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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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auch am Zaun entlang Humes patrouillieren lassen.«
    »Weil dir die Sache hei-tei-tei-trullala vorkommt.« Pimli lächelte wieder ein bisschen.
    »Hei-tei-tei-trullala, yar.« Finli hatte kein Lächeln aufgesetzt; die ebenmäßigen kleinen Zähne blieben in der glänzenden braunen Schnauze verborgen.
    Pimli schlug ihm wieder auf die Schulter. »Los, komm, wir gehen in den Studiersaal rauf. Vielleicht wirkt der Anblick all der Brecher bei der Arbeit ja beruhigend auf dich.«
    »Vielleicht tut er’s«, sagte Finli, lächelte aber immer noch nicht.
    »Es ist alles in Ordnung, Fin«, sagte Pimli beruhigend.
    »Ich nehm’s an«, sagte der Taheen. Er betrachtete zweifelnd die Apparate, dann sah er zu Beeman und Trelawney hinüber, den beiden niederen Männern, die an der Tür respektvoll darauf warteten, dass die beiden großen Tiere ihr Palaver beendeten, »’s muss wohl stimmen.« Aber im Innersten glaubte er nicht daran. Die einzige Sache, die er mit Bestimmtheit glaubte, war die Tatsache, dass es im Algul Siento keine Teleporter mehr gab.
    Die Telemetrie log nicht.
     
     
    7
     
    Beeman und Trelawney begleiteten sie den ganzen eichengetäfelten Kellerflur entlang zum Personalaufzug, der ebenfalls mit Eiche getäfelt war. An einer Wand der Kabine hing ein Feuerlöscher unter einem weiteren jener Schilder, die die Devar- Folken daran erinnerten, dass sie zusammenarbeiten mussten, um eine Umgebung ohne Brände zu schaffen.
    Auch dieses Schild stand auf dem Kopf.
    Pimlis Blick begegnete dem Finlis. Der Oberaufseher glaubte, im Blick seines Sicherheitschefs Belustigung zu lesen, aber was er sah, konnte natürlich auch nur sein eigener Sinn für Humor sein, der wie ein Gesicht vor einem Spiegel reflektiert wurde. Finli zog wortlos die Reißzwecken heraus und brachte das Schild wieder richtig herum an. Keiner der beiden äußerte sich anschließend zur Aufzugmaschinerie, die lärmend nicht den besten Gesundheitszustand verriet. Auch nicht zu der Art und Weise, wie die Kabine im Schacht ratterte. Falls sie stehen blieb, würde der Ausstieg durch die Deckenluke kein Problem sein, nicht einmal für einen etwas übergewichtigen (na ja … ziemlich übergewichtigen) Typen wie Prentiss. Das Damli House war nicht gerade ein Wolkenkratzer, und zudem waren immer reichlich Helfer zur Hand.
    Sie erreichten den zweiten Stock, wo das Warnschild auf der Innenseite der geschlossenen Aufzugtür richtig herum hing. Es besagte: NUR FÜR PERSONAL und BITTE SCHLÜSSEL BENUTZEN und FAHREN SIE SOFORT WIEDER HINUNTER, WENN SIE DIESE ETAGE VERSEHENTLICH ERREICHT HABEN. SIE WERDEN NICHT BESTRAFT, WENN SIE SICH SOFORT MELDEN.
    Während Finli seine Schlüsselkarte herausholte, fragte er mit einer Beiläufigkeit, die durchaus gespielt sein konnte (zum Teufel mit seinen unergründlichen schwarzen Augen): »Hast du von Sai Sayre gehört?«
    »Nein«, sagte Pimli (ziemlich ärgerlich), »aber ich rechne eigentlich auch nicht damit. Wir sind hier aus bestimmten Gründen isoliert; ebenso absichtlich in der Wüste vergessen wie die Atomwissenschaftler des Manhattan-Projekts damals in den Vierzigerjahren. Als ich ihn zuletzt gesehen habe, hat er mir erklärt, es könnte … na ja, das letzte Mal sein, dass ich ihn sehe.«
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Finli. »Ich hab bloß gefragt.« Er führte die Schlüsselkarte nach unten durch den Schlitz, worauf sich die Aufzugtür mit einem ziemlich höllischen Kreischen öffnete.
     
     
    8
     
    Bei dem Studiersaal handelte es sich um einen lang gestreckten, hohen Raum in der Mitte des Damli, der sich drei volle Stockwerke hoch bis zu einem Glasdach erhob, das dem schwer erarbeiteten Sonnenlicht des Algul Durchlass gewährte. Auf dem Balkon gegenüber der Tür, durch die Prentiss und der Taheen eintraten, war ein seltsames Dreierlei versammelt, das aus einem rabenköpfigen Taheen namens Jakli, einem Can-Toi-Techniker namens Conroy und zwei Hume-Wächtern bestand, deren Namen Pimli nicht gleich einfielen. Im Dienst kamen Taheen, Can-Toi und Humes mithilfe einer bemühten – und manchmal spröden – Höflichkeit miteinander aus, aber man erwartete nicht, sie außer Dienst geselligen Umgang pflegen zu sehen. Eigentlich war der Balkon eine strikte Sperrzone, was »geselligen Umgang« anging. Die Brecher im Saal waren weder Tiere im Zoo noch exotische Fische in einem Aquarium; das hatten Pimli (und auch Finli o’ Tego) dem Personal schon oft gepredigt. In all seinen hiesigen Jahren hatte der Oberaufseher von Algul

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