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Der Dunkle Turm 4 - Glas

Titel: Der Dunkle Turm 4 - Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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sich konnte er nun auch deutlich das Holz sehen, das den größten Teil des Zugangs zum Canyon versperrte. Und obwohl der Wind in die falsche Richtung wehte, konnte er das Moskitosummen der Schwachstelle hören, das einen schier wahnsinnig machte.
    Er bewegte die ausgestreckten Hände auf und ab und gab Cuthbert und Alain damit das Signal, langsamer zu werden. Vor ihren Augen nahm er sein Halstuch ab und schlug es zu einem Strang zusammen, den er sich um den Kopf band, sodass die Ohren bedeckt waren. Die beiden anderen folgten seinem Beispiel. Es war besser als nichts.
    Die Revolvermänner ritten weiter nach Westen, und ihre Schatten folgten ihnen auf dem Wüstenboden mittlerweile so lang wie Bohrtürme. Als Roland zurückschaute, konnte er zwei Gruppen Reiter erkennen, die die Verfolgung aufgenommen hatten. Roland glaubte, dass Latigo die erste anführte und seine Reiter absichtlich etwas zurückhielt, damit sich die beiden Gruppen vereinigen und gemeinsam angreifen konnten.
    Gut, dachte er.
    Die drei ritten in enger Formation zum Eyebolt, hielten die Pferde weiterhin zurück und erlaubten den Verfolgern, die Distanz zu verringern. Ab und an hallte ein weiterer dumpfer Schlag durch die Luft, wenn einer der verbliebenen Tanks explodierte, und brachte die Erde zum Erbeben. Roland konnte nicht fassen, wie einfach es gewesen war – selbst nach dem Kampf mit Jonas und Lengyll, der die Männer hier draußen hätte wachsam machen müssen, war es einfach gewesen. Er musste an ein Erntefest vor langer Zeit zurückdenken: Er und Cuthbert, bestimmt nicht älter als sieben Jahre, liefen mit Stöcken an einer Reihe Strohpuppen entlang, die sie eine nach der anderen umstießen, peng-peng-pengedi-peng.
    Trotz des Tuchs über den Ohren bohrte sich ihm das Heulen der Schwachstelle ins Gehirn und ließ seine Augen tränen. Hinter sich konnte er die Schreie und Rufe der Verfolger hören. Sie versetzten ihn in Entzücken. Latigos Männer hatten das Verhältnis überschlagen – zwei Dutzend gegen drei, und viele andere aus ihrer Truppe sputeten sich, sie einzuholen, um mit in den Kampf zu ziehen –, und nun standen ihre Pimmel wieder.
    Roland drehte sich nach vorn und dirigierte Rusher zu der Lücke im aufgeschichteten Holz, die den Zugang zum Eyebolt Canyon bildete.
     
     
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    Hendricks ritt schwer atmend und mit geröteten Wangen an Latigos Seite. »Sir! Bitte, Meldung machen zu dürfen!«
    »Dann tun Sie es!«
    »Ich habe zwanzig Mann, und etwa dreimal so viel reiten wie der Teufel, um uns einzuholen.«
    Das alles kümmerte Latigo nicht weiter. Seine Augen wirkten wie klare, blaue Eiskristalle. Unter seinem Schnurrbart zeigte er ein knappes, gieriges Lächeln. »Rodney«, sagte er und sprach Hendricks’ Vornamen fast so zärtlich wie ein Liebhaber aus.
    »Sir?«
    »Ich glaube, sie reiten rein, Rodney. Ja… sehen Sie, ich bin mir da ganz sicher! Noch zwei Minuten, und sie werden nicht mehr umkehren können.« Er hob die Waffe, legte den Lauf auf den Unterarm und gab aus reinem Überschwang einen Schuss auf die drei Reiter ab.
    »Ja, Sir, sehr gut, Sir.« Hendricks drehte sich um und winkte seinen Männern wie wild zu, sie sollten aufschließen, aufschließen.
     
     
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    »Absitzen!«, rief Roland, als sie das verfilzte Gestrüpp erreicht hatten. Ein Geruch, der trocken und ölig zugleich war, ging davon aus – wie ein Feuer, das nur darauf wartete, brennen zu dürfen. Er wusste nicht, ob es Latigo stutzig machen würde, dass sie ihre Pferde nicht in den Canyon lenkten, und es war ihm auch einerlei. Es waren gute Reittiere aus der besten Zucht von Gilead, und in den vergangenen Monaten war Rusher so etwas wie ein Freund für ihn geworden. Er würde weder ihn noch eines der anderen beiden Pferde in den Canyon führen, wo sie zwischen dem Feuer und der Schwachstelle festsitzen würden.
    Die Jungen sprangen blitzschnell von ihren Pferden; Alain löste die Kordel vom Sattelknauf und warf sich den Beutel über die Schulter. Cuthberts und Alains Pferde wieherten und liefen sofort entlang des Gestrüpps davon, nur Rusher zögerte kurz und glotzte Roland an. »Los doch.« Roland gab ihm einen Klaps auf die Flanke. »Lauf.«
    Rusher rannte mit wehendem Schweif davon. Cuthbert und Alain schlüpften durch die Lücke im Strauchwerk. Roland folgte ihnen, vergewisserte sich aber zuvor mit einem Blick nach unten, dass die Pulverspur noch da war. Sie war noch da und noch trocken – seit dem Tag, als sie sie gelegt hatten, war kein

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