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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Vielleicht ist alles eine gute Sache – es fühlt sich jedenfalls wie eine gute Sache an. Heimweh zu haben ist menschlich, aber zu brechen, ist göttlich. Er versucht, das Roland und seinem Tet zu erklären, aber er findet keinen besseren Vergleich als den, dass es so ist, als könnte man sich endlich an der bisher unerreichbaren Stelle am Rücken kratzen, die einen mit einem schwachen, aber hartnäckigen Jucken fast zum Wahnsinn getrieben hat. Er geht gern in den Studiersaal, und das tun auch alle anderen. Ihm gefällt es, dort zu sitzen, den Geruch von gutem Holz und gutem Leder in der Nase zu haben, zu suchen … zu suchen … und dann plötzlich: Aahhh! Man hat’s geschafft. Man ist drin, schaukelt wie ein Affe an einem Ast. Man bricht, Baby, und brechen ist göttlich.
    Dinky hatte einmal gesagt, der Studiersaal sei der einzige Ort auf der Welt, an dem er wirklich das Gefühl habe, mit dem eigenen Ich in Verbindung zu stehen. Und deshalb wolle er unbedingt, dass der Studiersaal geschlossen werde. Nach Möglichkeit niedergebrannt. »Weil ich weiß, welchen Scheiß ich anstelle, wenn ich mit mir selbst Fühlung habe«, erzählte er Ted. »Wenn ich, du weißt schon, echt gut drauf bin.« Und Ted wusste genau, was er meinte. Weil der Studiersaal immer zu gut war, um wahr zu sein. Man setzte sich hin, blätterte vielleicht in einer Zeitschrift, sah sich Bilder von Fotomodellen und Margarine, Filmstars und flotten Flitzern an und fühlte, wie sich sein Geist erhob. Der Balken umgab einen auf allen Seiten, er glich einem gewaltigen korridorartigen Kraftfeld, aber jedermanns Gedanken stiegen immer zum Dach auf, und sobald sie dort angelangt waren, glitten sie wie von selbst ins gewohnte alte Gleis.
    Einst, als die Prim zurückwich und Gans Stimme noch durch die Räume des Makroversums hallte, waren die Balken wohl glatt und poliert, aber diese Zeiten sind vorbei. Jetzt ist der Weg des Bären und der Schildkröte uneben und erodiert, voller Einkerbungen und Auswaschungen und Senken und Risse, dort gibt es reichlich Stellen, in die man die Finger stecken und Halt finden kann, manchmal zerrt man daran, und manchmal spürt man, wie man sich in ihn hineinwindet wie ein Säuretropfen, der denken kann. Alle diese Empfindungen sind in höchstem Maß angenehm. Sexy.
    Und für Ted gibt es darüber hinaus noch etwas anderes, obwohl er nicht weiß, dass er diese Gabe besitzt, bis Trampas es ihm erzählt. Trampas will ihm eigentlich nichts erzählen, aber er hat nun einmal dieses schlimme Ekzem, und das ändert alles. Schwer zu glauben, dass der Dunkle Turm durch eine schuppige Kopfhaut gerettet worden sein könnte, aber diese Vorstellung ist nicht gänzlich abwegig.
    Überhaupt nicht abwegig.
     
     
    10
     
    »Im Algul arbeiten ungefähr hundertachtzig Vollzeitbeschäftigte«, sagte Ted. »Ich bin keiner, der andere belehrt, wie sie ihre Arbeit tun sollen, aber das ist etwas, was ihr euch aufschreiben oder wenigstens merken solltet. Das sind überschlägig sechzig pro Achtstundenschicht, wobei jede Kategorie mit rund zwanzig vertreten ist. Weil Taheen die schärfsten Augen haben, bemannen sie im Allgemeinen die Wachttürme. Humes patrouillieren entlang dem äußeren Zaun. Mit Schusswaffen, versteht sich – harten Kalibern. Ganz oben stehen Prentiss, der Oberaufseher, und Finli o’ Tego, sein Sicherheitschef – Hume beziehungsweise Taheen –, aber die Springer sind meistens Can-Toi … also niedere Männer.
    Die meisten niederen Männer kommen nicht gut mit den Brechern aus; eine gewisse steife Kameradschaftlichkeit ist alles, wozu sie imstande sind. Dinky hat mir einmal erzählt, dass sie neidisch auf uns sind, weil wir ›fertige Humes‹ sind, wie er’s ausgedrückt hat. Wie die Hume-Wachen tragen auch die Can-Toi im Dienst Denkerkappen, sodass wir ihre Gedanken nicht sondieren können. Tatsächlich haben die meisten Brecher seit Jahren nicht mehr versucht, außer dem Balken etwas oder jemanden zu sondieren, und können das vielleicht auch gar nicht mehr; der Verstand ist nichts anderes als ein Muskel, der wie jeder andere verkümmert, wenn man ihn nicht gebraucht.«
    Eine Pause. Ein Klicken im Lautsprecher. Dann:
    »Ich werde nicht zu Ende erzählen können. Was mich enttäuscht, aber nicht völlig überrascht. Was jetzt kommt, wird meine letzte Geschichte sein müssen, Leute. Tut mir Leid.«
    Ein leises Gluckern. Trinkgeräusche, da war Susannah sich ganz sicher. Ted trank offenbar wieder etwas Wasser.
    »Habe ich euch

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