glaube nicht. Es sind tausend Schreie laut geworden, und zehntausend Gerüchte die Runde machen, aber ich glaube, sie nur eingesperrt. Aber…«
    Sie musste nicht zu Ende sprechen; sie wandte die Augen von Susan ab, und diese unwillkürliche Bewegung (in Verbindung mit den wirren Schreien von unten) sprach Bände. Noch nicht getötet, aber Hart Thorin war sehr beliebt gewesen, Spross einer alten Familie. Roland, Cuthbert und Alain waren Fremde.
    Noch nicht getötet… aber morgen war Erntetag, und morgen Abend das Freudenfeuer.
    Susan zog sich an, so schnell sie konnte.
     
     
    8
     
    Reynolds, der schon länger mit Jonas zusammen war als Depape, warf einen Blick auf die Gestalt, die zwischen den Skeletten der Fördertürme auf sie zugaloppiert kam, und drehte sich zu seinem Partner um. »Stell ihm keine Fragen – er ist heute Morgen nicht in der Stimmung für dumme Fragen.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Unwichtig. Halt einfach nur deine ewig sabbelnde Klappe.«
    Jonas brachte sein Pferd vor ihnen zum Stehen. Er saß, in sich zusammengesunken, im Sattel, blass und gedankenverloren. Sein Aussehen veranlasste Roy Depape trotz Reynolds’ Warnungen zu einer Frage. »Eldred, alles in Ordnung?«
    »Wer kann das schon von sich sagen!«, antwortete Jonas und verstummte wieder. Hinter ihnen quietschten die wenigen verbliebenen Citgo-Pumpen müde vor sich hin.
    Schließlich raffte Jonas sich auf und setzte sich etwas aufrechter in den Sattel. »Die Bengel dürften inzwischen auf Eis gelegt worden sein. Ich habe Lengyll und Avery gesagt, dass sie zweimal zwei Pistolenschüsse abfeuern sollen, wenn etwas schief geht, aber bis jetzt hab ich keine solche Schüsse gehört.«
    »Wir haben auch nichts gehört, Eldred«, sagte Depape eifrig. »Überhaupt nichts in der Art.«
    Jonas verzog das Gesicht. »Das wäre auch kaum möglich, oder? Nicht bei diesem Lärm. Idiot!«
    Depape biss sich auf die Lippen, entdeckte etwas in der Nachbarschaft seines linken Steigbügels, das unbedingt gerichtet werden musste, und beugte sich darüber.
    »Seid ihr Jungs bei eurem Geschäft gesehen worden?«, fragte Jonas. »Heute Morgen, meine ich, als ihr Rimer und Thorin auf den Weg geschickt habt. Besteht die geringste Möglichkeit, dass einer von euch gesehen wurde?«
    Reynolds schüttelte den Kopf für sie beide. »Es ist so glatt gegangen, wie's nur gehen konnte.«
    Jonas nickte, als hätte ihn das Thema ohnehin nur am Rande interessiert, dann betrachtete er das Ölfeld und die rostigen Bohrtürme. »Vielleicht haben die Leute Recht«, sagte er so leise, dass man es fast nicht hören konnte. »Vielleicht waren die Menschen des Alten Volks wirklich Teufel.« Er drehte sich wieder zu ihnen um. »Na ja, jetzt sind wir die Teufel. Oder nicht, Clay?«
    »Wie du meinst, Eldred«, sagte Reynolds.
    »Ich habe gesagt, was ich meine. Wir sind jetzt die Teufel, und bei den Göttern, so werden wir uns auch benehmen. Was ist mit Quint und der Bande da unten?« Er neigte den Kopf zu dem bewaldeten Hang, wo der Hinterhalt gelegt worden war.
    »Noch da und warten auf deinen Befehl«, sagte Reynolds.
    »Wir brauchen sie nicht mehr.« Er sah Reynolds mit einem finsteren Blick an. »Dieser Dearborn ist ein frecher Bengel. Ich wünschte, ich könnte morgen Abend in Hambry sein, nur um ihm persönlich eine Fackel zwischen die Beine zu schieben. Ich hätte ihn fast auf der Bar K kaltgemacht. Wenn Lengyll nicht gewesen wäre. Frecher kleiner Bengel, das ist er.«
    Er sank beim Sprechen in sich zusammen. Sein Gesicht wurde immer dunkler und dunkler, wie Gewitterwolken, die vor die

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