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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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nicht wissen, also sei nicht so abscheulich!«
    »Doch, ich weiß das.« Und sie wusste es wirklich. Nur dass es dafür keinen Beweis gab, götterverdammt! Wie hätte man ein Gefühl, selbst ein derart starkes Gefühl, beweisen können?
    »Flagg – Walter, wenn dir das lieber ist – hat dir sieben Jahre versprochen. Sayre sagt, dass du fünf haben kannst. Was ist, wenn sie dir bei deiner Ankunft in diesem Dixie Pig einen GUTSCHEIN MIT STEMPEL, GÜLTIG FÜR DREI JAHRE KINDERERZIEHUNG in die Hand drücken? Wirst du dich auch damit abfinden?«
    »Dazu wird es nicht kommen! Du bist genauso gemein wie die andere! Halt endlich den Mund!«
    »Du hast vielleicht Nerven, mich gemein zu nennen! Wo du es doch kaum erwarten kannst, ein Kind zu gebären, das seinen Vater ermorden soll.«
    »Das ist mir einerlei!«
    »Du bist komplett durcheinander, Mädchen, und kannst nicht mehr zwischen dem unterscheiden, was geschehen soll, und dem, was passieren wird. Woher willst du denn wissen, dass sie ihn nicht umbringen, bevor er seinen ersten Schrei von sich geben kann, und Hackfleisch aus ihm machen, um ihn an diese Brecherbastarde zu verfüttern?«
    »Halt… den… Mund!«
    »Als eine Art Supernahrung, hä? Um den Job in einem einzigen Anlauf zu Ende zu bringen?«
    »Halt den Mund, hab ich gesagt, halt den MUND!«
    »Der springende Punkt ist doch, dass du nichts weißt. Du weißt überhaupt nichts. Du bist nur die Babysitterin, nur das Aupairmädchen. Du weißt, dass sie lügen, du weißt, dass sie hundsgemein tricksen, und trotzdem machst du weiter. Und da verlangst du von mir, dass ich den Mund halten soll?«
    »Ja! Ja!«
    »Aber das tue ich nicht«, erklärte ihr Susannah grimmig und packte sie an den Schultern. Unter dem Kleid fühlten die Schultern sich überraschend knochig an, aber auch so heiß, als hätte die Schwangere Fieber. »Ich tu’s nicht, weil das Baby in Wirklichkeit meines ist, wie du genau weißt. Eine Katze kann im Backofen Junge bekommen, Mädchen, aber deshalb sind es noch lange keine Muffins.«
    Also gut, damit waren sie wieder so weit, dass sie sich wütend anschrien. Mias Gesicht war zu etwas verzerrt, was schrecklich und unglücklich zugleich wirkte. Susannah glaubte in Mias Augen das unsterbliche, sich vor Verlangen verzehrende, trauernde Wesen zu erkennen, das diese Frau einst einmal gewesen war. Und noch etwas anderes. Einen Funken, der sich vielleicht zu Glauben anfachen ließ. Falls die Zeit dafür ausreichte.
    »Dann sorge eben ich dafür, dass du endlich den Mund hältst«, sagte Mia, und plötzlich riss die Hauptstraße von Fedic auf, genau wie es der Wehrgang des Schlosses getan hatte. Dahinter wurde eine Art hervorquellender Dunkelheit sichtbar. Aber sie war nicht leer. O nein, nicht leer, das spürte Susannah sehr deutlich.
    Sie fielen darauf zu. Mia schleuderte sie beide darauf zu. Susannah versuchte noch, sie beide zurückzuhalten, allerdings ohne den geringsten Erfolg. Während sie ins Dunkel stürzten, hörte Susannah schließlich einen Singsang, der ihr in einer endlosen Sorgenschleife durch den Kopf ging: Oh Susannah-Mio, divided girl of mine, done parked her rig
     
     
    15
     
    in the DIXIE PIG, in the year of…
    Bevor dieser ärgerliche (aber ungeheuer wichtige) Jingle seine jüngste Runde durch Susannah-Mias Kopf beenden konnte, prallte besagter Kopf mit solcher Wucht gegen etwas, dass eine ganze Galaxie heller Sterne, ihr Blickfeld ausfüllend, explodierte. Als sie wieder erloschen, hatte sie riesengroß vor Augen:
     
    NK ERWA
     
    Sie wich etwas zurück und las: BANGO SKANK ERWARTET DEN KÖNIG! Es war das Graffito auf der Innenseite der Toilettentür. Ständig wurde sie von Türen heimgesucht – anscheinend seit dem Tag, an dem in Oxford, Mississippi, eine Zellentür scheppernd hinter ihr zugefallen war. Die hier war geschlossen. Gut. Allmählich gelangte sie zu der Auffassung, geschlossene Türen brächten weniger Probleme mit sich. Die hier würde sich jedoch bald öffnen, und damit würden die Probleme wieder beginnen.
    Mia: Ich habe dir alles erzählt, was ich weiß. Hilfst du mir jetzt, ins Dixie Pig zu kommen, oder muss ich allein hinfinden? Das könnte ich notfalls durchaus – vor allem mithilfe der Schildkröte.
    Susannah: Ich helfe dir.
    Wie viel oder wie wenig Hilfe sie Mia angedeihen ließ, hing allerdings auch etwas davon ab, wie spät es jetzt war. Wie lange waren sie hier drin gewesen? Ihre Beine fühlten sich von den Knien abwärts völlig taub an – ihr Hintern

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