Der Dunkle Turm 4 - Glas
gesehen!«
Errötend – sie konnte ihr Herz in der Mitte der Stirn und in den Schläfen schlagen spüren – kam Susan der Aufforderung nach. Und dann spürte sie, wie einer dieser kalten Leichenfinger sich in ihren Anus bohrte. Susan biss sich auf die Lippen, um nicht zu schreien.
Das Eindringen blieb barmherzig kurz… aber Susan fürchtete, dass es zu einem weiteren kommen würde.
»Dreh dich um.«
Sie drehte sich um. Die alte Frau strich mit den Händen über Susans Brüste, rieb mit den Daumen sanft über die Brustwarzen und untersuchte die Unterseiten gründlich. Rhea steckte dem Mädchen einen Finger in den Nabel, dann hob sie selbst den Rock und ließ sich grunzend vor Anstrengung auf die Knie nieder. Sie strich mit den Händen über Susans Beine, erst vorn, dann hinten. Die Stellen unterhalb der Waden, dort wo die Sehnen verliefen, schien sie sich besonders gründlich vorzunehmen.
»Heb den rechten Fuß, Mädchen.«
Susan gehorchte und stieß ein nervöses, schrilles Lachen aus, als Rhea mit dem Daumennagel vom Fußballen bis zur Ferse fuhr. Dann spreizte die alte Frau die Zehen und sah zwischen jedes Paar.
Nachdem sie diesen Vorgang mit dem anderen Fuß wiederholt hatte, sagte die alte Frau – immer noch auf den Knien –: »Du weißt, was als Nächstes kommt.«
»Aye.« Das Wort kam mit einem kleinen Zittern aus ihr hervorgestürzt.
»Halt still, Mädchen – alles andere ist gut, sauber wie ein Weidenkätzchen, das bist du, aber nun kommen wir zu der behaglichen Nische, die alles ist, was Thorin so fesselt; wir kommen dahin, wo die Ehrbarkeit wirklich bewiesen werden muss. Also halt still!«
Susan schloss die Augen und dachte an Pferde, die an der Schräge entlangliefen – nominell waren sie Pferde der Baronie, unter Aufsicht von Rimer, Thorins Kanzler und Inventarminister der Baronie, aber das wussten die Pferde nicht; sie dachten, sie wären frei, und wenn man im Geiste frei war, was zählte da sonst?
Lass mich im Geiste frei sein, so frei wie die Pferde an der Schräge, und bitte mach, dass sie mir nicht wehtut. Bitte mach, dass sie mir nicht wehtut. Und wenn doch, dann hilf mir, dass ich es in schicklichem Schweigen ertragen kann.
Kalte Finger teilten das Schamhaar unter ihrem Nabel; nach einer Pause glitten zwei kalte Finger in sie hinein. Es tat weh, aber nur einen Augenblick und nicht schlimm; wenn sie mitten in der Nacht zum Abtritt gegangen war, hatte sie sich schon schlimmer wehgetan, wenn sie mit den Zehen oder dem Schienbein irgendwo dagegengestoßen war. Das Schlimmste war die Demütigung und der Ekel vor Rheas uralten Fingern.
»Schön eng, das bist du!«, rief Rhea. »Und unberührt wie eh und je! Aber das wird Thorin schon ändern, das wird er! Was dich betrifft, Mädchen, ich verrate dir ein Geheimnis, das deine knausrige, verklemmte Tante mit ihrer langen Nase und ihren kleinen Flohstichen von Titten nie erfahren hat: Auch ein Mädchen, das unberührt ist, muss nicht auf einen Kitzel dann und wann verzichten, wenn sie weiß, wie!«
Als die Vettel ihre Finger wieder herauszog, schloss sie sie sanft um den kleinen fleischigen Knubbel am oberen Ende von Susans Spalte. Einen schrecklichen Moment lang glaubte Susan, sie würde die empfindliche Stelle kneifen, wo sie doch manchmal tief durchatmen musste, wenn sie sie beim Reiten nur am Knauf des Sattels rieb, aber stattdessen liebkosten die Finger… tätschelten… und das Mädchen verspürte voller Entsetzen, wie sich eine Wärme in ihrem Bauch ausbreitete, die alles andere als unangenehm war.
»Wie eine kleine Seidenknospe«, gurrte die alte Frau und bewegte ihre tastenden Finger schneller. Susan spürte, wie ihre Hüften nach vorn stießen, als wären sie von einem Eigenleben beseelt, und dann dachte sie an das gierige, selbstsüchtige Gesicht der alten Frau, rosa wie das Gesicht einer Hure bei Gaslicht, als es über dem offenen Kästchen schwebte; sie dachte daran, wie der Beutel mit den zwei Goldstücken an seiner Kordel von dem runzligen Mund gehangen hatte wie ein abgetrenntes Stück Fleisch, und da war es um die Wärme geschehen, die sie empfand. Sie wich zitternd zurück und bekam eine Gänsehaut auf Armen und Bauch und Brüsten.
»Du bist fertig mit dem, wofür du bezahlt worden bist«, sagte Susan. Ihre Stimme klang trocken und schroff.
Rheas Gesicht erstarrte. »Du wirst mir nicht sagen, ob aye, nay oder vielleicht, du impertinentes Balg! Ich weiß, wann ich fertig bin, ich, Rhea, die Geisterfrau vom Cöos,
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