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Der Dunkle Turm 4 - Glas

Titel: Der Dunkle Turm 4 - Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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dass er sie gehört hat, sondern starrt nur seine Mutter an. Gleich wird er zu ihr gehen, an ihrer Seite knien, aber noch nicht; noch nicht.
    Das Gesicht in der Kugel wendet sich nun den drei Pilgern zu, und dabei verändert es sich, wird alt und kahl und voller Schwären – wird zu dem Gesicht, das Roland in dem trügerischen Spiegel gesehen hat. Der Revolvermann hat seine zukünftigen Freunde nicht sehen können, aber Rhea sieht sie; aye, sie sieht sie sehr wohl.
    »Lasst ab!«, krächzt sie – es ist das Krächzen eines Raben, der auf einem blattlosen Zweig unter einem wintergrauen Himmel sitzt. »Lasst ab! Entsagt dem Turm!«
    »Niemals, du Schlampe«, sagt Eddie.
    »Ihr seht, was er ist! Was für ein Ungeheuer er ist! Und das ist fürwahr erst der Anfang! Fragt ihn, was aus Cuthbert geworden ist! Aus Alain – Alains Gabe, so raffiniert sie war, hat sie ihn am Ende doch nicht retten können, hat sie nicht! Fragt ihn, was aus Jamie DeCurry geworden ist! Er hatte nie einen Freund, den er nicht getötet hat, nie eine Geliebte, die nicht zu Staub im Wind geworden wäre!«
    »Geh deiner Wege«, sagte Susannah, »und überlass uns unseren.«
    Rhea verzerrt die grünen, rissigen Lippen zu einem höhnischen Grinsen. »Er hat die eigene Mutter getötet! Was wird er da wohl mit dir anstellen, du dummes braunhäutiges Flittchen?«
    »Er hat sie nicht getötet«, sagte Jake. »Du hast sie getötet. Geh jetzt!«
    Jake geht einen Schritt auf die Kugel zu, um sie aufzuheben und dann auf dem Boden zu zerschmettern, und ihm wird klar, dass er das kann, weil die Kugel wirklich ist. Das Einzige in dieser ganzen Vision, das wirklich ist. Aber bevor er sie in die Hände nehmen kann, erfolgt eine lautlose Explosion rosaroten Lichts. Jake schlägt die Hände vor die Augen, um nicht geblendet zu werden, und dann
    (schmelze ich schmelze ich was für eine Welt o was für eine Welt)
    fällt er, wird durch den rosa Sturm gewirbelt, aus Oz und zurück nach Kansas, aus Oz und zurück nach Kansas, aus Oz und zurück nach…

Kapitel 5
    D ER P FAD DES B ALKENS
     
    1
     
    »… Hause«, murmelte Eddie. Er fand selbst, dass sich seine Stimme belegt und wie sturzbetrunken anhörte. »Zurück nach Hause, weil es nichts Schöneres als das Zuhause gibt, wirklich nicht.«
    Er wollte die Augen aufschlagen, konnte es aber zunächst nicht. Es war, als wären sie zugeklebt worden. Er presste die Handballen gegen die Stirn, schob sie nach oben und spannte seine Gesichtshaut. Es funktionierte; seine Augen sprangen auf. Er sah weder den Thronsaal des Grünen Palastes noch (womit er eigentlich gerechnet hatte) das üppig ausgestattete, aber irgendwie bedrückende Schlafzimmer, in dem er eben noch gewesen war.
    Er war draußen und lag auf einer kleinen Lichtung winterweißen Grases. In der Nähe befand sich ein kleines Wäldchen; vereinzelte braune Blätter klammerten sich noch an die Zweige der Bäume. Und ein Zweig mit einem seltsamen weißen Blatt, einem Albinoblatt. Weiter im Inneren des Wäldchens floss murmelnd ein kleiner Bach. Im hohen Gras stand einsam und verlassen Susannahs neuer Rollstuhl. Eddie konnte Schlamm an den Reifen sehen sowie ein paar Blätter Herbstlaub, braun und brüchig, die sich in den Speichen verfangen hatten. Und ein paar Grashalme. Über ihnen spannte sich ein Himmel träger weißer Wolken, genauso interessant wie ein Wäschekorb voller Laken.
    Als wir in den Palast gegangen sind, war der Himmel klar, dachte er und begriff, dass die Zeit wieder einen Sprung gemacht hatte. Er war sich nicht sicher, ob er wirklich wissen wollte, wie groß oder klein dieser Sprung gewesen war – Rolands Welt war wie ein Getriebe mit fast völlig weggeschrammten Zahnrädern; man konnte nie sagen, wann die Zeit in den Leerlauf sprang oder im großen Gang mit einem davonrauschte.
    Aber war das hier überhaupt Rolands Welt? Und falls ja, wie waren sie wieder dorthin gelangt?
    »Woher soll ich das wissen!«, krächzte Eddie und stand langsam auf, wobei er das Gesicht verzog. Es war nicht gerade so, als ob er einen Kater hätte, aber die Beine taten ihm weh, und er fühlte sich, als hätte er gerade das tiefste Sonntagnachmittagsnickerchen der Welt hinter sich.
    Roland und Susannah lagen auf dem Boden unter den Bäumen. Der Revolvermann regte sich, aber Susannah lag auf dem Rücken, hatte die Arme weit abgespreizt und schnarchte auf eine gänzlich undamenhafte Weise, sodass Eddie grinsen musste. Jake lag in der Nähe, und Oy schlief auf der Seite

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