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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Sie fragte ihn, ob er welches bei sich habe. Ihr neuer Freund zog seine Geldbörse heraus und gab sie ihr. Susannah hielt die Schildkröte mit einer Hand weiter so, dass er sie sehen konnte, während sie mit der anderen die Geldbörse, eine sehr elegante von Lord Buxton, durchsuchte. Sie fand einen Packen Reiseschecks – für sie nicht brauchbar, nicht mit dieser dämlich verschnörkelten Unterschrift – und ungefähr zweihundert Dollar in guten alten amerikanischen Greenbacks. Susannah zog sie heraus und ließ sie in die Leinentasche von Borders fallen, in der zuletzt das Paar Schuhe gesteckt hatte. Als sie wieder den Kopf hob, sah sie erschrocken, dass sich zwei Pfadfinderinnen, beide ungefähr vierzehn und mit Rucksäcken bewehrt, zum Diplomaten gesellt hatten. Sie starrten die Schildkröte mit leuchtenden Augen und feuchten Lippen an und erinnerten Susannah an die Mädchen im Publikum an dem Abend, an dem Elvis Presley in der Ed-Sullivan-Show aufgetreten war.
    »Wie coooool«, sagte die eine fast seufzend.
    »Total geil«, sagte die andere.
    »Ihr Mädchen geht jetzt schön weiter und kümmert euch um euren eigenen Kram«, sagte Susannah.
    Beide verzogen das Gesicht und nahmen ein identisches kummervolles Aussehen an. Sie hätten beinahe Zwillinge aus der Calla sein können. »Müssen wir?«, fragte die eine.
    »Ja!«, sagte Susannah.
    »Danke-sai, lange Tage und angenehme Nächte«, sagte das zweite Mädchen. Tränen rollten ihm über die Wangen. Auch seine Freundin weinte.
    »Vergesst, dass ihr mich gesehen habt!«, rief Susannah ihnen noch nach, als sie sich davonmachten.
    Sie beobachtete die Mädchen unruhig, bis sie die Second Avenue erreichten und in Richtung Uptown weitergingen; schließlich wandte sie sich wieder Mats van Wyck zu. »Und du hältst dich jetzt gefälligst auch ran, Mats. Schwing die Prothesen, und sieh zu, dass du in dieses Hotel kommst und ein Zimmer buchst. Sag, dass deine Freundin Susannah demnächst eintreffen wird.«
    »Ich soll irgendwelche Prothesen schwingen? Das verstehe ich nicht.«
    »Das bedeutet, dass du dich beeilen sollst.« Sie gab ihm die Geldbörse ohne das Bargeld zurück und wünschte sich, sie hätte länger Zeit gehabt, sich all diese Plastikkarten mit den braunen Streifen anzusehen. Wozu konnte er bloß so viele brauchen? »Sobald du das Zimmer genommen hast, gehst du zu deinem ursprünglichen Ziel weiter. Vergiss, dass du mich jemals gesehen hast.«
    Nun begann auch Mats wie die Mädchen in den grünen Uniformen zu weinen. »Muss ich auch die Skölpadda vergessen?«
    »Ja.« Susannah erinnerte sich an einen Hypnotiseur, den sie einmal in irgendeiner Fernsehshow, vielleicht sogar bei Ed Sullivan, hatte auftreten sehen. »Keine Schildkröte, aber du wirst dich für den Rest des Tages großartig fühlen, hörst du? Du wirst dich fühlen, als hättest du…« Eine Million Mäuse gewonnen würde ihm vielleicht nicht allzu viel sagen, und für eine Million Schwedenkronen bekam man womöglich nicht einmal einen Haarschnitt. »Du wirst dich fühlen, als wärst du der schwedische Botschafter persönlich. Und du wirst dir keine Sorgen mehr wegen des Liebhabers deiner Frau machen. Zum Teufel mit ihm, stimmt’s?«
    »Ja, zum Teufel mit tem Kerl!«, rief Mats, und obwohl er noch weinte, lächelte er jetzt auch. In diesem Lächeln lag etwas göttlich Kindliches. Es machte Susannah froh und traurig zugleich. Sie wollte noch etwas für Mats van Wyck tun, wenn sie konnte.
    »Und deine Verdauung?«
    »Jah?«
    »Für den Rest des Lebens wie ein Uhrwerk«, sagte Susannah und hielt die Schildkröte hoch. »Wann musst du üblicherweise, Mats?«
    »Meist gleich nach dem Frühstück.«
    »Dann bleibt’s dabei. Für den Rest deines Lebens. Außer du bist sehr beschäftigt. Wenn du es eilig hast, zu einem Termin oder dergleichen zu kommen, sagst du einfach… äh… Maturin, dann musst du erst am nächsten Morgen wieder.«
    »Maturin.«
    »Richtig. Und jetzt los!«
    »Ich darf die Skölpadda nicht mitnehmen?«
    »Nein, das darfst du nicht. Los jetzt!«
    Er machte sich auf den Weg, blieb dann aber noch einmal stehen und sah sich nach ihr um. Obwohl er feuchte Wangen hatte, wirkte sein Gesichtsausdruck koboldhaft, leicht verschlagen. »Vielleicht sollte ich sie mir doch nehmen«, sagte er. »Vielleicht gehört sie von Rechts wegen mir.«
    Versuch’s nur, weißer Junge, dachte Detta, aber Susannah, die immer mehr das Gefühl hatte, in dieser durchgeknallten Triade zumindest vorläufig den

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