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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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König, du sprichst wahrhaftig. Ach, Susannah, willst du mir wirklich erzählen, dass diese Wörter nicht nur schwache Stellvertreter für ein anderes sind?«
    Susannah gab keine Antwort.
    Mia nickte, als hätte Susannah doch eine gegeben, und fuhr dann leicht zusammen, weil eine neue Wehe auftrat. Sobald sie abgeklungen war, sprach sie weiter. »Der Samen war von Roland. Ich vermute, dass er durch die Wissenschaft des Alten Volkes irgendwie konserviert worden ist, während der Elementargeist sich umgestülpt hat, damit aus einer Frau ein Mann wurde, aber darum geht es hier nicht. Wichtig ist nur, dass der Samen überlebt und wie vom Ka vorausbestimmt den Rest seiner selbst gefunden hat.«
    »Meine Eizelle.«
    »Dein Ei.«
    »Als ich im Steinkreis vergewaltigt wurde.«
    »Du sprichst wahrhaftig.«
    Susannah saß nachdenklich da. Schließlich sah sie auf. »Es scheint mir, als hätte ich das schon mal gesagt. Dir hat es damals nicht gefallen, dir wird es auch jetzt nicht gefallen, aber… Mädchen, du bist nur die Babysitterin.«
    Diesmal gab es keinen Wutanfall. Mia lächelte nur. »Welche Frau hat weiter ihre Tage bekommen, auch als ihr morgens übel war? Das warst du. Und wer hat heute ein Kind im Bauch? Das bin ich. Falls es eine Babysitterin gegeben hat, Susannah von New York, warst das du.«
    »Wie soll das gehen? Weißt du’s?«
    Mia wusste es.
     
     
    14
     
    Das Baby, hatte Walter ihr erklärt, würde an Mia übermittelt werden: ihr Zelle für Zelle geschickt werden, genau wie ein Fax Zeile für Zeile gesendet wurde.
    Susannah öffnete den Mund, um zu sagen, sie wisse nicht, was ein Fax sei, machte ihn dann aber wieder zu. Sie verstand das Wesentliche von Mias Erzählung, und das genügte, um sie mit einer schrecklichen Kombination aus Ehrfurcht und Wut zu erfüllen. Sie war schwanger gewesen. Sie war auf sehr reale Art noch in diesem Augenblick schwanger. Aber ihr Baby wurde
    (gefaxt)
    übermittelt, damit Mia es erhielt. War das ein Vorgang, der schnell begonnen hatte und langsamer geworden war? Oder hatte er langsam begonnen und war schneller geworden? Letzteres, dachte sie, weil sie sich im Lauf der Zeit immer weniger schwanger gefühlt hatte. Ihr leicht angeschwollener Bauch war wieder ziemlich flach geworden. Und sie verstand jetzt auch, weshalb Mia und sie den kleinen Kerl gleichermaßen lieben konnten: weil er in Wirklichkeit ihnen beiden gehörte. Er war weitergegeben worden wie eine… eine Bluttransfusion.
    Aber wenn sie einem Blut abnehmen wollen, um es jemand anderem zu geben, fragen sie einen um Erlaubnis. Das heißt, wenn sie Ärzte sind und nicht einer von Pere Callahans Vampiren. Denen stehst du aber viel näher, Mia, nicht wahr?
    »Wissenschaft oder Magie?«, fragte Susannah. »Welche von beiden hat dir ermöglicht, mir mein Baby zu stehlen?«
    Mia errötete darüber leicht, aber als sie sich Susannah zuwandte, schaffte sie es, deren Blick freimütig zu erwidern. »Das weiß ich nicht«, sagte sie. »Wahrscheinlich eine Mischung aus beiden. Und sei nicht so selbstgerecht! Es ist in mir, nicht in dir. Es lebt von meinem Blut und meinen Knochen, nicht etwa von deinen.«
    »Und wenn schon! Glaubst du, dass das irgendwas ändert? Du hast es mithilfe irgendeines schmutzigen Magiers gestohlen.«
    Mia schüttelte vehement den Kopf, ihr Haar ein Sturm um ihr Gesicht.
    »Nein?«, sagte Susannah. »Wie kommt’s dann, dass nicht du Frösche aus dem Sumpf und Ferkel aus dem Stall und Gott weiß was für weitere Scheußlichkeiten gefressen hast? Wie kommt’s, dass du all diesen eingebildeten Blödsinn mit Banketten im Schloss gebraucht hast, damit du vorgeben konntest, du äßest dort? Kurz gesagt, Schätzchen, wie kommt’s, dass alle Nahrung für deinen kleinen Kerl durch meine Kehle runtergehen musste?«
    »Weil… weil…« Susannah sah, wie Mias Augen sich mit Tränen füllten. »Weil dies verdorbenes Land ist! Verfluchtes Land! Ein Ort am Rande von Discordia, in dem der Rote Tod gewütet hat! Ich würde meinen kleinen Kerl niemals aus diesem Land ernähren wollen!«
    Das war eine gute Antwort, fand Susannah, aber nicht die vollständige Antwort. Und Mia wusste das ebenfalls. Der kleine Michael, das makellose Baby Michael, war nämlich hier gezeugt worden, war hier gediehen und war gesund und munter gewesen, als Mia ihn zuletzt gesehen hatte. Und wenn sie sich so sicher war, weshalb dann diese Tränen in den Augen?
    »Mia, sie belügen dich, was deinen kleinen Kerl angeht.«
    »Das kannst du

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