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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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sich darüber ebenfalls nicht im Klaren. Ich weiß nur, dass er eines Abends in meine Wohnung kam und mir in Gedanken erklärte: ›Wenn Ihr wollt, mache ich Euch ein Loch, Sai, und Ihr könnt davontanzen.‹ Als ich ihn gefragt habe, was er damit meine, hat er mich nur angesehen. Komisch, wie viel ein einziger Blick sagen kann, was? Beleidige meinen Verstand nicht. Vergeude meine Zeit nicht. Vergeude deine eigene nicht. Das alles las ich nicht in seinen Gedanken, sondern auf seinem Gesicht.«
    Roland grunzte etwas Zustimmendes. Mit leuchtenden Augen fixierte er weiter die sich drehenden Spulen des Tonbandgeräts.
    »Ich fragte ihn jedoch, wo das Loch rauskommen würde. Er antwortete, das wisse er nicht – ich würde auf mein Glück vertrauen müssen. Trotzdem überlegte ich nicht allzu lange. Ich hatte Angst, dass ich sonst Gründe finden würde, die fürs Bleiben sprachen. Ich sagte: ›Also los, Sheemie – lass mich davontanzen.‹
    Er schloss die Augen und konzentrierte sich, und plötzlich verschwand eine Ecke meines Zimmers. Ich konnte Autos vorbeifahren sehen. Sie waren verzerrt, aber richtige amerikanische Wagen. Ohne große Debatte oder Zweifel stürzte ich mich darauf. Ich versuchte es einfach. Ich war mir nicht völlig sicher, ob es mir gelingen würde, in diese andere Welt zu gelangen, aber ich war an einem Punkt angelangt, an dem mir das schon fast egal war. Ich hatte das Gefühl, nichts Besseres tun zu können, als zu sterben. Das würde ihr Zerstörungswerk zumindest verlangsamen.
    Und kurz bevor ich den entscheidenden Schritt wagte, forderte Sheemie mich in Gedanken auf: ›Ihr müsst versuchen, meinen Freund Will Dearborn zu finden. Sein wirklicher Name ist Roland. Seine Freunde sind tot, aber er nicht, weil ich ihn nämlich hören kann. Er ist ein Revolvermann, und er hat neue Freunde. Bringt sie her, dann sorgen sie dafür, dass die bösen Kerle dem Balken nicht länger schaden, genau wie er Jonas und seine Freunde daran gehindert hat, mich umzubringen.‹ Für Sheemies Verhältnisse war das geradezu eine lange Rede.
    Ich schloss die Augen und ging hindurch. Ich hatte einen Augenblick lang das Gefühl, auf dem Kopf zu stehen, aber das war alles. Kein Glockenspiel, keine Übelkeit. Eigentlich ganz angenehm, zumindest im Vergleich zu dem Durchgang in Santa Mira. Ich landete auf allen vieren neben einem viel befahrenen Highway. Im Buschwerk in meiner Nähe hing eine alte Zeitung. Ich griff danach und stellte fest, dass ich mindestens im April 1960 gelandet war – fast fünf Jahre nach dem Tag, an dem Armitage und seine Freunde uns durch die Tür in Santa Mira gelotst hatten – und zudem auf der anderen Seite Amerikas. Ich hielt jedenfalls ein Blatt der Zeitung Hartford Courant in der Hand. Und der Highway erwies sich schließlich als der Merritt Parkway.«
    »Sheemie kann magische Türen machen!«, rief Roland aus. Er hatte seinen Revolver gereinigt, während er zuhörte, aber jetzt legte er ihn beiseite. »Das verstehe ich unter Teleportation! Darum geht’s dabei!«
    »Pst, Roland«, sagte Susannah. »Er erzählt jetzt bestimmt gleich, was er in Connecticut erlebt hat. Den Teil möchte ich mir nicht entgehen lassen.«
     
     
    11
     
    Aber niemand soll Teds Abenteuer in Connecticut zu hören bekommen. Er bezeichnet es einfach als »eine Geschichte für einen anderen Tag« und erzählt seinen Zuhörern, dass er in Bridgeport geschnappt wurde, während er versuchte, genügend Geld zusammenzubekommen, um endgültig verschwinden zu können. Die niederen Männer packten ihn in einen Wagen, fuhren mit ihm nach New York und schleppten ihn in ein Spareribs-Lokal namens Dixie Pig. Von dort aus nach Fedic, von Fedic zum Bahnhof Donnerschlag; vom Bahnhof schnurstracks ins Devar-Toi zurück, ach, Ted, schön, Sie zu sehen, willkommen zu Hause.
    Das vierte Tonband ist jetzt zu drei Vierteln abgelaufen, und Teds Stimme ist kaum lauter als ein Krächzen. Trotzdem macht er tapfer weiter.
    »Ich war nicht lange fort gewesen, aber hier drüben hatte die Zeit einen ihrer willkürlichen Sprünge vorwärts gemacht. Humma o’ Tego war abgesetzt worden, vermutlich meinetwegen, und Prentiss aus New Jersey, der Ki’-dam, war an seine Stelle getreten. Finli und er haben mich im Haus des Oberaufsehers ein ums andere Mal verhört. Es gab keine körperlichen Misshandlungen – wahrscheinlich hielten sie mich weiter für zu wichtig, um mir irgendwie Schaden zufügen zu wollen –, aber Unannehmlichkeiten und eine Menge

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