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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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gelernt, hatte ihn als verwandte Seele begriffen und lernte mit seiner Hilfe Sheemie besser kennen. Neben meinen täglichen Vernehmungen im Haus des Oberaufsehers hatte ich auf diese Weise viel um die Ohren. Ich hatte seit meiner Rückkehr kaum jemals an Trampas gedacht, aber er hatte fast ständig an mich gedacht. Wie ich sehr bald erfuhr.
    ›Ich weiß, was Sie auf die Fragen antworten, die Ihnen gestellt werden‹, sagte er. ›Aber ich weiß nicht, weshalb Sie mich nicht verraten haben.‹ Ich erklärte ihm, auf diesen Gedanken sei ich nie gekommen, weil Petzen nicht Bestandteil meiner Erziehung gewesen sei. Und außerdem hatten sie mir keinen elektrischen Viehtreiberstock in den Hintern gerammt oder mir die Fingernägel ausgerissen … obwohl sie möglicherweise zu solchen Mitteln gegriffen hätten, wenn ihnen ein anderer gegenübergesessen hätte. Das Schlimmste, was sie mir angetan hatten, war gewesen, dass sie mich eineinhalb Stunden lang den Teller mit Keksen auf Prentiss’ Schreibtisch hatten anstarren lassen, bevor sie nachgaben und mich einen nehmen ließen.
    ›Anfangs war ich wütend auf Sie‹, sagte Trampas, ›aber dann habe ich – widerstrebend – eingesehen, dass ich an Ihrer Stelle vielleicht ähnlich gehandelt hätte. In der ersten Woche nach Ihrer Rückkehr habe ich nicht viel geschlafen, das kann ich Ihnen sagen. Ich habe drüben im Damli im Bett gelegen und damit gerechnet, dass sie jeden Augenblick kommen und mich holen würden. Sie wissen, was sie mit mir gemacht hätten, wenn sie rausgekriegt hätten, dass ich der Schuldige war, stimmt’s?‹
    Ich verneinte wahrheitsgemäß. Er sagte, er wäre von Gaskie, Finlis Stellvertreter, ausgepeitscht und dann mit wundem Rücken ins wüste Land gejagt worden, um in Discordia zu sterben oder im Schloss des Roten Königs eine Stellung zu finden. Aber dorthin zu gelangen, das wäre nicht einfach gewesen. Südöstlich von Fedic kann man sich Dinge wie die Fressende Krankheit (vermutlich Krebs, aber eine Variante, die rapide, sehr schmerzhaft und ziemlich eklig ist) oder etwas zuziehen, das sie einfach die Verrücktheit nennen. Die Kinder von Roderick leiden oft an beiden Krankheiten – und an anderen noch dazu. Die unbedeutenden Hautkrankheiten von Donnerschlag – Pickel, Ekzeme und Hautausschläge – sind offenbar nur ein schwacher Abklatsch der Probleme, die einen in Endwelt erwarten. Aber für einen Verstoßenen wäre eine Stellung am Hof des Scharlachroten Königs die einzige Hoffnung. Jedenfalls könnten Can-Toi wie Trampas nicht in die Callas gehen. Die sind zwar näher, gewiss, und dort gibt es richtigen Sonnenschein, aber ihr könnt euch vorstellen, was niedere Männer oder Taheen im Bogen der Callas zu erwarten hätten.«
    Das konnte Rolands Tet sich sehr gut vorstellen.
    »›Machen Sie nicht zu viel daraus‹, sagte ich. ›Wie Dinky, dieser Neue, sagen würde, ist’s nicht meine Angewohnheit, private Dinge auf die Straße zu tragen. So einfach ist die Sache. Mit Ritterlichkeit hat das nichts zu tun.‹
    Er sagte daraufhin, er sei mir trotzdem dankbar, sah sich dann um und fuhr sehr leise fort: ›Ich möchte mich für Ihre Freundlichkeit revanchieren, Ted, indem ich Ihnen rate, mit ihnen zusammenzuarbeiten, soweit Sie können. Damit meine ich nicht, dass Sie mich in Schwierigkeiten bringen sollen, aber ich will auch nicht, dass Sie noch mehr Probleme bekommen. Sie werden vielleicht nicht ganz so dringend gebraucht, wie Sie glauben.‹
    Ich möchte, dass ihr mir jetzt sehr gut zuhört, Lady und Gentlemen, weil die folgende Sache sehr wichtig sein kann; allerdings weiß ich das nicht genau. Sicher weiß ich nur, dass mich das, was Trampas als Nächstes erzählt hat, bis ins Mark hat erschauern lassen. Er hat gesagt, unter allen Welten auf der anderen Seite gebe es eine, die einzigartig sei. Sie nennen sie die Wirkliche Welt. Trampas scheint über sie nur zu wissen, dass sie so wirklich ist, wie Mittwelt es einst war, bevor die Balken nachzugeben begannen und Mittwelt sich weiterbewegte. Auf der Amerika-Seite dieser ›Wirklichen‹ Welt, sagt er, ruckt die Zeit manchmal, aber sie bewegt sich nur in einer Richtung: vorwärts. Und auf dieser Welt lebt ein Mann, der ebenfalls als eine Art Katalysator fungiert; er ist vielleicht sogar die sterbliche Inkarnation von Gans Balken.«
     
     
    12
     
    Roland sah zu Eddie hinüber, und als ihre Blicke sich begegneten, formten beide lautlos mit dem Mund denselben Namen:

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