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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Gefühl, das du hast«, ergänzte der ehemalige Paul Prentiss. Dann grinste er und legte den rechten Zeigefinger über einen mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand gebildeten Kreis. Diese Geste der Taheen bedeutete: Ich sage die Wahrheit. »Dieses irrationale Gefühl.«
    »Yar. Ich weiß natürlich, dass der Blutende Löwe nicht wieder im Norden erschienen ist, und glaube auch nicht, dass die Sonne von innen heraus abkühlt. Ich habe erzählen hören, der Scharlachrote König sei wahnsinnig geworden und der Dan-Tete sei gekommen, um seinen Platz einzunehmen, kann dazu aber nur sagen: ›Das glaube ich, wenn ich’s sehe.‹ Das gilt auch für diese tolle Nachricht, irgendein Revolvermann sei aus Westen gekommen, um den Turm zu retten, wie es die alten Märchen und Lieder voraussagen. Bockmist, alles nur Bockmist.«
    Pimli klopfte ihm wieder auf die Schulter. »Tut meinem Herzen wohl, dich das sagen zu hören!«
    Das tat es wirklich. In seiner Amtszeit als Sicherheitschef hatte Finli o’ Tego verdammt gute Arbeit geleistet. Im Lauf der Jahre hatte sein Sicherheitskader ein halbes Dutzend Brecher liquidieren müssen – alles heimwehkranke Dummköpfe, die zu fliehen versucht hatten –, und bei zwei weiteren hatte eine Leukotomie vorgenommen werden müssen, aber Ted Brautigan war der Einzige, der es tatsächlich »unter dem Zaun« (diesen Ausdruck hatte Pimli aus dem Film Stalag 17) hindurchgeschafft hatte, aber auch ihn hatten sie zu guter Letzt zurückgeholt, bei Gott. Die Can-Toi brüsteten sich damit, und der Sicherheitschef ließ sie gewähren, aber Pimli kannte die Wahrheit: Es war Finli gewesen, der von Anfang bis Ende jeden einzelnen Schritt choreographiert hatte.
    »Aber dieses Gefühl, das ich da habe, könnte mehr als nur eine Nervensache sein«, fuhr Finli fort. »Ich bin nämlich tatsächlich der Überzeugung, dass bestimmte Leute manchmal echte Intuitionen haben können.« Er lachte. »Wie könnte man an einem Ort, an dem es wie hier von Präkognitiven und Postkognitiven nur so wimmelt, das nicht glauben?«
    »Aber nicht von Teleportern«, sagte Pimli. »Richtig?«
    Teleportation war das einzige so genannte »wilde« Talent, vor dem das hiesige Personal sich fürchtete – und das aus gutem Grund. Die denkbaren Verwüstungen, die ein Teleporter anrichten konnte, waren ungeheuer. Indem er beispielsweise eineinhalb Hektar Weltraum herholte und einen durch Vakuum ausgelösten Hurrikan wüten ließ. Zum Glück gab es einen einfachen Test, mit dem sich dieses spezielle Talent feststellen ließ (einfach durchzuführen, obwohl die notwendigen Apparate ebenfalls noch vom Alten Volk stammten, sodass niemand wusste, wie lange sie noch funktionieren würden), und ein einfaches Verfahren (ebenfalls ein Vermächtnis der Alten), mit dem diese gefährlichen organischen Schaltkreise stillgelegt werden konnten. Dr. Gangli konnte potenzielle Teleporter in weniger als zwei Minuten neutralisieren. »So einfach, dass eine Vasektomie im Vergleich dazu wie eine Gehirnoperation aussieht«, hatte er einmal gesagt.
    »Absolut keine Teleporter«, antwortete Finli und führte Prentiss zu einer Instrumentenkonsole, die auf unheimliche Weise an Susannah Deans Visualisierung ihres Dogans erinnerte. Er deutete auf die beiden Anzeigen, die in der seltsamen Schrift des Alten Volkes bezeichnet waren (ähnlich den Markierungen auf der nichtgefundenen Tür). Die Nadeln beider Anzeigen lagen ganz links auf dem Nullpunkt. Als Finli mit seinen pelzigen Daumen darauf klopfte, zuckten sie etwas, fielen aber sofort wieder zurück.
    »Was diese Instrumente genau anzeigen sollen, wissen wir nicht«, sagte er, »aber eine Sache, die sie messen, ist das Teleportationspotenzial. Wir hatten schon Brecher, die ihre Gabe zu tarnen versucht haben, aber das hat nicht funktioniert. Säße bei uns irgendwo ein Teleporter im Gebälk, Pimli o’ New Jersey, würden diese Nadeln zitternd bis fünfzig oder sogar achtzig ausschlagen.«
    »Also.« Pimli fing an, die Punkte an den Fingern abzuzählen, wobei er lächelte, gleichzeitig aber auch ernst wirkte. »Keine Teleporter, kein Blutender Löwe, der sich von Norden heranpirscht, kein Revolvermann. Ach, und die Grünkittel sind einem Computervirus erlegen. Wenn das alles stimmt, was ist dir dann so unter die Haut gegangen? Was genau kommt dir hei-tei-tei-trullala vor?«
    »Das nahe Ende wahrscheinlich.« Finli seufzte schwer. »Jedenfalls werde ich heute Nacht die Posten auf den Wachttürmen verdoppeln und

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